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Ein Iglu für zwei (German Edition)

Ein Iglu für zwei (German Edition)

Titel: Ein Iglu für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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ich blöde Kuh biete ihm auch noch an, Frieden zu schließen, um im Einvernehmen dieses Buch fertigzustellen. Du kriegst mich nicht klein! Ich werde es dir schon zeigen! Glaub ja nicht, das bisschen Presse morgen könnte mir Angst machen!

Alkohol ist auch keine Lösung
     
    Pünktlich, wie ich es von mir gewohnt bin, stehe ich im allerfeinsten Zwirn, den ich während meines kostspieligen Stadtbummels erworben hatte, im Flur und warte. Danny lässt mich gewiss vorsätzlich warten. Aber ich werde mir meinen Groll nicht anmerken lassen. Viel mehr bin ich unzufrieden über diese nicht enden wollende Anspannung zwischen uns. Ich kann nicht leugnen, dass mir diese Kontroversen mit ihm zu schaffen machen. Trübsinnig lehne ich mich gegen die Wand und inspiziere den Kronleuchter an der Decke. Ich wünschte, wir könnten noch einmal ganz von vorne beginnen.
    Als Danny endlich dazustößt, bin ich vertieft in meine Gedanken. Ich zucke zusammen, als er mich plötzlich anspricht.
    „Na fein, du bist bereits hier. Dann kann es ja losgehen.“
    Ja, zufällig warte ich geschlagene dreißig Minuten auf dich. Aber das soll dich nicht weiter stören. Das gehört wahrscheinlich zu deiner neuen Schikaniertaktik. Ich werde sie mit Fassung ertragen.
    Selbstbewusst steige ich in die Limousine ein. Danny folgt mir kurze Zeit später und fordert den finsteren Fahrer auf loszufahren. Während der Fahrt telefoniert Danny ununterbrochen. Ich höre nicht hin und schaue abwesend aus dem Fenster. Aber ein Gespräch lässt mich meine Ohren spitzen. Es wirkt nicht so formell wie die anderen. Persönlicher. Seine Stimme wird auffallend leiser. Fast taucht er während des Telefonates in die Sitze ein und beugt sich immer tiefer nach unten. Die Fahrtgeräusche und sein leises Geflüster verhindern, dass ich den Inhalt des Gespräches verstehe. Es erreichen mich lediglich Wortfetzen, aus denen ich mir keinen Reim machen kann. Ich spüre eine aufkeimende Eifersucht. Mein Bauch schmerzt, als hätte ich spitze Steine verschluckt.
    Sollte sich ein Mann am anderen Ende der Leitung befinden, dann wäre Danny aller Wahrscheinlichkeit nach schwul. Da aber nach grober Einschätzung einiges gegen eine Homosexualität spricht, muss er mit einer Frau sprechen. Nie und nimmer würde so ein Telefonat zwischen zwei Männern ablaufen. Mir kommt meine Zurückweisung wieder in Erinnerung, mit der ich Dannys Versuch verhindert habe, mir näher zu kommen. Warum habe ich es nicht zulassen können? Das ist mir jetzt nicht mehr ganz klar.
    Kurz bevor wir unser Ziel erreichen, beendet Danny schnell das Telefonat. Ich sehe ihn abwägend an und versuche in seinen Gesichtszügen herauszulesen, was in ihm vorgeht.
    „Was siehst du mich so an?“, erkundigt sich Danny verwundert.
    Wahrscheinlich hätte ich meine Ermittlungen etwas unauffälliger vornehmen sollen. Es ist nicht meine Absicht, dass er sich bespitzelt fühlt.
    Blinzelnd wende ich meinen Blick aus dem Fenster und erschrecke bei dem Anblick der Menschenmassen, die vor dem Eingang des Festhauses versammelt sind.
    „Du wolltest sicher schon immer mal auf eine Galaveranstaltung“, gibt Danny spöttelnd von sich.
    Natürlich wollte ich das. Eine Galaveranstaltung?! Großer Gott! Alles, was Rang und Namen hat, wird hier versammelt sein. Abgesehen von den vielen Journalisten und Mitarbeitern aller möglichen Klatschzeitungen. Ich bin verloren! Wie komme ich hier bloß wieder weg? Der Wagen hält und unsere Tür wird von außen geöffnet. Jetzt hilft nur eins. Dreimal tief durchatmen und dir vorstellen, du wärst auf einer großen Eisscholle, umgeben von Hunderten von kleinen Robben. Alles nur Robben. Nichts weiter. Die tun dir nichts. Sind völlig harmlos. Danny lässt mir den Vortritt. Klar, bin ja auch die Dame. Kann ich nicht ausnahmsweise mal der Herr sein? Nur dieses eine Mal? Bitte! Ungehalten fordert mich Danny ein zweites Mal auf, endlich aus dem Wagen zu steigen. Also gut. Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das. Mein rechtes Bein verlässt das Fahrzeug. Blitzlichtgewitter von allen Seiten. Hey, das war doch nur mein Bein! Ihr Hohlköpfe habt mein Bein fotografiert! Es gelingt mir tatsächlich, aus dem Auto zu steigen. Sofort werde ich von Fotografen umringt. Muss ich mich jetzt in Pose stellen? Welcher Teil meines Körpers ist eigentlich meine Schokoladenseite? Hab ich so was überhaupt? Danny folgt mir und ergreift mich am Arm. Unbemerkt von den Kameras, drückt er mich voran. Kreischende

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