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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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feiner Unterschied, der die Anwälte zufriedenstellte. Tremaine jedoch, da bin ich mir sicher, kotzte die ganze Sache ziemlich an.
    Tremaine: Dunlap habe ich nie so recht vertraut. Auf mich machte er den Eindruck, als wolle er mit unserem Namen abkassieren und ihn ausnutzen. Das gefiel mir nicht. Ich wollte, dass es den Jungs gut geht, und habe mich gefreut, dass Steve ausgehend von Jackass etwas für sich daraus machte, aber ich wollte nicht, dass irgendeine Sache mit Jackass in Verbindung gebracht wurde, mit der ich und Knoxville nichts zu tun hatten.
    Ich verstand seine Aversion gegen Dunlap, doch Tremaine und Knoxville waren in einer ganz anderen Position als der Rest der Besetzung. Als Produzenten und Schöpfer von Jackass wurden sie für jeden Dollar, der durch Franchise-Geschäfte hereinkam, gut bezahlt, während der Rest der Truppe weitaus bescheidenere Vergütungen erhielt. Ich missgönne ihnen nicht das Geld – sie haben es sich wirklich verdient –, aber sie ermutigten uns andere auch nie, etwas zu unternehmen, von dem sie nicht direkt profitierten. Tremaine und Knoxville zahlten mir natürlich nicht Tausende von Dollars dafür, dass ich mich volllaufen ließ, Weiber eroberte und mich vergnügte. Dunlap schon. Tatsächlich machte ich zu jenem Zeitpunkt mit den Tourneen und den Verkäufen meines ersten Videos mindestens so viel Geld wie mit dem Film und der Fernsehserie zusammen. Und rückblickend betrachtet, machte die ganze Zusammenarbeit mit Dunlap aus mir einen größeren Star, als ich es nur mit Jackass geworden wäre. Schaut man sich die Fernsehserie an, kann man feststellen, dass ich da gar nicht so oft auftauche. Die Tourneen und die Videos erhöhten meine Bekanntheit auf eine Weise, dass ich für die Marke Jackass letztendlich immer wertvoller wurde.
    Als der Film im Herbst herauskam, war er ein Hit. Ich erinnere mich noch daran, dass Knoxville mich am Tag nach dem Filmstart anrief und mir mitteilte, dass wir in den Kinocharts auf Platz 1 stünden. Das Studio war ganz besonders zufrieden. Die Produktionskosten des Films hatten sich auf sechs Millionen Dollar belaufen, und am Ende hatte der Streifen weltweit 75 Millionen eingespielt.
    Mein Vertrag für dieses Filmprojekt war mehr als beschissen, doch damals war ich in all diesen Dingen ein kompletter Ignorant. Ich hatte keinen Agenten, der für mich verhandelte, und der Anwalt, den ich in Anspruch nahm, war inkompetent. Ich war zwar einer der Stars eines Nummer-eins-Films, lebte aber noch immer eher wie ein Sozialhilfeempfänger. Das wurde mir so richtig bewusst, als ich mir auf MTV meine Cribs -Episode anschaute. Am Ende der Sendung gab es eine Vorschau auf die Sendung in der nächsten Woche, in der das Zuhause des Sevendust -Schlagzeugers Morgan Rose gezeigt werden sollte. Während ich mir eine ärmliche Zwei-Zimmer-Wohnung mit einem männlichen Stripper teilte, hauste der Schlagzeuger irgendeiner mittelmäßigen Nu-Metal-Band in einer Bude, die wie ein gottverdammter Palast aussah, und fuhr einen Ferrari. Unglaublich!

    Die Tourneen hatten als Shows mit Stunts begonnen, die von alkohol- und drogenbedingtem Chaos geprägt waren, doch es dauerte nicht lange und sie degenerierten zu alkohol- und drogenbeherrschten Chaos-Shows mit sehr viel weniger Akzent auf den Stunts. Ich schlenderte schon besoffen auf die Bühne, verbrachte meine Zeit dort oben dann mit noch mehr Trinken und ließ gelegentlich einen Kerl aus dem Publikum heraufkommen, der sich einen Tritt in die Eier oder einen Hieb ins Gesicht verpassen ließ, oder ein Mädel, das seine Titten zeigte. Es ging nun nicht mehr um die coolen Tricks, die ich draufhatte – das Ganze drehte sich nur noch darum, wie fertig ich sein konnte. Es ist wohl kaum verwunderlich, dass dies bald negative Konsequenzen nach sich zog.
    Im Juli 2002 hatte ich eine Show in einem Theater namens »Abyss« in Houma, Louisiana, einer Kleinstadt in den Sumpfgebieten südlich von New Orleans. Ich stand an jenem Abend also auf der Bühne, wankte wie üblich Koks-benebelt herum und trank aus einer Flasche Tequila, die ich am vorderen Rand der Bühne abgestellt hatte. Auf einmal sprang einer der Jugendlichen direkt vor der Bühne hoch und versuchte, den Tequila zu mopsen, wurde aber sofort von den Rausschmeißern kaltgestellt. Das gefiel mir. Also forderte ich das Publikum auf: »Wer will auf die Bühne kommen und probiert dann, an den Kerlen da vorbeizukommen?«
    Ein schlanker 19-Jähriger, der ein paar Reihen von der

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