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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Idee. »Vielleicht deshalb, weil wir nicht richtig über ihn denken wollen. Es hat etwas mit dem. dritten Wunsch zu tun. Und ich weiß nicht, was das bedeutet.«
    »Untersuch diesen Gedanken weiter«, sagte die alte Hexe. Dann sah sie auf und fügte hinzu: »Wir bekommen Besuch.«
    Tiffany brauchte einige Sekunden, um zu erkennen, was Frau Wetterwachs gesehen hatte: eine Gestalt am Rande des Walds, klein und dunkel. Sie näherte sich, aber eher unsicher.
    Die Gestalt erwies sich als Petulia, die langsam und nervös etwa einen Meter über dem Heideland flog. Gelegentlich sprang sie ab und rückte den Besen in eine neue Richtung.
    Sie stieg erneut ab, als sie Tiffany und Frau Wetterwachs erreichte, griff schnell nach dem Besen und richtete ihn auf einen großen Felsen. Er verharrte dort und versuchte, durch Gestein zu fliegen.
    »Ähm, Entschuldigung«, schnaufte sie. »Aber ich kann ihn nicht immer anhalten, und dies ist besser als ein Anker. Ähm.«
    Sie setzte an, vor Frau Wetterwachs einen Knicks zu machen, erinnerte sich dann daran, dass sie eine Hexe war, und versuchte, den Knicks auf halbem Wege in eine Verbeugung zu verwandeln. Das Ergebnis war etwas, für das man Eintrittsgeld bezahlt hätte. Petulia verharrte zusammengekrümmt, und von unten kam eine kleine Stimme: »Ähm, könnte mir bitte jemand helfen? Ich glaube, mein Oktogramm von Trimontan hat sich am Beutel der Neun Kräuter verhakt.«
    Es folgte eine schwierige Minute des Enthakens, und Frau Wetterwachs murmelte »Spielzeug, nichts als Spielzeug«, während sie Armringe und Halsketten voneinander lösten.
    Schließlich richtete sich Petulia mit rotem Gesicht auf. Sie bemerkte Frau Wetterwachs' Gesichtsausdruck, nahm schnell den spitzen Hut ab und hielt ihn vor sich. Das war ein Zeichen des Respekts, aber es bedeutete auch, dass ein sechzig Zentimeter langes, spitzes Objekt auf Tiffany und Frau Wetterwachs zielte.
    »Ähm. ich bin bei Frau Grad gewesen, und sie meinte, ihr wärt hierher unterwegs, auf der Suche nach etwas Schrecklichem«, sagte Petulia. »Ähm. deshalb beschloss ich nachzusehen, wie es euch geht.«
    »Ähm. das ist sehr nett von dir«, erwiderte Tiffany, doch ihre verräterischen Zweiten Gedanken dachten: Und was hättest du getan, wenn uns der Schwärmer angegriffen hätte? Sie dachte an eine Petulia, die vor einem schrecklichen zornigen Etwas stand, aber die Vorstellung war nicht so lustig wie angenommen. Petulia wäre tatsächlich vor das Ungeheuer getreten, vor Angst schlotternd, mit klirrenden nutzlosen Amuletten, vor Entsetzen fast außer sich. Aber sie würde nicht zurückweichen, auf keinen Fall. Sie hatte gewusst, dass Tiffany und Frau Wetterwachs beabsichtigten, einem grässlichen Monstrum gegenüberzutreten, und sie war trot%dem gekommen.
    »Wie heißt du, Mädchen?«, fragte Frau Wetterwachs.
    »Ähm, Petulia Knorpel, gnä' Frau. Ich lerne bei Gwinifer Schwarzkappe.«
    »Meinst du die Alte Mutter Schwarzkappe?«, erwiderte Frau Wetterwachs. »Eine sehr tüchtige Frau. Kann gut mit Schweinen umgehen. Es ist lobenswert, dass du hierher gekommen bist.«
    Petulia richtete einen nervösen Blick auf Tiffany. »Ähm, ist alles in Ordnung mit dir? Frau Grad meinte, du bist. krank gewesen.«
    »Jetzt geht es mir viel besser, aber trotzdem herzlichen Dank, dass du fragst«, sagte Tiffany unglücklich. »Es tut mir Leid, dass ich.«
    »Du warst krank«, sagte Petulia.
    Und auch das war typisch für Petulia. Sie wollte immer das Beste von allen denken. Das konnte beunruhigend sein, wenn man selbst die Person war, von der sie das Beste denken wollte.
    »Kehrst du vor dem Wettbewerb zur Hütte zurück?«, fragte Petulia.
    »Wettbewerb?«, wiederholte Tiffany verwundert.
    »Der Hexenwettbewerb«, sagte Frau Wetterwachs.
    »Heute«, fügte Petulia hinzu.
    »Den habe ich ganz vergessen!«, entfuhr es Tiffany.
    »Ich nicht«, sagte Frau Wetterwachs. »Ich versäume nie einen
    Wettbewerb, seit sechzig Jahren nicht. Bist du bereit, einer alten Frau einen Gefallen zu tun, Fräulein Knorpel? Flieg mit deinem Besen zu Frau Grad und sag ihr, dass Frau Wetterwachs ihre besten Wünsche übermittelt und beabsichtigt, direkt den Ort des Hexenwettbewerbs aufzusuchen. Ging es ihr gut?«
    »Ahm, sie jonglierte mit Bällen, ohne die Hände zu benutzen !«, antwortete Petulia voller Staunen. »Und wisst ihr was? In ihrem Garten habe ich eine Fee gesehen! Eine blaue!«
    »Wirklich?«, erwiderte Tiffany resigniert.
    »Ja! Sie war allerdings ziemlich

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