Ein Iglu für zwei (German Edition)
sehr aufwühlen. Ich möchte dich nicht verunsichern.“
Aber das tust du! Ich will jetzt auf der Stelle wissen, worum es hier geht! Los! Raus mit der Sprache!
„Bitte, sprich jetzt mit mir darüber!“, flehe ich ihn an. „Mein Vater sagt immer, dass es Unglück bringt, wenn man etwas auf die lange Bank schiebt, was man auch sofort erledigen könnte. Vielleicht erhält man keine Gelegenheit mehr dazu. Bitte teile deine Gedanken mit mir.“
Eisern schüttelt Danny mit dem Kopf.
„Ich glaube, dass es Unglück über uns brächte, wenn ich es nicht zuvor beendet hätte.“
Was will er beenden? Was meint er nur, verflixt noch mal?!
Doch Danny lässt sich nicht erweichen.
„Bitte akzeptiere meinen Entschluss und vertrau mir einfach.“
Damit schließt er dieses Gespräch ab und verlässt die Küche.
Na fein! Wenn er mir doch wenigstens einen kleinen Tipp gegeben hätte. Dann würde ich nicht derartig im Dunkeln tappen. Wo will er nur heute noch hin? Und wieso könnte mich das verunsichern? Ich muss es einfach wissen. Daher werde ich jetzt darauf bestehen, dass er mich über seine Pläne in Kenntnis setzt. Entschlossen stampfe ich Danny hinterher auf sein Zimmer. Er steht bereits angezogen im Raum und duftet nach Rasierwasser. Sofort breitet sich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch aus. Und da ich eine Frau bin, hat dieses Bauchgefühl fast immer Hand und Fuß. Noch nie ist es grundlos aufgetaucht.
Beschwörend sehe ich ihn an und hoffe auf seine Einsicht.
„Mach dir keine Sorgen! Ich bin in ein paar Stunden wieder zurück und dann reden wir über alles.“
Ich versuche es ein letztes Mal.
„Geht es um den Vertrag? Was musst du bloß klären, wovon ich nichts wissen darf?“
„Mein Gott, du verdrehst ja alles. Es geht nicht um diesen Vertrag. Vergiss ihn doch endlich! Er ist nicht mehr wichtig. Er war es niemals.“
Diese Äußerung verblüfft mich.
„Der Vertrag ist nicht wichtig? Aber wozu dann das alles?“
Danny tritt zu mir heran und nimmt mich in den Arm.
„Glaubst du ernsthaft, es ging mir nur darum, dass du ein Buch über mich schreibst?“
Eigentlich dachte ich das, ja.
„Ging es nicht?“
„Lass uns später darüber reden. Ich muss jetzt gehen.“
Nein! Nicht doch! Wieder ein neues Rätsel. Gib mir doch wenigstens einen Buchstaben vor! Wie viele Kästchen hat das Lösungswort? Einen Buchstaben. Nur einen einzigen. Bitte!
Mit einem kurzen Wink verabschiedet sich Danny und verschwindet durch die Tür. Trübsinnig lasse ich mich aufs Bett sinken. Mir bleibt wohl nichts weiter übrig, als abzuwarten, bis er wieder zurück ist.
Die Stunden vergehen im Schneckengang. Immerzu bin ich damit beschäftigt, die Uhrzeit zu kontrollieren. Ich könnte die Sekunden inzwischen im exakten Takt nachsprechen, ohne die Hilfe eines Sekundenzeigers in Anspruch zu nehmen. Fast bin ich zu einer wandelnden Uhr mutiert, als endlich das Telefon gegen dreiundzwanzig Uhr klingelt. Aufgeregt greife ich nach dem Hörer und bin verblüfft, als ich nicht die Stimme am anderen Ende vernehme, die ich erwartet habe. Eine junge Frauenstimme erkundigt sich nach mir.
„Spreche ich mit Malina Bergstroem?“
„Ja, am Apparat.“
Wer ist das? Woher kennt sie meinen Namen?
„Mein Name ist Elisabeth Palmer.“
Ich erstarre bei diesem Namen zu einer Säule und habe Mühe, mir mit meinen soeben verkrampften Fingern den Hörer ans Ohr zu halten. Die rote Elisabeth! Was will sie ausgerechnet von mir?
„Hören Sie, Miss Bergstroem! Was ich Ihnen jetzt sage, wird Ihnen sicher nicht gefallen. Ich möchte Ihnen nur möglichen Kummer ersparen. Sie sollten sich wegen Danny nicht allzu große Hoffnung machen. Wissen Sie, er und ich sind bereits seit unserer Schulzeit ein Paar. Ab und zu gerät er zwar mal auf Abwege, aber am Ende kommt er immer wieder zu mir zurück. Diese kleine Liaison zwischen Ihnen beiden ist für Danny nichts weiter als ein nettes Abenteuer. Warten Sie heute Abend nicht auf ihn. Er ist bei mir und da wird er auch bleiben. Verstehen Sie, Miss Bergstroem? Sie sollten ihn so schnell wie möglich vergessen.“
Was redet sie da? Das kann doch gar nicht sein! Ich verstehe das nicht!
„Ich denke, dass er mir das sicher auch selbst sagen kann, Miss Palmer. Also lassen Sie mich doch bitte persönlich mit ihm sprechen.“
„Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber sein Interesse, mit Ihnen zu sprechen, beschränkt sich auf ein äußerstes Minimum. Gute Nacht, Miss Bergstroem!“
Ein Knacken in
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