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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Kinderbekleidung hier in Amerika zu finden. Natürlichhaben sie vieles, was von zu Hause geschickt wurde, aber als wir diese Kleider sahen, gefielen sie uns sofort.«
    »Falls die Frage nicht unhöflich ist, Mrs Chandra, wo genau haben Sie diese Kleider gefunden?«
    »In einem Einkaufszentrum, nicht weit entfernt von dem Ort, an dem wir bald leben werden. Ein nettes Geschäft für Mädchen, besser als alles, was ich in Connecticut gefunden habe.«
    »Können Sie mir sagen, wo dieses Einkaufszentrum ist?«
    »Ich fürchte, nein. Für mich sehen die Zentren alle gleich aus, und ich kenne die Gegend noch nicht so gut.«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie sich an den Namen des Geschäfts erinnern, oder?«
    Sie lachte, weiße Zähne blitzten auf. »Da ich mit J. M. Barrie und Kenneth Grahame groß geworden bin, kann ich Ihnen das natürlich sagen! Tinker Bell.«
    Und schon verschwanden sie wieder. Die Zwillinge winkten Carmine noch einmal schüchtern zu.
    »Meine Kinder haben Gefallen an Ihnen gefunden«, sagte Chandra.
    Nett, aber unwichtig. »Darf ich kurz Ihr Telefon benutzen, Doktor?«
    »Gewiss, Lieutenant. Ich lasse Sie allein.«
    Auf alle Fälle kann man ihnen keine schlechten Manieren vorwerfen, auch wenn ihre Moral und Ethik eine andere ist, dachte Carmine, als er mit zitternden Fingern Marciano anrief.
    »Ich weiß, woher die Kleider stammen«, sagte er ohne lange Vorrede. »Tinker Bell, zwei Worte. Es gibt einen Laden dieses Namens in einem Einkaufszentrum außerhalb von Boston, aber es ist möglich, dass es weitere gibt. Mach dich auf die Suche.«
    »Zwei Geschäfte«, sagte Marciano, als Carmine hereinkam.»In Boston und in White Plains, beide in noblen Einkaufszentren. Bist du ganz sicher?«
    »Absolut. Zwei von Chandras kleinen Mädchen haben quasi Margarettas Kleid getragen. Mit Ausnahme der Farbe. Die Frage ist jetzt, in welchem Tinker Bell würden unsere Gespenster einkaufen?«
    »White Plains. Das ist näher, es sei denn, sie leben in der Nähe der Grenze zu Massachusetts.«
    »Dann kann Abe morgen nach Boston fahren, während ich mich um White Plains kümmere. Himmel, Danny, endlich kommen wir weiter!«

Kapitel dreiundzwanzig
    Dienstag, den 15. Februar 1966
     
    Das Tinker Bell in White Plains befand sich in einem Einkaufszentrum mit Bekleidungs- und Einrichtungsgeschäften, dazwischen die unvermeidlichen Imbisse, Fast-Food-Restaurants, Drugstores und Reinigungen. Tinker Bell war, wie Carmine bemerkte, während er von draußen beobachtete, ein sehr großes Geschäftslokal, das ausschließlich Bekleidung für kleine Mädchen führte. Sie hatten im Moment Ausverkauf für Mäntel und Winterbekleidung; hier gab es kein billiges Zeug aus Nylon, sondern ausschließlich Naturfaser. Selbst um diese frühe Uhrzeit stöberten bereits mehrere Dutzend Kundinnen in den Regalen, manche mit Kindern im Schlepptau. Keine Männer. Wie viele Ladendiebe mochte es in so einem Laden geben?, fragte sich Carmine.
    Er betrat das Geschäft so selbstbewusst, wie er nur konnte, sah aber trotzdem völlig fehl am Platz aus. Anscheinend hatte er auf der Stirn eine blinkende, an- und ausgehende Neonreklame, die COP buchstabierte, während Frauen sich schnell von ihm entfernten und Verkäuferinnen die Köpfe zusammensteckten.
    »Könnte ich bitte Ihren Geschäftsführer sprechen?«, fragte Carmine ein Mädchen, das nicht schnell genug hatte verschwinden können.
    Oh, gut, sie konnten ihn loswerden! Das Mädchen führte ihn umgehend in den hinteren Teil des Ladenlokals und klopfte dort an eine nicht weiter gekennzeichnete Tür.
    Mrs Giselle Dobchik geleitete ihn in einen winzigen Verschlag voller Pappkartons und Aktenschränke; an einer Seiteeines Tisches, der Mrs Dobchik auch als Schreibtisch diente, stand ein Safe, aber einen Besucherstuhl gab es nicht. Ihre Reaktion beim Anblick seiner Dienstmarke war gelassenes Interesse; allerseits kam ihm Mrs Dobchik wie jemand vor, die kaum etwas um ihre Gelassenheit bringen konnte. Mitte vierzig, ausgesprochen gut gekleidet, blonde Haare und rotlackierte Fingernägel.
    »Erkennen Sie dies hier wieder, Ma’am?«, fragte Carmine und nahm das blassrosa Spitzenkleid aus seiner Aktentasche, das Margaretta getragen hatte. Und dann kam das fliederfarbene Kleid von Faith heraus. »Oder das hier?«
    »Fast mit Sicherheit Tinker Bells«, sagte sie und prüfte die Innennähte. Sie runzelte die Stirn. »Unsere Schildchen sind entfernt worden, aber ja, ich kann Ihnen versichern, dass es sich um echte Tinker

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