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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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handeln – denn was den Verkauf des Hauses und ihre persönlichen Besitztümer betraf, hatte sie alle erforderlichen Unterschriften schon geleistet. Einerseits freute sie sich, dass James mit ihrer untreuen Cousine nicht auf einer Wolke des Glücks zu schweben schien, denn sie fand, dass die beiden es nicht verdient hatten, glücklich zu sein. Doch der Scheidung sah sie mit gemischten Gefühlen entgegen – und vor allem voller Trauer wegen des Kindes, das in ihrem Leib heranwuchs.
    Um ein Uhr trafen Estella und Murphy im Schatten des Flugzeugs zusammen. »Dan hat mich eingeladen, mitzufliegen«, erklärte sie unsicher, als sie Murphys gewohnt undurchschaubares, ein wenig schiefes Grinsen sah. Murphy fand, dass Estella niedergeschlagen wirkte, und fragte sich, ob sie Angst vor dem Flug hatte. »Ich weiß. Es war eine gute Idee, aber Dan hat gerade einen Anruf von Annie Hall in LanganaDowns bekommen. Teddy ist krank, und sie macht sich große Sorgen.«
    »Wenn Sie zu Teddy Halls Farm wollen, sollte ich nicht mitfliegen ...«, wandte Estella ein.
    »Es würde Ihnen die Möglichkeit verschaffen, nach seinem Vieh zu sehen«, erwiderte Murphy.
    »Das geht nur mit seiner Erlaubnis.«
    »Annie wird nichts dagegen haben, und wie es scheint, ist Teddy zu krank, um sich zu wehren!«
    »Mein Gott! Wenn er wirklich Brucellose hat, wird er vielleicht sehr lange krank sein. Ich hoffe, seine Frau hat auf der Farm genug Hilfe.«
    »Annies Bruder ist ihr Verwalter, und einige der besten Viehtreiber der ganzen Gegend arbeiten in Langana Downs.«
    Estella war erleichtert. Nachdenklich starrte sie zu Boden. Ihre Gedanken gingen zurück zu dem Brief ihrer Tante. Sie fragte sich, ob James es tatsächlich bereute, sie verlassen zu haben.
    Das geschähe ihm nur recht, dachte sie.
    Murphy sah ihr an, dass irgendetwas sie beschäftigte. »Sie haben doch hoffentlich keine Flugangst, Estella?«
    »Aber nein. Um ehrlich zu sein, ich habe nicht mal daran gedacht.«
    Jetzt wusste Murphy, dass sie sich über irgendetwas Sorgen machte. »Läuft bei Stargazer alles nach Plan?«, erkundigte er sich.
    Estella nickte. »Ja. Heute hat er sogar sehr gute Fortschritte gemacht.«
    »Warum habe ich dann den Eindruck, dass Ihnen etwas auf der Seele liegt?«
    Estella zuckte mit den Schultern. »Es geht mir gut, wirklich.«
    Murphy hörte den Beiklang der Verzweiflung in ihrer Stimme und wusste, dass sie schwindelte. Aber er wollte sie nichtbedrängen. »Das freut mich. Ich habe es nicht so gern, wenn der Himmel über mir einstürzt.« Er checkte die Maschine durch.
    »Tut mir Leid, ich bin nur ein wenig müde.«
    Murphy sah sie an und nickte. Sie sah wirklich müde aus – und sehr verletzlich. Obwohl ihre Probleme ihn nichts angingen, machte er sich Sorgen um sie. Anfangs hatte er gedacht, es sei leichtsinnig von ihr, nach Kangaroo Crossing zu kommen, ohne zu wissen, was sie erwartete. Doch sie schien entschlossen, durchzuhalten, und er bewunderte ihren Mut. Hoffentlich gaben die Einheimischen ihr eine Chance. Aber das schien im Moment eher unwahrscheinlich.
    »Wo haben Sie fliegen gelernt?«, wollte Estella wissen.
    Murphy stand am Heck der Maschine und blickte in die Weite, wo über der Ebene ein Luftwirbel den Staub mit sich riss. Auf den roten Sanddünen in der Ferne, auf denen flirrende Hitze lastete, täuschte eine Fata Morgana einen riesigen See vor.
    »Ich habe zwei Jahre bei der Air Force gedient.«
    »Wirklich? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ausgerechnet Ihnen all die Vorschriften und Befehle gefallen haben.«
    Er lächelte schief. »Genauso war es auch. Deshalb haben sie mich rausgeworfen.«
    Trotz ihrer Niedergeschlagenheit musste Estella lachen. »Weswegen denn?«
    »Weil ich im Tiefflug über Darwin hinweggejagt bin.«
    Estella schüttelte den Kopf. Sie konnte sich Murphy sehr gut als enfant terrible seiner Staffel vorstellen.
    »Es war eine Wette«, sagte er grinsend.
    »Der Sie natürlich nicht widerstehen konnten!«
    »Damals noch nicht. Das ganze Leben war wie ein großes Spiel ...« Seine Miene wurde plötzlich ausdruckslos. Als er sie anschaute, sah Estella einen seltsam gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht, und sie fragte sich, ob es damals, bei seinemwaghalsigen Flugmanöver, einen Unfall gegeben hatte. »Ich finde es übertrieben, dass man Sie wegen dieser Sache entlassen hat. Schließlich haben Sie niemandem geschadet.«
    »Nun ja, für meinen Colonel war es der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich habe

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