Ein Hueter erwacht
Dann jedoch widmete sie sich Geraint Wyngaards längst prallem Glied mit Hingabe und doch so vorsichtig, als fürchtete sie, eine allzu heftige Berührung könnte ihr übelgenommen werden.
»Nur zu«, ermunterte Geraint sie, und Sham gehorchte.
Wyngaards Finger wühlten sich in den dunklen Schopf des Mädchens und dirigierten dessen Bewegungen, wie es ihm gefiel.
Dann, als er fast daran war, sich zu verströmen, wies Geraint die junge Frau zurück auf den Tisch. Dort legte Sham sich lang, und Wyngaard vergalt ihr auf ähnliche Weise, was er eben hatte erfahren dürfen. Doch er hielt nicht inne, als er spürte, wie Sham der Grenze hin zu allergrößter Lust näher und näher kam und sich endlich aufbäumte unter Wyngaard, als kochten alle Säfte ihres Leibes über.
Geraint gönnte ihr ein Weilchen, sich zu erholen, dann beugte er sie in solcher Weise über die Tafel, daß er den nächsten Akt im Spiel ihrer Lust einleiten konnte - und schließlich ließ Geraint strömen, was da aus ihm wollte .
Lange Minuten war hernach nichts zu hören außer dem heftigen Atmen des Mädchens und den um vieles rareren, aber auch tieferen Zügen seines Verführers. Dann aber kam Geraint von neuem über Sham - diesmal jedoch mit anderer Absicht.
Erst setzte er nur die Spitzen seiner Eckzähne in das weiche Fleisch ihres Halses; dann, als erstes Blut aus den winzigen Wunden trat, senkte er sie tiefer hinein.
Sham schrie leise auf, leidend und leidenschaftlich in einem, und versank dann in kaum hörbares Wimmern, während Geraint ihr das Blut aussog - - längst nicht alles jedoch. Denn Geraint Wyngaard hatte noch andere Pläne mit Sham.
Nachdem er sich die Lippen gesäubert hatte, strich er dem Mädchen mit der Hand übers schweißfeuchte Gesicht und schloß ihm die Augen, wie man es bei Toten zu tun pflegt.
»Schlaf«, befahl Geraint, »ruh dich aus. Du wirst deine Kraft noch brauchen - für meinen Plan .«
Dann nahm er den Kelch und ging.
*
»Und Ihr seid sicher, Herr, daß er es ist - der . Lilienkelch?«
Alfred saß seinem Herrn gegenüber in den weichen Polstern eines Sessels; ein kleiner Rauchtisch trennte sie. Und darauf stand, in der Art eines Ziergegenstandes, der Kelch, den der Vampir seinem Diener als Grund seiner ausgelassenen Laune präsentiert hatte.
Geraint nickte.
»Ganz sicher«, sagte er. »Zwar habe ich ihn nicht oft gesehen zu jener Zeit, da er noch nicht als verschwunden galt - ein- oder zweimal nur suchte der Hüter unsere Sippe zuvor noch auf -, aber es ist nicht nur seine Form, die mich nicht an seiner Echtheit zweifeln läßt. Etwas an ihm, was den Menschen vielleicht ein Geruch wäre, erkenne ich wieder, auch nach dieser langen Zeit. Ich nahm es wahr, als der Alte ihn in den Club brachte, noch bevor ich des Kelches ansichtig wurde.« Nachdenklich betrachtete er den Gral seiner Rasse. »Wo mag er gesteckt haben in all den Jahren?«
»Hätte es Euch der Händler nicht verraten können?« fragte Alfred.
Geraint winkte ab. »Gewiß nicht. Ich bin sicher, daß er ihn nicht gefunden hat, sondern daß er zuvor durch andere Hände ging.« Er machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr: »Und überdies - was soll mich seine Vergangenheit kümmern? Die Zukunft ist es, die zählt!«
Alfred lächelte bitter.
»Ihr täuscht mich nicht, Herr - Ihr seid der Vergangenheit noch immer mehr verhaftet als der Gegenwart oder gar der Zukunft.«
Geraint erwiderte das Lächeln seines Dieners. »Du kennst mich scheint's besser als ich mich selbst. In jedem Falle aber besser als jede Dienerkreatur sonst auf der Welt ihren vampirischen Herrn kennt.«
»Nun, immerhin begleite ich Euch schon seit sehr langer Zeit auf Euren Wegen um die Welt«, erinnerte ihn der Diener.
»Ja«, seufzte Geraint. »Ich entsinne mich der Zahl der Jahre kaum mehr, so lange bist du schon bei mir .«
»Zweiundfünfzig sind es nun.« Alfred lächelte wieder, eine Spur bitterer diesmal.
»In der Tat eine lange Zeit«, sagte Geraint. »Länger als das Dasein der meisten anderen Dienerkreaturen währen mag.«
»Ihr habt stets wohl für mich gesorgt«, erwiderte Alfred und wies wie zufällig auf die verhangenen Fenster. »Ihr habt nie etwas von mir verlangt, das meine Existenz gefährdet hätte. Wenn Ihr erlaubt, Herr, dann möchte ich gar sagen, daß Ihr mich nie wie eine niedere Kreatur behandelt habt. Eher schon wie -«
»- einen Freund?« vollendete Geraint.
Alfred nickte.
»Ich sehe in dir auch einen Freund, mein lieber Alfred«, fuhr der
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