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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Hall.
    Estella fühlte sich, als habe man ihr einen Schlag ins Gesicht versetzt, und das sah man ihr auch deutlich an. Sie warf dem Mann hinter dem Tresen einen Hilfe suchenden Blick zu. Der sah, dass ihre Unterlippe zitterte, und geriet in Panik.
    »Ich bin Charlie ... Charlie Cooper«, sagte er hastig. Er warf Estella einen eindringlichen Blick zu, der ihr sagte, dass Charlie sich nicht als ihr Onkel zu erkennen geben würde – und wohl auch Teddys Worte nicht zu erklären gedachte. »Sie müssen sehr müde sein.« Er sah die Männer an, in der Hoffnung, sie würden einsehen, dass Estella zu erschöpft war, um genau zu wissen, was sie sagte. »Ich werde Ihnen Ihre Unterkunft zeigen ...«, fügte er hinzu und kam hinter dem Schanktisch hervor. Eigentlich hatte er ihr für diese Nacht ein Hotelzimmer anbieten wollen, überlegte es sich aber anders, weil er nicht wollte, dass Estella mitbekam, was an diesem Abend bestimmt noch über sie gesprochen wurde. Und nach ihren Bemerkungen bestand wenig Aussicht, dass es sich um Schmeichelhaftes handelte.
    »Wie galant von dir, Charlie!«, spottete einer der Männer.
    »Ich brauche ein bisschen frische Luft«, gab Charlie verlegen zurück. Er wollte Estella aus der Bar haben, bevor am Ende noch die ganze Wahrheit ans Licht kam.
    Estellas Müdigkeit kehrte zurück. Zusätzlich hatte sie das deprimierende Gefühl, nirgendwohin zu gehören. Wenn die Menschen in Kangaroo Crossing sie nicht wollten und ihr nicht vertrauten, hatte sie wenig Aussicht, eine Anstellung in der Stadt zu finden, selbst wenn Sie das Geld gehabt hätte, dorthin zu fahren. Nie zuvor hatte sie sich einsamer undverlassener gefühlt. Sie wandte sich zur Tür. Charlie holte sie ein und nahm ihren Koffer, den sie ihm dankbar überließ, weil sie sich zu schwach fühlte, um ihn weit zu tragen.
    Kaum waren sie auf der Veranda angelangt, fiel Estella auch schon über Charlie her. »Warum hat mir niemand gesagt, dass diese Stelle befristet ist?«
    Charlie führte sie einige Schritte vom Hotel fort, dorthin, wo niemand ihr Gespräch mit anhören konnte.
    »Ich hätte die Reise niemals gemacht, wenn ich das gewusst hätte«, fügte Estella hinzu, deren Augen jetzt verdächtig glänzten.
    »Ich habe es nur vorgeschlagen, damit die Leute überhaupt eine Frau als Tierarzt akzeptieren. Die Menschen hier denken in manchen Dingen etwas rückständig. Das hatte ich Flo auch erklärt.«
    »Sie hat mir nichts davon gesagt.«
    »Die Verbindung war sehr schlecht, als wir miteinander gesprochen haben. Vielleicht hat sie mich nicht verstanden.«
    »Oh, großartig. Gibt es vielleicht noch etwas, das sie nicht verstanden hat?«
    »Es wird schon alles gut – du musst nur ein bisschen Geduld haben.« Charlie sah sie verlegen an. »Estella, in dieser Stadt machst du dir keine Freunde, indem du von Anfang an alles kritisierst!« Er nahm ihren Arm, als sie sich auf den Weg machten, und sie stolperte in die Dunkelheit. Es war so finster, dass sie sich fragte, wie Charlie sich zurechtfand. »Alles, was ich gesagt habe, entsprach der Wahrheit. Wenn ich nur daran denke, was mir oder meinem Baby hätte geschehen können, wäre unsere Landung nur ein wenig unsanfter ausgefallen, als sie es ohnehin schon war ...!« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Nun«, sagte Charlie, »ich glaube nicht, dass es klug wäre, wenn die Leute von deinem Zustand erfahren, zumindest jetzt noch nicht. Ich weiß, dass es auf die Dauer nicht zu vermeidenist, aber lass uns erst mal sehen, wie die Dinge sich entwickeln!«
    »Ich stimme dir zu, aber ich weiß ziemlich genau, wie die Dinge sich entwickeln werden. Es müsste schon ein Wunder geschehen, dass sie mich akzeptieren. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee war, hierher zu kommen, Charlie.«
    »Wenn du auch nur ein bisschen Ähnlichkeit mit deinem ... mit Ross hast, bist du eine erstklassige Tierärztin. Du musst wissen, dass die Leute hier sehr an Ross gehangen haben. Es wäre für jeden schwer, in seine Fußstapfen zu treten!«
    »Sogar für seine Tochter?« Estella fand, dass es sich seltsam anhörte. Sie konnte von Ross nur schwer als von ihrem Vater sprechen – er war für sie ein Fremder gewesen und würde es immer bleiben.
    Charlie antwortete ihr nicht. Er dachte gerade daran, wie Caroline, Estellas Mutter, damals Ross verlassen hatte. Ross war am Boden zerstört gewesen, und ganz Kangaroo Crossing hatte Caroline dafür gehasst. Die Leute waren der Meinung gewesen, Caroline habe ihnen und Ross

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