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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ein langer Weg, Charlie. Stargazer ist in einer schrecklichen Verfassung, aber ich glaube wirklich, dass ich ihm helfen kann.«
    »Ich weiß, wie viel es dir bedeutet, Estella, und wünsche dir Erfolg.«
    »Danke.« Noch ein bisschen leiser fügte sie hinzu: »Was ich bei Stargazer erreiche, wird darüber entscheiden, ob die Leute hier mir vertrauen!«
    »Da hast du allerdings Recht. Und du hättest dir für den Anfang keine schwierigere Aufgabe aussuchen können. Aber ich glaube an dich.«
    Estella fragte sich, ob das wirklich stimmte, oder ob Charlie ihr bloß Mut machen wollte. »Nachdem ich Ross’ Akte über Stargazer gelesen hatte, musste ich versuchen, ihm zu helfen, Charlie – egal, was Marty gesagt hat.«
    Charlie blickte sie nachdenklich an. »Weißt du eigentlich, dass es die Hingabe ist, die aus dir eine wahre Tierärztin macht, Estella?«
    Sie lächelte. »Ja, wahrscheinlich.« Tatsächlich fühlte sie sich zum ersten Mal seit ihrem Examen vor fast einem Jahr wie eine Tierärztin.
    »Ich habe gerade Murphys Maschine wegfliegen sehen«, meinte sie dann.
    »Er fliegt mit Dr. Dan nach Pandi Pandi. Über Funk kam die Meldung, dass ein Viehtreiber verletzt wurde.«
    »War Dan ... nüchtern?«
    »Natürlich. Er kommt nie vor Einbruch der Dunkelheit, denn er weiß, dass er dann ohnehin nicht mehr zu den stations und Farmen fliegen kann.« Charlie verzichtete auf den Zusatz, dass es nie lange dauerte, bis Dan sich einen ordentlichen Rausch angetrunken hatte.
    »Kommen sie heute Abend noch zurück?«
    »Hängt davon ab, wie schwer der Mann verletzt ist und ob er ins Krankenhaus gebracht werden muss.«
    »Glaubst du, sie werden ihn herbringen?«
    »Kann sein. Oder Dan behandelt ihn gleich dort draußen. Wenn es ein gebrochenes Bein ist, richtet Dan es wahrscheinlich nur und lässt den Mann dann in der Obhut von Lorraine Lester, der Frau des Besitzers. Sie ist sehr tüchtig. Ist es aber etwas Ernsteres oder gar Lebensbedrohliches, fliegt Murphy den Mann nach Adelaide oder Alice Springs. Im Busch sind Entzündungen und Blutvergiftungen die größten Probleme. Wenn man sie nicht sofort behandelt, ist man so gut wie tot.« Charlie blickte über Estellas Schulter, beugte sich dann vor und flüsterte seiner Nichte zu: »Ich habe gerade erfahren, dass Teddy Hall ein Problem mit seinen Kühen hat.«
    »Was für ein Problem?«
    »In den letzten Tagen haben fünf oder sechs ihr Kalb verloren.«
    »Glaubst du, er wird mich um Rat fragen oder mich nach seiner Herde schauen lassen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich dachte mir, du wolltest es wissen, für alle Fälle. So bist du jedenfalls vorbereitet.«
    Estella nickte. »Ich würde gern noch etwas essen, bevor ich mich auf den Heimweg mache.«
    »Wie wär’s mit Lammkotelett, Eiern und Bratkartoffeln? Wenn das nicht nach deinem Geschmack ist, hätten wir Bratkartoffeln, Eier und Lammkoteletts.«
    Estella lachte. »Ich glaube, heute nehme ich mal Eier,Lammkoteletts und Bratkartoffeln, wenn es nicht zu viel Mühe macht – und nur, wenn du mit mir zusammen isst.«
    Charlie erwiderte ihr Lachen herzlich.

    Nachdem sie für Stargazer eine kräftigende Diät zusammengestellt hatte, die ihn mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen sollte, putzte Estella noch ein wenig im Haus, bevor sie sich fürs Bett fertig machte. Von den dringend reparaturbedürftigen Stellen draußen abgesehen, gefiel das Haus ihr immer besser. Sie hatte die Möbel umgeräumt und einige persönliche Dinge aufgestellt: Fotos ihrer Eltern und ihres Bruders sowie die einiger Lieblingshaustiere aus ihrer Kindheit. Außerdem hatte sie einen Fransenschal an der Wand drapiert und Bilder von exotischen Tieren im Haus aufgehängt, die sie in Ross’ Vorratsschrank gefunden hatte. Ihr Heim war in nichts mit dem zu vergleichen, in dem sie aufgewachsen war, oder mit der Villa, die sie mit James bewohnt hatte, aber trotz allem fühlte sie sich wohl darin. Sie konnte es sich nur so erklären, dass sie dieses Haus ganz allein so hergerichtet hatte, wie es jetzt aussah, und alles selbst entscheiden konnte. Bisher hatte sie eher die Nachteile der Unabhängigkeit kennen gelernt; nun aber wurde ihr deutlich, dass diese auch Vorteile hatte.
    Vor dem Schlafengehen setzte Estella sich noch eine Weile auf die vordere Veranda, um die Stille zu genießen, die nur durch das seltsame Geräusch eines Insekts unterbrochen wurde. Estella sah Lichter in einigen Häusern und im Hotel, das etwas abseits lag. Wie wunderschön es war, das

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