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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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jemand das Ding sauberschrubben und desinfizieren. Anschließend möchte ich, dass diese Wanne bis zum Rand mit Tomatensaft gefüllt wird, denn ich denke, sowohl Abe als auch Corey werden es benutzen müssen. Falls sie gezwungen werden, sich zu trennen, würde der Hund den Sauberen wittern können.«
    »Das wäre damit geklärt«, sagte Silvestri. Sein Gesichtsausdruck ließ durchblicken, dass er die Besprechung für beendet hielt.
    »Moment! Wir können noch nicht Schluss machen«, sagte Carmine. »Wir müssen immer noch über Möglichkeiten diskutieren. Zum Beispiel, ob Ponsonby allein arbeitet oder ob er einen Komplizen hat, von dem wir momentan noch nichts wissen? Angenommen, Claire steckt nicht mit drin, warum verabschieden wir uns dann plötzlich von der Wahrscheinlichkeit, dass es zwei Gespenster sind? Ponsonby führt ein Leben außerhalb des Hug und von zu Hause. Man weiß, dass er gern Kunstausstellungen besucht, selbst wenn das bedeutet, dass er sich schon mal ein oder zwei Tage von der Arbeit freinimmt. Ab sofort beschatten wir ihn auf all seinen Wegen, egal, wohin, mit den besten Leuten und ohne plumpe Funksprechgeräte. Die neuen Minimikros, die man am Revers trägt – diese Dinger sind viel zu schwach. Unsere technische Ausrüstung wird besser, aber einen Billy Ho und einen Don Hunter könnten wir wirklich gut gebrauchen. Falls das Hug dichtmacht, John, könnte es eine gute Idee sein, sie zu uns zu holen. Offiziell könnten sie doch in Patsys Abteilung arbeiten, die vielleicht irgendwie das Wort ›Gerichtsmedizin‹ oder ›Kriminaltechnik‹ in ihren Namen einbauen sollte. Und sagen Sie jetzt nichts, John! Treiben Sie einfach das Geld auf, verdammt!«
    »Würde Morton Ponsonby noch leben, würden wir die Identität des zweiten Gespensts kennen«, sagte Marciano.
    »Danny, Morton Ponsonby lebt aber nicht mehr«, sagte Carmine geduldig. »Ich habe sein Grab gesehen, und ich habe außerdem seinen Obduktionsbericht gelesen. Nein, er ist nicht ermordet worden, er ist einfach nur plötzlich tot umgefallen. Gifte hat man nicht gefunden, obgleich auch keine wirklich richtige Todesursache ermittelt wurde.«
    »Mad Ida
könnte
wieder zugeschlagen haben.«
    »Das bezweifle ich, Danny. Allem Anschein nach war sie eine kleine zierliche Person, und Morton Ponsonby war ein gesunder junger Mann. Wohl kaum mit einem Kopfkissen zu ersticken. Außerdem hatte er weder Fusseln noch sonst was in den Atemwegen.«
    »Vielleicht gab es noch ein viertes Kind«, beharrte Marciano. »Könnte doch sein, dass Ida seine Geburt nicht gemeldet hat.«
    »Ach, lasst uns doch bitte bei den Fakten bleiben!«, rief Carmine aus und gestikulierte verzweifelt. »Erstens, nachdem Leonard tot war, wer hätte dann dieses mysteriöse vierte Kind zeugen sollen? Chuck? Bleib auf dem Teppich, Danny! Die Anwesenheit eines Kindes lässt sich auf Dauer nicht verheimlichen – das hier waren keine Zugezogenen in der Ponsonby Lane, ihnen
gehörte
die Ponsonby Lane. Die sind schon seit kurz nach der Mayflower in der Gegend. Sieh dir Morton an. Lebt nicht auf dieser Welt, aber die Leute wussten trotzdem, dass es ihn gab. Da waren Trauergäste bei seiner Beerdigung!«
    »Falls es also ein zweites Gespenst gibt, ist es uns unbekannt.«
    »Im Augenblick, ja«, sagte Carmine.

Kapitel siebenundzwanzig
    Mittwoch, den 2. März, 1966
     
    Abgesehen von Abes und Coreys ständigem Gefluche vergingen Montag- und Dienstagnacht ohne weitere Zwischenfälle. Das Leben im Gifthauch des Stinktiergeruchs war eine Qual, die einer Folter gleichkam, denn keinem Gehirn der Schöpfung war es bislang gelungen, auch in diesem speziellen Fall exakt das zu tun, was Gehirne normalerweise mit Gerüchen tun, ob nun ekelhaft oder duftend: sie nach kurzer Zeit einfach auszublenden. Stinktiergeruch setzte sich gnadenlos fest, war die ultimative Geruchshölle. Allein ihre tiefempfundene Sympathie für Carmine hatte sie zur Einwilligung überreden können, aber nachdem die Stinktierlösung aufgetragen worden war, bereuten sie es bitterlich. Glücklicherweise war die Badewanne im alten Teil des County Services Building groß genug, dass zwei Männer zur selben Zeit hineinpassten, denn andernfalls hätte womöglich eine sehr alte Freundschaft schweren Schaden genommen.
    Das Wetter war gut, und die Temperaturen blieben leicht über dem Gefrierpunkt. Perfektes Entführungswetter. Kein Regen, kein Wind.
    Carmine hatte versucht, an alle Eventualitäten zu denken. Außer Abe, Corey und ihm

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