Ein Hippie-Traum
belästigen mich. Sie geben sich als echte Fans aus und versuchen mir Schuldgefühle zu machen, wenn ich ihnen nichts signiere. Sie sind auf den ersten Blick als Betrüger zu erkennen und wollen von meiner Liebe für die echten Fans profitieren. Ich glaube, entweder informieren die Reisebüros oder die Hotels Vertrauensleute der Autografenjäger, dass ich in der Stadt bin.
Eric versucht, auszusieben und die echten Fans zu finden, für die ich dann signiere. Wenn ich irgendwo absteige, kümmert er sich darum, dass ich ein nettes Zimmer bekomme, bucht die vielen Flüge, koordiniert die Details meiner Auftritte. Außerdem habe ich seine künstlerischen Talente ausgiebig genutzt. Er spielte sowohl auf der Bühne als auch im Film den Teufel in meinem Stück Greendale. Erwar der Maler der Trunk Show. Eric ist mein Mann für alle schwierigen Fälle, wenn ich unterwegs bin. Er ist mein »Hauskünstler« während der Tourneen, designt alles, worum ich ihn bitte, vom T-Shirt bis zum Programmzettel, alles was mit Kunst zu tun hat. Er zeichnet ständig auf Servietten und lässt sie dann liegen. Ich packe sie ein, Pegi und ich verwahren sie.
Als unser Hund Bear schon sehr alt war, trug Eric ihn durch die Hotellobbys zum Aufzug, damit er nicht auf den gebohnerten Marmorböden ausrutschte. Eric bereitet alles vor, und wenn Pegi und ich irgendwo ankommen, müssen wir nicht in aller Öffentlichkeit in einer Lobby rumstehen und auf irgendwas warten. Er ist ein großartiger Künstler und ein feiner Mensch. Ich bin stolz, ihn meinen Freund nennen zu können. Außerdem ist er einer der witzigsten Leute, die ich je getroffen habe, zusammen mit Elliot, aber der schlägt natürlich alle.
Graham Nash, Stephen Stills, David Crosby und ich mit Elliot Roberts im Hintergrund, hinter der Bühne vor einem CSNY -Konzert 1974 in Denver.
33. Kapitel
33. Kapitel
A ls ich 1969 zu CSN stieß und für eine Weile CSNY daraus wurde, stand ich an einem sehr interessanten Punkt meines Lebens. Ich arbeitete gleichzeitig mit zwei Bands: Ich nahm mit Crazy Horse auf und probte mit CSNY . David, Graham und Stephen hatten ihren eigenen Sound, und Ahmet Ertegün und Stephen holten mich wohl dazu, um bei den Live-Auftritten ein weiteres, etwas rockigeres Element beizusteuern.
Am Anfang gab es unter einigen der Beteiligten eine kurze Diskussion, ob man mein Y nun dem CSN hinzufügen solle. Gott sei Dank wurde daraus nie ein Streitpunkt. Elliot war da und alles lief prächtig. Stephen und ich waren glücklich, wieder zusammen spielen zu können, und machten da weiter, wo wir aufgehört hatten. CSN war mit ihrer ersten Platte ein großer Hit gelungen – die Band klang wie ein Auto, das gerade aus der Fertigungsstraße rollt! –, und ich hatte durch Everybody Knows This Is Nowhere mit Crazy Horse ein Album, das sich zwei Jahre in den Charts halten sollte.
Unsere Proben fanden in Stephens Haus im Laurel Canyon statt, und wir probierten verschiedene Bassisten aus, darunter auch Bruce Palmer. Bruce hatte es irgendwie geschafft, aus Kanada wieder in die USA zu kommen, und war großartig wie immer. Stephenund ich waren sehr froh, wieder mit ihm spielen zu können. Er probte ein paar Tage mit uns und war in allerbester Form. Dann wurde er wegen Marihuanabesitz verhaftet und wieder abgeschoben, mir nichts, dir nichts. Es war eines der letzten Male, die wir zusammen gespielt haben, abgesehen von einem Abend auf der Ranch, als ich mit ihm und Dewey herumexperimentierte, weil wir Buffalo Springfield wieder zusammenbringen wollten.
CSNY entschied sich schließlich für Greg Reeves am Bass und ging auf Tournee, spielte im Greek Theatre in LA , dem Auditorium Theatre in Chicago, dem Masonic Temple Theatre in Detroit und, natürlich, in Woodstock. In Woodstock passierte etwas Lustiges. Ich wollte auf der Bühne keine Kamerateams haben, die uns filmten. Ich hasste die Angeberattitüde der Filmleute und fand, ihr Bohei würde uns von der Musik ablenken. Die Musik war etwas, das zwischen uns und dem Publikum ablief, und alles was sich dazwischendrängte, hatte meiner Meinung nach da nichts zu suchen. Wenn ihr beim Band-Intro genau hinhört, dann heißt es da » CSN « – das Y haben sie aus Rache rausgeschnitten. Und auf die Woodstock-Platte packte Atlantic Records einen meiner Songs, der ein paar Monate später im Fillmore East in New York aufgenommen wurde, »Sea of Madness«. Ganz schön irreführend.
Trotzdem hat es eine Menge Spaß gemacht, nach Woodstock zu kommen.
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