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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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einige Aborigines an der Hinterseite des Hauses stehen, darunter auch Mai. Estella lud sie ein, sie in den Saal zu begleiten, doch Mai wollte nicht. Im früheren Jockey-Club gab es eine Küche, und Estella vermutete, die Aborigines warteten in der Hoffnung an der Hintertür, etwas zu essen zu bekommen. Deshalb brachte sie ihnen ein Tablett mit Leckerbissen hinaus und ging dann wieder hinein.
    Im Laufe des Abends hatte sie bemerkt, dass Phyllis immer wieder in der Küche verschwand. Estella beschloss, Nachforschungen darüber anzustellen, was Phyllis dort tat, doch Murphy zog sie auf die Tanzfläche.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte er. »Ich hab dich schon gesucht.«
    »Ich war an der frischen Luft«, erwiderte Estella. Sie bemerkte, dass seine Augen glasig wirkten.
    »Ich habe diese Party nur organisiert, um dich einmal im Arm zu halten – so wie jetzt«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Ich glaube, du hast etwas zu viel getrunken«, meinte Estella und wandte verlegen den Blick ab.
    »Glaubst du mir etwa nicht?«
    Estella seufzte. »Genau das war mein Problem. Früher habe ich zu viel geglaubt und wurde deshalb tief verletzt.«
    Murphy wurde so blass, als hätte sie ihn geschlagen. »Und wenn du sonst nie wieder etwas glaubst, Estella, bitte vertrau mir, wenn ich dir sage, dass ich dich nie verletzen würde.«
    Es klang so aufrichtig, dass Estella es ihm beinahe abnahm – sie wollte ihm glauben. Ausgerechnet jetzt sah sie Phyllis wieder in der Küche verschwinden; dieses Mal schien sie irgendetwas in der Hand zu halten.
    »Entschuldige mich einen Moment, Murphy«, stieß Estella hervor. »Ich bin gleich zurück.« Sie beschloss, durch den vorderen Eingang und dann seitlich am Gebäude entlangzugehen, um festzustellen, was genau Phyllis vorhatte.
    Draußen war es dunkel, eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben. Estella konnte weder Phyllis noch Mai entdecken, und die anderen Aborigines schienen fortgegangen zu sein. Sie sog in tiefen Atemzügen die kühle Luft ein und dachte über Murphy und Kates Worte nach. Sie wusste, dass sie einen anderen Mann nicht für James’ Fehler bestrafen durfte, ja, dass sie vielleicht die Chance auf ihr Glück vergab. Es musste wunderbar sein, ihr Baby mit einem Mann zu teilen, der sie und das Kind liebte – aber war Michael Murphy dieser Mann ...?
    Als Estella wieder in den Saal zurückkam, ärgerte sie sich, als sie sah, dass Murphy schon wieder mit Phyllis tanzte. Sie blieb im Eingang stehen und beobachtete die beiden. AuchDan und Kate tanzten. Sie schienen sich prächtig zu amüsieren. Estella freute sich für Dan, denn sie fand Kate wundervoll, und die beiden hatten viel gemeinsam.
    Phyllis war unübersehbar betrunken; es sah aus, als hielte Murphy sie aufrecht. Estella wandte sich ab, als Phyllis die Arme um Murphys Hals legte.
    »Was tust du da, Phyllis?«, fragte Murphy und versuchte, sich von ihr zu lösen. Bevor er wusste, wie ihm geschah, küsste sie ihn auf den Mund.
    Als Estella sich wieder umwandte, weiteten sich ihre Augen vor Schrecken. Es sah aus, als würde Murphy sich prächtig amüsieren. Hatte er ihr nicht gerade eben versichert, er werde sie nie verletzen? Estella verstand nicht mehr, wie sie ihm beinahe hatte glauben können.
    Es gelang Murphy gerade noch rechtzeitig, sich von Phyllis zu lösen, um Estella davoneilen zu sehen. Gleich darauf rief jemand: »Feuer!«
    Als Estella ins Freie trat, sah sie hinter ihrem Haus helle Flammen zum Himmel steigen.
    »Binnie!«, rief sie entsetzt, denn die Kleine hatte dort geschlafen, als sie aufgebrochen war. »Hilfe! Zu Hilfe!«, rief sie und eilte zur Brandstelle, so schnell sie konnte. Als sie dorthin kam, sah sie, dass der Stall und die Zwinger lichterloh brannten. Flammen schlugen daraus hervor, glühende Funken stoben zum Himmel empor. Estella befürchtete, dass auch das Haus Feuer fing, und eilte hinein.
    Binnie war fort – und Mai ebenso.

35
    A ls Estella das Haus durch die Hintertür verließ, stellte sie fest, dass sich draußen inzwischen ganz Kangaroo Crossing versammelt hatte. Alle beobachteten, wie der Stall und die Zwinger in Schutt und Asche versanken, doch niemand machte einen Versuch, die Flammen zu löschen.
    »Warum holt denn keiner Wasser?«, rief Estella atemlos und fragte sich, weshalb einige Männer statt Eimer Schaufeln in der Hand hielten.
    Sie bedachten Estella mit mitfühlenden Blicken. Charlie schüttelte den Kopf. »Es gibt nicht genug Wasser in der Stadt, um den Brand zu löschen«,

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