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Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Titel: Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Welt der Sünder geführt hatten, vor das Telefon und wählte.
    Team Nummer eins erschien nach einer halben Stunde. Sie sahen beide ganz gut aus. Die ältere hatte flammendrotes Haar und Sommersprossen. Sie trug ein grünes Kleid und die typischen schwarzen Strümpfe. Ihre Kollegin war eine angenehm pummelige Blondine. Keine von beiden war auf Scotts Bildern zu sehen gewesen. Beide wurden sehr aufmerksam, als sie nur einen Mann im Zimmer sahen.
    »Alles in Ordnung«, sagte Neal. »Ich will nur reden.«
    »Magst du uns nicht, Schätzchen?« fragte die Grüne.
    Neal gab ihnen das übliche Honorar in bar und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten.
    Team Nummer zwei waren zwei schwarzhaarige, blauäugige, strenge Ladies in schwarzen Kleidern. Sie nahmen Neals Geld und quittierten seine Entschuldigung mit höhnischer Verachtung.
    Team Nummer drei waren zwei Irinnen, die sich über das Geld richtig freuten. Team Nummer vier waren zwei wahrhaft gutaussehende Schwarze, und Neal schämte sich, als ihm die Absage einen Augenblick lang in der Kehle feststecken blieb. Team Nummer fünf behauptete, Mutter und Tochter zu sein, was durchaus hätte zutreffen können. Er fragte sich, was für Männer einen Dreier mit einer alten Frau und einer Fünfundzwanzigjährigen, die sich als Alice im Wunderland verkleidet hatte, abziehen wollten. Team Nummer sechs kam gegen eins. Die Girls sahen toll aus und wollten auch ein tolles Honorar, aber sie waren immer noch nicht die richtigen. Neal hatte trotzdem das Gefühl, dicht dran zu sein, und zeigte ihnen das Polaroid.
    »Du weißt, was du willst, Darling.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Tut mir leid. Die hab ich noch nie gesehen. Wenn das alles ist, machen wir uns wieder auf die Socken. Bist du ein Frust-Freak, oder was?«
    Du hast ja keine Ahnung, Lady.
    Nummer sechs bot an, zu strippen. Nummer sieben waren Transvestiten. Nummer acht war ein Cop.
    Ein Riesen-Cop. Seine breiten Schultern hingen nach vorn, von all den vielen Jahren, die er in niedrigen Räumen gestanden und sich durch kleine Türen gebückt haben mußte. Er hatte traurige Cop-Augen. Augen, die schon alles gesehen hatten und sich wünschten, sie hätten weggesehen. Er trug einen Dreiteiler und schwitzte kein bißchen. Neal schätzte ihn auf Ende Vierzig.
    »Darf ich reinkommen?« fragte er und kam herein.
    »Aber natürlich.«
    Gute Cops brauchen Platz, und dies war ein guter Cop. Die meisten Mietbullen halten einem sofort ihre Lizenz unter die Nase, aber dieser Typ machte sich nicht die Mühe. Er setzte sich hin und bat Neal, sich doch ebenfalls zu setzen.
    »Mein Name ist Hatcher«, sagte er. »Ich bin von der Wache in der Vine Street. Wissen Sie, wo das ist?«
    Neal setzte sich auf das Bett. »Nein.«
    »Direkt gegenüber der Man-In-The-Moon-Passage. Wissen Sie, wo die ist?«
    »Ich weiß nicht, wo irgendwas ist.«
    Hatcher nickte. »Direkt hinter der Küche und der Reinigung. Wissen Sie, warum ich Ihnen das alles erzähle?«
    Ja, ich weiß, dachte Neal. Du könntes mir einfach sagen, was du willst, aber du willst das Frage-Antwort-Spiel etablieren. »Ich habe keine Ahnung.«
    »In diesem Hotel gibt es keinen Hausdetektiv, weil ich in Sekundenschnelle hier sein kann. Ich bin kein Hausdetektiv. Ich bin Inspektor der Londoner Polizei.«
    »Möchten Sie etwas trinken? Ich habe Scotch, Scotch mit Wasser und Scotch on the rocks.«
    »Scotch, danke.«
    Neal goß ein Glas ein und reichte es Hatcher. Dann setzte er sich wieder aufs Bett und wartete.
    »Die Angestellten dieses Hotels kamen nicht umhin, auf einen ungewöhnlich hohen Publikumsverkehr zu Ihrem Zimmer aufmerksam zu werden.«
    »Ich suche nach einem Mädchen.«
    »Offensichtlich.«
    »Nach einem blonden Mädchen.«
    »Muß ja etwas ganz Besonderes sein, Mr. Carey.«
    Neal zuckte mit den Achseln und machte ein dummes Gesicht. Das war leicht. Er hatte nicht mit der Polizei gerechnet.
    »Und haben Sie sie schon gefunden?« fragte Hatcher.
    »Noch nicht.«
    Hatcher nippte an seinem Drink. »Aber Sie haben vor, die Suche fortzusetzen nach dem… heiligen Gral.«
    »Ja.«
    Hatcher sah noch ein wenig trauriger drein. Dann starrte er auf den Teppichboden, bevor er Neal wieder ansah. Ein alter Bullentrick, der Neal nicht sonderlich überraschte.
    »Aber nicht in diesem Hotel.«
    Neal stand auf und goß sich nach. Er hielt die Flasche fragend hoch. Hatcher nickte.
    »Warum nicht?« fragte Neal.
    »Ein bißchen rein und raus macht uns nichts aus. Aber Sie veranstalten hier so

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