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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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dieser Seite weiter bis zur Route 133 zogen. Nachdem das Gelände jetzt ebener geworden war, fiel es Carmine sogar noch schwerer, seine Zielperson zu sehen; er war versucht, das kurze Stück auf die Straße hinunterzugehen, wo er besser vorankommen würde, die Sparsamkeit des Stadtrats von Holloman machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung: Kies.
    Schweiß strömte über sein Gesicht. Er wischte ihn schnell aus den Augen, aber als er zu der Stelle hinüberblickte, an der die Gestalt zu Beginn seiner Handbewegung noch gewesen war, war sie verschwunden. Nicht, weil Ponsonby bemerkt hatte, dass er verfolgt wurde, da war sich Carmine sicher. Eine Laune des Schicksals. Er hatte seine Tunneltür offen gelassen; in dem Moment, in dem er gemeint hätte, er würde verfolgt, wäre er dorthin zurückgekehrt, und in die Richtung war er definitiv nicht gelaufen. Er war immer noch in Richtung Route 133 unterwegs, verloren in der Dunkelheit.
    Carmine tat das einzig Sinnvolle und rannte über den Kies, so leise er konnte, zu dem unauffälligen Chrysler, der in der waldigen Ecke der Ponsonby Lane stand.
    »Er ist draußen, aber ich habe ihn verloren«, sagte er zu Marciano und Patrick, nachdem er in den Wagen gestiegen war und die Tür leise geschlossen hatte. »Gespenst ist das richtige Wort für ihn. Er ist von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, bewegt sich vollkommen geräuschlos und muss bessere Augen habenals ein Nachtvogel. Und er kennt jeden Winkel dieses Waldes. Wir können nichts weiter tun als warten, bis er mit einem armen, verschreckten Mädchen zurückkehrt. Mein Gott, ich wollte nicht, dass es so weit kommt!«
    »Melden wir es über Funk?«, fragte Marciano.
    »Nicht, bis wir eine Vorstellung davon haben, welches Fahrzeug er benutzt. Vielleicht sitzt jemand am Armaturenbrett, der in der Lage ist, jeden Funkkanal einzustellen, den wir haben. Ihr wartet hier, bis ich mich bei euch über mein Gegensprechfunkgerät melde, wenn er wieder in seinem Tunnel ist. Gebt ihm zehn Minuten, dann umzingelt ihr das Haus.«
    Carmine stieg aus, verschwand zwischen den Bäumen und schlich wieder zum Parkplatz und dann die Anhöhe hoch.
    »Ich habe ihn verloren. Also warten wir jetzt.«
    »Er kann nicht weit weg sein«, sagte Corey mit leiser Stimme. »Es ist zu spät, um weiter als bis zum Holloman County zu fahren.«
    Als Ponsonby um fünf Uhr morgens zurückkehrte, war er etwas einfacher zu erkennen, obwohl der Körper, der über seinen Schultern hing, in Schwarz eingewickelt war. Er war insgesamt schwerer, seine Schritte wirkten dadurch geräuschvoller. Statt aus der Deer Lane zu kommen, näherte er sich der offenen Tür von der Seite, ließ seine Last vor dem Loch auf den Boden fallen und ging selbst hinein, bevor er das Bündel hinter sich herzerrte. Die Tür schloss sich, offensichtlich von einem Hebel bewegt.
    Carmines Finger schwebte gerade über dem Rufknopf des Funkgerätes, um Marciano ein Signal zu senden, als er etwas hörte: Er erstarrte, stieß seine Kameraden an und bedeutete ihnen, still zu sein. Eine Gestalt kam über den Hügel und näherte sich der Tür, geführt von dem schwer atmenden, unruhigen Hund, dem offensichtlich der Gestank zu schaffen machte.Claire Ponsonby. Sie trug einen großen Eimer und eine Harke. Biddy versuchte verzweifelt, wegzukommen, heulte und zerrte an seinem Geschirr, während sie den Griff festhielt und gezwungen war, mit einer Hand zu arbeiten und mit der anderen den Hund zurückzuhalten. Als Erstes benutzte sie die Harke und kehrte die vorhandenen Blätter über die Tür. Dann leerte sie den Inhalt des Eimers darüber und harkte ein weiteres Mal. Schließlich gab sie es auf, den Hund zurückzuhalten, zuckte die Achseln und folgte ihm den Hügel hinauf.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Abe, als ihre Schritte verklungen waren.
    »Wir geben ihr Zeit, ins Haus zurückzukehren, und holen dann wie geplant die Truppen.«
    »Woher wusste sie, wo sie die Spuren beseitigen musste?«, fragte Corey.
    »Lasst es uns herausfinden«, meinte Carmine, stand auf und ging zu der verborgenen Tür. »Hierdran, denke ich.« Sein Fuß stieß an ein Stück Abflussrohr. Es war offenbar braun gesprenkelt angemalt, obwohl das in der Dunkelheit schwer zu sagen war. »Der Hund kennt den Weg zur Tür, kann ihr aber nicht sagen, wann sie sie erreicht hat. Wenn sie das Rohr mit den Füßen ertastet, weiß sie, dass sie sich an der oberen Ecke der Tür befindet. Danach ist alles einfach. Heute Nacht musste sie

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