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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Balkon im Obergeschoss auf den Boden vor dem Haus schwang und praktisch ohne Kratzer weiterspazierte. Das Entscheidende dabei war, dass ich mein Gewicht und meinen Unterleib auf das Balkongeländer verlagerte und mich beim Überschlag mit einer freien Hand am Boden des Obergeschosses festhielt. Ich hielt mich also, während mein Körper über die Brüstung schwang, mit einer Hand am Geländer fest und mit der anderem am Balkonboden. Ich ließ erst ganz los, wenn ich an beiden Händen vom Balkonboden herabhing, denn damit war die Sprunghöhe beträchtlich gemindert. Anschließend landete ich auf meinen Füßen und ließ mich abrollen. Ich hatte dieses Kunststück schon so oft ausgeführt, dass alle Bewegungen flüssig ineinander übergingen und das Ganze verdammt beeindruckend wirkte.
    Nun stand ich also da, erklärte diesem Mädchen mein künftiges Metier und führte ihr zunächst eine Kampfaktion vor, damit sie sich eine Vorstellung von der entsprechenden Szene machen konnte. Ich tat so, als sei ich niedergeschlagen worden, und warf mich über das Geländer des Balkons. Unglücklicherweise war ich so betrunken, dass ich vergaß, das Geländer oder den Balkonboden zu packen, machte im Grunde nur eineinhalb Saltos und landete mit dem Gesicht voraus auf dem Beton. Ich konnte mich später weder an den Aufprall erinnern noch daran, dass ich 15 Minuten bewegungslos in einer Blutlache um meinen Kopf liegen blieb, bis die Sanitäter eintrafen.
    Als ich vom Pflaster abgekratzt wurde, hatten sich bereits dreißig Leute um mich herum versammelt, und die meisten glaubten, ich sei tot. Ich war zwar nicht tot, jedoch nicht allzu weit davon entfernt: Ich hatte ein gebrochenes Jochbein, sieben kaputte Zähne, ein gebrochenes Handgelenk, eine Gehirnerschütterung und einen Riss in meinem Kinn, der mit zehn Stichen genäht werden musste.
    Am nächsten Tag wachte ich ziemlich benommen im Krankenhaus auf und hatte das Gefühl, in meinem Kopf würde sich ein Männchen mit einem Vorschlaghammer einen Weg bahnen. Als ich einer Schwester erzählte, dass ich unbedingt meine Mama anrufen müsse, führte sie mich zum Telefon hinaus auf den Flur. In Wirklichkeit wollte ich nur raus aus diesem Krankenhaus. Daher rief ich meinen Freund Dave Olshansky an und bat ihn, mich abzuholen. Minuten später fuhr er mit seinem Wagen vor und ich spazierte in meinem Krankenhauskittel heraus. Mein Kinn war zwar bereits genäht worden, doch ich hätte noch einen Gips um mein Handgelenk bekommen sollen, und mein Gesicht war übel geschwollen.
    Dave und ich fuhren dann zum Uni-Campus, wo ich die Videokamera aus dem Kofferraum meines Autos holte, das auf dem Parkplatz stand, und stolz meine Verletzungen filmte. Dann ging es weiter zum Tatort. Dort versuchte ich, ein Bier genau an jener Stelle zu trinken, an der ich am Abend zuvor mit dem Gesicht aufgeprallt war. Doch mein Mund und mein Gesicht waren in einem so entsetzlichen Zustand, dass Trinken zu schmerzvoll war. Als ich zum »Cami ’ s« fuhr, um mitzuteilen, dass ich wieder einmal nicht arbeiten konnte, wurde ich gefeuert.
    Die nächsten paar Wochen waren extrem unangenehm. Meine Nebenhöhlen füllten sich immer wieder mit Blut, sodass ich ständig geronnenes Blut spucken musste. Mein Gesicht war so kaputt, dass ich tagelang nicht richtig essen konnte. Irgendwann schmiss ich Thunfisch und Mayonnaise in einen Mixer und versuchte dann, das Ganze zu trinken. Das war noch ekelhafter, als es sich jetzt anhört.
    Schließlich ging ich wieder ins Krankenhaus und bekam einen Gips um mein Handgelenk. Eigentlich war mir mein Zustand egal, doch irgendwie machte ich mir dann doch Sorgen, dass der Bruch womöglich schlecht verheilen würde und ich dann nie wieder auf meinen Händen laufen könnte. Mama vereinbarte auch einen Termin, um meine Zähne wieder in Ordnung bringen zu lassen. Am Abend vor diesem Zahnarzttermin feierte ich ein weiteres Mal mit meinem Freund Bill. Da er nach New York ziehen wollte, waren wir in seiner Bude und packten all seine Sachen in Kartons. Irgendwann griff ich nach meinen Schlüsseln und erklärte Bill, dass ich mich noch mit einem Mädchen treffen wolle, auf das ich scharf war. Er blickte mich an und meinte: »Wenn du dich hinter das Steuer deines Wagens setzt, wirst du entweder im Gefängnis oder im Leichenschauhaus landen.«
    Ich blieb bei meinem Vorhaben.
    »Ich hab genau neun Bier und zwei Valium intus«, erklärte ich ihm. »Woher soll ich wissen, ob ich noch fahren kann?« Für mich

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