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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Häusern bestand, wie eine Geisterstadt. Er lag verlassen da, unfreundlich und in eigenartigem Schweigen, und von einigen schwachen Lichtern abgesehen konnte Estella nichts erkennen.
    Auch von der Umgebung des Ortes war nichts zu sehen, doch Estella wusste nun, dass es dort auch nichts zu sehen gab – oder doch? Kylie hatte von Aborigine-Stämmen gesprochen. Sie mussten irgendwo dort draußen sein. Mit einem Anflug von Erschrecken fragte sich Estella, ob die Aborigines wohl feindselig waren.
    Um die Schwäche zu überwinden, nahm sie einen Bissen von dem nicht sehr frischen Käsesandwich, das sie noch immer in der Hand hielt und das sich in ihrem Mund so trocken anfühlte wie der Staub unter ihren Füßen. Als sie dann zur Bar ging, starrte sie verwundert auf die davor geparkten Wagen, die entfernte Ähnlichkeit mit den Modellen in England besaßen, doch waren sie offensichtlich so umgebaut worden, dass sie im Wüstengelände gefahren werden konnten. Bei einigen fehlten die vorderen Stoßstangen, was sie eher wie Buggys aussehen ließ; bei anderen waren Eisenstangen auf den Kühlergrill geschweißt worden. Über die Frontscheibe eines Wagens war sogar ein Drahtnetz gespannt, in dem eine Sammlung teils Furcht erregend großer toter Insekten hing.
    Als Estella zwischen den Fahrzeugen hindurchging, knurrte plötzlich auf einem der Vordersitze ein Hund und fletschte die Zähne. Erschrocken ließ Estella ihr Sandwich fallen und lehnte sich ängstlich gegen den Wagen hinter ihr. Sie spürte, wie ihr Herz rasend schnell gegen die Rippen pochte. Wahrscheinlich hatte sie den Hund im Schlaf gestört, und das Tier war ebenso erschrocken wie sie selbst.
    »Ist ja schon gut, Junge«, sagte sie begütigend, doch das Herz schlug ihr noch immer bis zum Hals. Schließlich schien der Hund zu der Einsicht zu gelangen, dass die Frau keine Gefahr darstellte; er wedelte mit dem Schwanz und kauerte sich auf den Boden des Wagens.
    Estella tat einen tiefen, beruhigenden Atemzug, bevor sie weiter zum Eingang der Bar, die gleichzeitig als Hotel diente,ging. Es war ein langes, einstöckiges Gebäude aus Bruchstein. An der Decke des großen Schankraums drehte sich ein Ventilator, konnte den Geruch nach Zigarettenrauch und abgestandenem Bier aber nicht vertreiben. Estella wusste, dass sie keinen Alkohol trinken durfte, doch nie im Leben hatte sie ein stärkeres Bedürfnis nach einem Brandy verspürt als jetzt. Die letzten vierundzwanzig Stunden waren die Hölle für sie gewesen.
    Estella sah Michael Murphy, der mit drei anderen Männern am Tresen stand und ihr den Rücken zuwandte. Sie nahm an, dass der Wirt, der dem Gespräch interessiert lauschte und ab und zu mit den Männern lachte, ihr Onkel war, Charlie Cooper. Seine äußere Erscheinung schockierte sie. Er musste um die fünfzig sein, doch seine grauen Haare, die rötliche Gesichtshaut und sein beachtlicher Leibesumfang ließen ihn älter erscheinen. Außerdem trug er nur ein Unterhemd, das beinahe dieselbe Färbung angenommen hatte wie seine tief gebräunte, fast ledrige Haut.
    Estella stellte sich nur ungern vor, dass ihr Vater vielleicht ebenfalls so ausgesehen hatte wie Charlie Cooper. Trotzdem suchte sie nach einer Ähnlichkeit mit dem Foto, das ihre Tante ihr gegeben hatte. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als sie hörte, dass die Männer über sie sprachen. Sie malten sich Situationen aus, die Estella unangenehm sein würden, und übertrumpften sich dabei gegenseitig. Estella wurde zornig, weil sie den Männern nicht sagen durfte, dass sie normalerweise keinen so schwachen Magen hatte und dass ihr selbst dies am allerwenigsten gefiel. Sie hörte Michael Murphy spotten, dass sie, die zukünftige Tierärztin im Outback, Flugangst habe. Heiße Wut packte Estella, als Murphy sich vor Lachen schüttelte und auch die anderen vor Vergnügen grölten.
    Estella wandte sich ab. Es kränkte und demütigte sie, dass diese Fremden sich über sie lustig machten. Nun würde sieihre Fähigkeiten erst recht beweisen müssen – doch im Augenblick hatte sie weder die Kraft noch den Willen dazu. Falls sie einen Weg fand, würde sie Kangaroo Crossing so schnell wie möglich wieder verlassen.
    Sie wollte gerade gehen, als einer der Männer sie entdeckte und Murphy anstieß, der sich umwandte und nach ihr rief. Alle Blicke richteten sich auf Estella, in der Bar wurde es still. Sie war noch immer entschlossen, einfach zu gehen, doch Murphys nächste Worte ließen ihren Zorn neu aufflammen. Mit

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