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Ein Hologramm für den König

Ein Hologramm für den König

Titel: Ein Hologramm für den König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Eggers
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geboren. Sie arbeitete jetzt für die äthiopische Botschaft. Ihr Haar stand in allen Richtungen vom Kopf ab, sie hatte eine dünne, gerade Nase, riesige Augen und Augenlider, die aussahen wie mit blauem Rauch bemalt. Bei ihr waren zwei ernste junge Männer. Sie sahen aus wie sechzehn, die Gesichter reife Früchte, die Augen klein und leuchtend. Einer war Holländer, der andere Mexikaner. Sie interessierten sich für Alan, für KAEC , für alles.
    – Hier wird es bald knallen, sagte die Äthiopierin.
    – Hier wird es bald knallen? Alan dachte, sie meinte irgendeine Art Krieg. Irgendeine Art Terror. Irgendwas wie das Massaker 1979 in Mekka, mit so vielen toten Pilgern.
    – Nein, nein, sagte sie. Die Frauen. Den saudischen Frauen reicht es. Sie haben die Nase voll von dem ganzen Mist. Abdullah versucht, Türen zu öffnen, und hofft, die Frauen gehen hindurch, sehen dann weiter. Er hält sich für Gorbatschow. Er stellt die Dominosteine auf. Das gemischte College war der erste. KAEC ist der nächste.
    Alan wandte sich an die anderen beiden. – Seht ihr das auch so?
    Die anderen beiden nickten. Sie wussten wahrscheinlich mehr als er.
    Es wurde Kicker gespielt. Irgendein Turnier, sehr ernst, mit Namen auf einer Kreidetafel, K.-o.-System. Auf einem großen Flachbildfernseher liefen die Filme von Russ Meyer. Der Astronaut sah sich einen an, vorgebeugt, seinen Helm auf dem Schoß.

XX.
    EIN WUST VON ERINNERUNGEN UND OFFENBARUNGEN stürmte den ganzen nächsten Morgen auf Alan ein, während er duschte und sich anzog und die Arab News las. Was stand da neben dem Waschbecken? Eine weitere Flasche mit illegalem Alkohol. Hanne hatte ihn mit einer nach Hause geschickt. Hanne lag was an ihm, dem Idioten. Er dachte an den Kuss auf ihren Kopf. Schrecklich, so etwas zu tun. Unausgeschlafen und mit einem Fuß noch immer in der nächtlichen Welt der dänischen Botschaft, wusste er, dass er an diesem Tag reizbar sein würde. Er trank seinen Kaffee und entdeckte beim Durchblättern der Zeitung ein kleines Foto von König Abdullah mit der Bildunterschrift, dass er zurück im Königreich war.
    Damit war heute also der erste Tag, an dem der König KAEC tatsächlich besuchen könnte. So unwahrscheinlich es auch war, dass er in die Stadt kommen würde, und obwohl Alan sich fühlte, als hätte er die Nacht im Kofferraum eines Autos verbracht, mussten er und das Reliant-Team pünktlich sein, bereit und präsentabel.
    – Yousef?
    – Ich kann gar nicht glauben, dass Sie wach sind. Es ist noch nicht mal zehn. Moment. Es ist erst sieben!
    – Möchten Sie nach KAEC fahren?
    – Wann? Jetzt?
    – Ich wäre gern um halb neun da.
    – Sagen wir halb zehn. Vor neun ist da sowieso keiner. Und ich kann Sie vorher zu einem Arzt bringen, damit der sich das Ding in Ihrem Nacken ansieht.
    Alan traf Yousef am Kreisel vor dem Hotel und stieg in den Caprice.
    – Ihr Schlafrhythmus macht mir Sorgen.
    – Ich hatte eine seltsame Nacht.
    Alan wusste, dass er die Party in der Botschaft nicht erwähnen sollte, aber er hatte das unbändige Verlangen, Yousef davon zu erzählen. Yousef würde es lustig finden und wäre entweder erstaunt, dass sie überhaupt stattgefunden hatte, oder er würde sagen: Ach, solche Partys finden andauernd statt . Es wäre auf jeden Fall befriedigend. Aber er hatte all den Leuten, unter anderem auch dem Mann im Raumanzug, sein Versprechen gegeben, und er hatte in seinem ganzen langen Leben noch nie so ein Versprechen gebrochen, egal, wie klein.
    Sie kamen an dem Mann auf dem Panzerwagen mit dem Sonnenschirm vorbei, und diesmal bog Yousef rechts ab, nicht links.
    – Wo ist der Arzt?
    – Ein paar Meilen. Nour kennt die Frau, die am Empfang arbeitet.
    – Danke, dass Sie das machen, sagte Alan.
    – Kein Problem, sagte Yousef und steckte sich eine Zigarette an.
    – Ich hab gestern Abend einen guten Witz gehört.
    – Das freut mich.
    – Wissen Sie, was die Fremdenlegion ist?
    – Klar. Wie die Französische Fremdenlegion?
    – Genau. Also, ein Hauptmann in der Fremdenlegion wird zu einem Außenposten in der Wüste versetzt. Auf seiner Orientierungstour sieht er ein total erschöpftes, dreckiges Kamel, das hinter der Baracke seiner Soldaten angebunden ist. Er fragt den Unteroffizier, der ihn rumführt: »He, wofür ist das Kamel?« Der Unteroffizier sagt: »Nun ja, Sir, wir sind hier mitten in der Pampa, und die Männer haben schon mal ein natürliches sexuelles Verlangen, und für den Fall haben wir das Kamel.« Der Hauptmann ist

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