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Ein Iglu für zwei (German Edition)

Ein Iglu für zwei (German Edition)

Titel: Ein Iglu für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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des Hauses.
    „Es spielt keine Rolle, was Sie ihnen sagen, Miss Bergstroem. Alle Welt ist von einer Romanze zwischen Ihnen beiden überzeugt. Man hat Sie einfach zu oft zusammen gesehen. Ich möchte Ihnen nur einen Rat geben: Akzeptieren Sie Ihre Popularität. Erlernen Sie den Umgang mit der Presse und mit der Öffentlichkeit. Ich weiß, dass Ihnen das nicht liegt. Wer Ihr erstes Buch gelesen hat, versteht, was für eine enorme Umstellung die Großstadt New York für eine menschenscheue, zarte Person wie Sie gewesen sein muss. Aber das hier ist was anderes. Gehen Sie auf die Menschen zu. Öffnen Sie sich. Sie wollen jetzt mehr von Ihnen. Da wurde ein Stein ins Rollen gebracht, der nicht mehr aufgehalten werden kann. Wenn Sie nicht bald handeln, dann wird man Sie auseinanderreißen, Miss Bergstroem. Passen Sie sich Ihren neuen Umständen an. Es ist das Beste für Sie.“
    Mit diesen Worten zieht er sich zurück und verschwindet in der Menge, doch zuvor steckt er mir noch seine Visitenkarte beiläufig zu. Verstört stehe ich nunmehr allein im Hauseingang. Lucy stößt endlich zu mir vor.
    „Wer war das? Was wollte er von dir? Wieso bist du hier?“
    „Welche deiner Fragen soll ich dir zuerst beantworten?“, frage ich hilflos.
    Lucy hakt sich bei mir unter und zieht mich voran. Als wir unsere Wohnung betreten, kommt mir mit einem Mal alles so entfernt vor. So lange war ich doch gar nicht fort. Höchstens drei oder vier Wochen. 
    Stumpf schleppe ich mich ins Bad und drehe den Hahn der Badewanne auf, während Lucy in der Küche einen Kaffee für uns aufbrüht.
    Was hatten die Worte dieses Reporters zu bedeuten? Kann es wirklich sein, dass es für mich keine andere Lösung mehr gibt? Muss ich mich der Öffentlichkeit nun stellen? Ich wüsste noch eine andere Lösung. Ertrinken in der Wanne. Man bekommt dabei nur so schlecht Luft. Vielleicht könnte ich einfach versehentlich den Fön ins Wasser plumpsen lassen. Das Dumme ist nur, dass die Steckdose zu weit entfernt ist und die Länge des Kabels meinen Freitodversuch vereiteln würde. Ich könnte Lucys Nagellackentferner trinken oder ...
    „Ach, hier bist du.“
    Lucy kommt ins Bad und stört mich bei meinen selbstvernichtenden Überlegungen. So wird das nie was. Wie soll ich so auf die richtige Methode kommen, die möglichst kurz und schmerzlos ist. Ich brauche dafür Ruhe. Alles muss genauestens durchdacht sein. Nicht, dass ich am Ende noch was falsch mache und sich alle darüber lustig machen, dass ich es nicht mal verstehe, mir sachgemäß mein Leben auszuhauchen.
    Ich streife mir die Kleider vom Leib und klettere ins warme Nass. Lucy reicht mir die Kaffeetasse zu und setzt sich auf den Badewannenrand.
    „Ach, Lucy. Wahrscheinlich bin ich ganz allein an allem schuld. Ich bin wirklich zu naiv. Danny hatte schon ganz recht. Wie dumm von mir, anzunehmen, ihm könnte ehrlich was an mir liegen. Man wickelt mich doch schneller um den Finger, als ich vermutet hatte. Wenn es nur nicht so weh tun würde. Jetzt sitze ich ganz schön im Schlamassel. Das kleine Aschenputtel muss zum Schmetterling werden und möchte aber viel lieber bei seiner Asche bleiben. Kannst du mir verraten, wie’s nun weitergehen soll? Ich will dieses Leben nicht, in das ich geradewegs hineinmanövriere. Es macht mir Angst.“
    „Was soll ich dir raten, Malina. Du hast keinen Einfluss mehr darauf, wie die Dinge sich nun entwickeln. Es wird dir nichts weiter übrig bleiben, als den weiteren Verlauf abzuwarten und es zu akzeptieren.“
    „So was in der Art hat mir der Reporter vorhin auch schon geraten. Er sagte, ich soll mich der Öffentlichkeit stellen und nicht davonlaufen. Das sei das Beste für mich.“
    Bis vor Kurzem wusste ich noch, was das Beste für mich ist. Doch jetzt bin ich absolut ratlos.
    „Wahrscheinlich hat er Recht“, bemerkt Lucy.
    Tse, Lucy hat gut reden. Ihr macht es auch nichts aus, im Mittelpunkt zu stehen. Ich dagegen war mein Leben lang ein Schatten meiner selbst. Wie soll ich von einem Tag auf den anderen mit einem neuen Leben klarkommen? Das geht mir einfach zu schnell. Wie war das jetzt mit Lucys Nagellackentferner?
    „Dein Bruder ist gestern übrigens vorbeigeschneit. Er hat nach dir gefragt.“
    Ja, so ist Namid. Immer zur Stelle, wenn ich in der Klemme sitze.
    „Was hast du ihm gesagt?“, erkundige ich mich.
    „Na, ich hab ihm alles erzählt.“
    Fein, Lucy. Gib nur alle Geheimnisse preis, die ich dir erzähle! Macht so etwas eine zuverlässige Freundin?
    „Was

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