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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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versprechen, weil dies bis zum Eintreffen der Kutsche ihr freier Nachmittag war, aber Fräulein Tick konnte so fragen, dass sie die gewünschten Antworten bekam.
    Außerdem bat Fräulein Tick um ein frisches Ei, nicht gekocht. Hexen können auch gut um etwas bitten, ohne dass die andere Person »Warum?« fragt.
    Sie aßen draußen auf der Sitzbank vor dem Gasthof, und anschließend holte Tiffany ihr Tagebuch hervor.
    Sie hatte auch eins in der Molkerei, doch da schrieb sie Dinge hinein, die Käse und Butter betrafen. Dies war ihr persönliches Tagebuch. Sie hatte es billig von einem Hausierer gekauft, denn es stammte aus dem vergangenen Jahr. Und wie der Mann ganz richtig gesagt hatte: Es enthielt die gleiche Anzahl von Tagen.
    Darüber hinaus war es mit einem Schloss ausgestattet, einem kleinen Messingding an einer ledernen Lasche. Es gab einen kleinen Schlüssel dafür. Das Schloss hatte Tiffanys Aufmerksamkeit geweckt. Ab einem gewissen Alter erkennt man den Nutzen von Schlössern.
    Sie schrieb »Zweihemden« und überlegte eine Weile, bevor sie hinzufügte: »eine Kurve in der Straße.«
    Fräulein Tick blickte noch immer über die Straße.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Tiffany noch einmal und hob den Kopf.
    »Ich. bin mir nicht sicher. Beobachtet uns jemand?«
    Tiffany sah sich um. Zweihemden schlief in der Hitze. Es gab keine Beobachter.
    »Nein, Fräulein Tick.«
    Die Lehrerin nahm den Hut ab und holte zwei Holzstücke und eine Rolle mit schwarzem Garn aus seinem Innern. Sie krempelte die Ärmel hoch und sah sich rasch um, für den Fall, dass Zweihemden eine Bevölkerung bekommen hatte. Dann riss sie etwas von dem Zwirn ab und hob das Ei.
    Ei, Faden und Finger verschwammen für einige Sekunden, und dann hing das Ei von Fräulein Ticks Fingern herab, in einem hübschen kleinen schwarzen Netz.
    Tiffany war beeindruckt.
    Aber Fräulein Tick war noch nicht fertig. Sie zog Dinge aus ihren Taschen, und eine Hexe hat normalerweise viele Taschen. Tiffany sah einige Glasperlen, zwei Federn, eine gläserne Linse und einige bunte Papierstreifen. Alles wurde dem Durcheinander aus Holz und Faden hinzugefügt.
    »Was ist das?«, fragte Tiffany.
    »Ein Wirrwarr«, sagte Fräulein Tick und konzentrierte sich.
    »Ist es magisch?«
    »Nicht in dem Sinne. Es ist ein Kniff.«
    Fräulein Tick hob die linke Hand. Federn, Perlen, Ei und diverser Kram drehten sich in dem Fadennetz.
    »Hmm«, sagte sie. »Mal sehen, was sich erkennen lässt.«
    Sie schob die Finger der rechten Hand in das Fadengespinst und
    zog.
    Ei, Linse, Perlen und Federn tanzten im Durcheinander, und Tiffany war sicher, dass einmal ein Faden durch einen anderen glitt.
    »Oh«, sagte sie. »Es ist wie das Fadenspiel!«
    »Das hast du gespielt?«, fragte Fräulein Tick vage und konzentrierte sich.
    »Ich kann alle Grundformen«, sagte Tiffany. »Die Edelsteine, die Wiege, das Haus, die Herde, die drei alten Frauen, von denen eine schielt, wie sie den Eimer mit Fischen zum Markt tragen und dem Esel begegnen. Dafür sind allerdings zwei Personen nötig. Diese Form habe ich nur einmal probiert, und Betsy Tupper kratzte sich im falschen Moment an der Nase, und ich musste eine Schere holen, um sie zu befreien.«
    Fräulein Ticks Finger arbeiteten wie ein Webstuhl.
    »Seltsam, dass jetzt Kinder damit spielen«, sagte sie. »Aha.« Sie blickte in das von ihr geschaffene komplexe Netz.
    »Siehst du etwas?«, fragte Tiffany.
    »Wenn du mir bitte gestatten würdest, mich zu konzentrieren, Kind? Vielen Dank.«
    Auf der Straße erwachte der Hund, gähnte und stand auf. Langsam ging er zur Sitzbank, bedachte Tiffany mit einem vorwurfsvollen Blick und rollte sich dann vor ihren Füßen zusammen. Er roch nach einem alten, feuchten Teppich.
    »Da ist. etwas...«, sagte Fräulein Tick leise.
    Panik erfasste Tiffany.
    Sonnenschein reflektierte vom weißen Staub der Straße und der Mauer auf der anderen Seite. Bienen summten zwischen kleinen gelben Blumen, die auf der Mauer wuchsen. Der Spaniel vor Tiffanys Füßen schnaubte und furzte gelegentlich.
    Aber es war alles falsch. Sie fühlte, wie sich Druck auf sie herabsenkte, auf sie und die Landschaf presste, sie im hellen Licht des Tages zu zerquetschen suchte. Fräulein Tick und ihr Netz waren reglos neben ihr, erstarrt in einem Moment hellen Entsetzens.
    Nur die Fäden bewegten sich, von ganz allein. Das Ei tanzte, die Linse glitzerte, die Perlen krochen und sprangen von Faden zu Faden.
    Das Ei platzte.
    Die Kutsche rollte in den

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