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Ein Hologramm für den König

Ein Hologramm für den König

Titel: Ein Hologramm für den König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Eggers
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sich die Uhrzeit aussuchen, wann Sie ihn treffen wollen.
    – Ist denn wirklich sonst niemand hier, mit dem ich jetzt schon sprechen kann? Bloß über das WLAN und Essen, solche Dinge?
    – Ich denke, Mr al-Ahmad ist Ihr bester Ansprechpartner für all diese Dinge. Und jede Uhrzeit morgen ist ihm recht. Es wird sich alles klären lassen, da bin ich sicher.
    Alan ging zurück zum Zelt, wo er die drei in ihren jeweiligen Ecken mit ihren Laptops vorfand. Rachel sah sich eine DVD an, irgendwas mit Kochen, einem bärtigen Koch. Alan teilte ihnen mit, dass Mr al-Ahmad an dem Tag nicht kommen würde.
    Die Fahrt zurück nach Dschidda verging schnell, die jungen Leute plauderten die ganze Zeit wie Sommercamper. Alan schaute auf die Straße, halb wach, und sein Knöchel schmerzte. Als er in sein Zimmer kam, konnte er sich nicht erinnern, ob er sich von allen verabschiedet hatte. Er erinnerte sich aber, wie er die dunkle Lobby betreten, das Chlor gerochen hatte.
    Er war zu lange in der Sonne gewesen und war froh über die Dunkelheit, über die Kühle, über das Künstliche und Hässliche. Doch als die schwere Tür seines Zimmers das Ende des Tages markierte, fühlte er sich gefangen und allein. Es gab keine Bar im Hotel, keine Ablenkung, die seine Bedürfnisse befriedigen würde, welche auch immer. Es war kurz nach sechs, und er hatte nichts zu tun.
    Er überlegte, einen von den drei jungen Leuten anzurufen, aber sie zum Essen einzuladen, würde nicht gehen. Wäre nicht angemessen. Er konnte keine der beiden Frauen anrufen. Lüstern. Er könnte Brad anrufen, aber er mochte Brad nicht. Falls sie alle was essen gingen und ihn einluden, würde er essen. Falls sie anriefen, würde er kommen. Doch bis sieben hatte keiner angerufen. Er bestellte den Zimmerservice und aß Hähnchenbrust mit Salat.
    Er duschte. Er rieb sich den Knoten im Nacken.
    Er legte sich ins Bett und hoffte auf Schlaf.
    Alan konnte nicht schlafen. Er öffnete die Augen und schaltete den Fernseher ein. Es lief ein Bericht über das BP -Leck. Noch immer keine erkennbaren Fortschritte. Sie hatten einen »Top Kill« versucht, irgendwas, wobei Zement auf das Loch gekippt wurde. Alan konnte sich das nicht ansehen. Das Leck machte ihn fertig. Seit Wochen sprudelte Öl in den Ozean, und er und alle anderen konnten die ganze Zeit nur zusehen. Alan befürwortete jede extreme Methode, dem ein Ende zu bereiten. Als er von der Idee hörte, die ein Navy-Mann vorschlug, das Loch mit einer Atombombe zu schließen, dachte er, ja, ja, macht das, ihr Säcke. Hauptsache, ihr stoppt das Öl. Alle sehen euch zu.
    Er schaltete den Fernseher aus.
    Er blickte zur Decke. Er blickte zur Wand.
    Alan dachte an Trivole.
    – Mit dem Einsatz einer von vier möglichen Methoden lässt sich alles verkaufen, hatte er gesagt.
    Es war neun Uhr morgens, und sie standen auf der Straße vor einem baufälligen Haus. Es war nur ein paar Blocks entfernt von dem Haus, in dem Alan aufgewachsen war, aber er hatte dieses Haus mit Rechtsneigung nie eines Blickes oder Gedankens gewürdigt.
    – Das Erste, was du machen musst, ist, die Kundinnen analysieren, okay?
    Trivole trug einen zweireihigen Tweedanzug. Es war Anfang September und viel zu warm für so eine Kleidung, aber er schien kein bisschen zu schwitzen. Alan sah ihn nie schwitzen.
    – Jede Kundin verlangt einen speziellen Ansatz, eine spezielle Strategie, sagte Trivole. Es gibt vier. Die erste ist Geld. Der ist einfach. Appellier an ihre Sparsamkeit. Sie sparen Geld mit Fuller-Produkten, da sie ihre Investitionen schützen – ihre Holzmöbel, ihr feines Porzellan, ihre Linoleumböden. Du erkennst auf Anhieb, ob jemand praktisch ist. Siehst du ein einfaches, gepflegtes Haus, ein praktisches Kleid, eine Schürze, eine Frau, die selber kocht und putzt, wendest du die erste Strategie an.
    – Die zweite ist Romantik. Dabei verkaufst du den Traum. Du machst die Fuller-Produkte zu einer ihrer Sehnsüchte. Stellst sie direkt neben die Urlaube und Jachten. »Champagner!«, sage ich gern. Mit dem Fußspray bringe ich sie dazu, einen Schuh auszuziehen, und dann sage ich: »Champagner!«
    Alan begriff nicht, was das sollte. – Einfach »Champagner!«, aus heiterem Himmel?, fragte er.
    – Ja, und wenn ich das sage, fühlen sie sich wie Aschenputtel.
    Trivole wischte sich mit einem Seidentaschentuch über die trockene Stirn.
    – Die dritte ist Selbsterhaltung. Siehst du Angst in ihren Augen, verkaufst du ihnen Selbsterhaltung. Das ist leicht. Wenn sie Angst

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