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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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vielleicht war es auch eine andere. Sie glitt zum selben Felsen, saß dort eine Weile und sauste dann fort. Die Hexe hörte auf zu schnarchen. Sie hörte sogar auf zu atmen.
    Tiffany beugte sich näher und brachte schließlich ein Ohr ganz nahe an die flache Brust heran, um nach dem Herzschlag zu lauschen.
    Ihr eigenes Herz fühlte sich an, als wäre es wie eine Faust zusammengeballt.
    . wegen des Tages, an dem sie Oma Weh in ihrer Hütte gefunden hatte. Sie lag friedlich auf dem schmalen Eisenbett, aber Tiffany hatte schon beim Betreten der Hütte gewusst, dass etwas nicht stimmte...
    Tiffany zählte bis drei.
    Es war ein Herzschlag.
    Ganz langsam, wie ein wachsender Zweig, bewegte sich eine steife Hand. Sie schob sich wie ein Gletscher in eine Tasche und kam dann mit einem großen Stück Pappe zum Vorschein, auf dem stand:

    Tiffany beschloss, dem nicht zu widersprechen. Aber sie legte die Decke um die alte Frau und hüllte sich in ihre eigene.
    Im Mondschein unternahm sie einen weiteren Wirrwarr-Versuch. Sie sollte doch imstande sein, etwas damit anzufangen. Vielleicht klappte es, wenn sie.
    Im Licht des Mondes begann Tiffany ganz vorsichtig.
    Pock!
    Das Ei platzte auf. Das Ei platzte immer auf, und jetzt war nur noch eins übrig. Tiffany wagte nicht, es mit einem Käfer zu versuchen. Selbst wenn sie einen gefunden hätte, es wäre viel zu grausam gewesen.
    Sie lehnte sich zurück, blickte über die silberne und schwarze Landschaft, und ihre Dritten Gedanken dachten: Der Schwärmer wird nicht näher kommen.
    Warum nicht?
    Ich weiß nicht genau, warum ich es weiß. Aber ich weiß es. Er hält sich fern. Er weiß, dass Frau Wetterwachs bei mir ist.
    Wie kann er das wissen? Er hat kein Bewusstsein. Er weiß nicht, was eine Frau Wetterwachs ist!
    Er denkt, dachten die Dritten Gedanken.
    Tiffany sank gegen den Felsen.
    Manchmal herrschte in ihrem Kopf. ziemliches Gedränge.
    Und dann war es Morgen, und die Sonne schien, und Tau hatte sich auf Tiffanys Haar gebildet, und Dunst stieg wie Rauch vom Boden auf. und ein Adler saß auf dem Felsen, wo sich zuvor die Eule niedergelassen hatte, und fraß etwas Pelziges. Tiffany sah jede einzelne Feder der Flügel.
    Der Adler schluckte, starrte sie aus irren Vogelaugen an und flog davon. Seine Flügelschläge brachten Bewegung in den Dunst.
    Frau Wetterwachs begann erneut zu schnarchen, was Tiffany als Hinweis darauf deutete, dass sie sich wieder in ihrem Körper befand. Sie gab der Alten einen Stoß, und aus dem regelmäßigen
    Gnaaaaargrgrgrgrg wurde ein plötzliches Schnaufen.
    Die alte Hexe setzte sich auf, hustete, winkte verärgert und bedeutete
    Tiffany, ihr die Flasche mit dem Tee zu geben. Sie trank sie halb aus, bevor sie sprach.
    »Ah, man kann sagen, was man will, aber gekocht schmeckt Kaninchen viel besser«, keuchte sie und stopfte den Korken in die Flasche. »Und ohne das Fell!«
    »Du hast den Adler überno. geborgt?«, fragte Tiffany.
    »Natürlich. Ich konnte von der armen alten Eule doch nicht erwarten, nach Tagesanbruch herumzufliegen, nur um Ausschau zu halten. Sie hat die ganze Nacht Maulwürfe gejagt, und glaub mir: Rohes Kaninchen schmeckt besser als Maulwurf. Ich rate dir dringend davon ab, Maulwürfe zu essen.«
    »Diesen Rat beherzige ich gern«, sagte Tiffany und meinte es ernst. »Frau Wetterwachs, ich glaube, ich weiß, was der Schwärmer macht. Er denkt.«
    »Ich dachte, er hätte kein Gehirn!«
    Tiffany ließ ihre Gedanken für sich selbst sprechen.
    »Aber es gibt ein Echo von mir in ihm. Das ist bestimmt der Fall. Er hat ein Echo von allen, die er. gewesen ist. Es muss ein Teil von mir in ihm sein. Ich weiß, dass der Schwärmer dort draußen ist, und er weiß, dass ich hier bei dir bin. Und er kommt nicht näher.«
    »Ach? Und warum nicht?«
    »Weil er sich vor dir fürchtet, glaube ich.«
    »Ha! Und warum das?«
    »Weil ich mich vor dir fürchte«, sagte Tiffany schlicht. »Ein bisschen.«
    »Meine Güte. Stimmt das?«
    »Ja«, bestätigte Tiffany. »Der Schwärmer ist wie ein Hund, der geschlagen wurde, aber nicht weglaufen will. Er versteht nicht, was er falsch gemacht hat. Aber. da ist etwas an ihm. ich glaube, ich habe da fast einen Gedanken.«
    Frau Wetterwachs schwieg. Ihr Gesicht wurde leer.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Tiffany.
    »Ich lasse dir nur Zeit für den Gedanken«, sagte Frau Wetterwachs.
    »Entschuldige. Jetzt ist er weg. Aber. wir denken falsch über den Schwärmer.«
    »Ach? Wieso denn?«
    »Weil.« Tiffany rang mit

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