Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
Vom Netzwerk:
allerdings mit einem verstörten Hund fertig werden.«
    »Also ist sie das zweite Gespenst«, sagte Abe.
    »Sieht so aus.« Carmine drückte den Knopf seines Funkgeräts. »Okay, sind wir fertig für die Reise in die Hölle? Wir haben neun Minuten, bevor Marciano sich in Bewegung setzt.«
    »Ich hasse es, Claires schöne Arbeit zu zerstören«, sagte Corey mit einem Grinsen und schob die Blätter beiseite.
    Der Tunnel war groß genug, um auf Händen und Knien hindurchzukrabbeln. Und er war eckig, wahrscheinlich, weil manihn so mit den Balken, die die Decke und die Wände bedeckten, besser abstützen konnte. Alle fünf Meter war ein kleiner Luftschacht, der aus zehn Zentimeter dicken Röhren bestand. Zweifellos schauten die Enden kaum aus der Erde heraus, hatten einen Gitterrost und wurden nur dann abgedeckt, wenn der Tunnel benutzt wurde. Wenn man auf ein Rohrende trat, würde man es gar nicht bemerken. Das hier war die Arbeit vieler Jahre. Von Hand gegraben, von Hand abgestützt, die Erde und die Steine von Hand weggeschafft. Charles Ponsonby hätte nicht die Zeit gehabt, so etwas zu graben. Das musste jemand anderes gewesen sein.
    Der Tunnel schien endlos zu sein, mindestens dreihundert Meter, schätzte Carmine. Fünf Minuten eiliges Kriechen. Dann endete alles an einer Tür, aber nicht an einer einfachen Holztür, sondern einem soliden Teil aus Stahl mit einem Kombinationsschloss und einem Rad, wie eine wasserdichte Schiffstür am Niedergang.
    »Himmel, es ist ein Banksafe!«, schrie Abe.
    »Sei still und lass mich denken!« Carmine starrte den Strahl seiner Taschenlampe entlang. »Okay, es ist logisch, anzunehmen, dass er drinnen ist und nicht weiß, was draußen passiert. Wenn Claire das zweite Gespenst ist und den Tunnel nicht benutzt, dann muss es einen zweiten Eingang zu dem Raum geben, in dem er mordet. Er ist drinnen im Haus. Wir müssen ihn finden. Beweg deinen Arsch, Corey! Los, beweg dich!«
    Noch einmal hektisches Gekrieche, dann stürzte Carmine im Galopp den Abhang zum Haus der Ponsonbys hinunter. Lichter gingen an, als die Leute vom Heulen der Sirenen aufwachten, die Lane war vollgestopft mit Autos, und in der Nähe stand ein Krankenwagen. Biddy warf sich knurrend in einem Hundefängernetz hin und her, während Claire dastand und Marciano den Weg versperrte.
    »Achte darauf, dass sie über ihre Rechte aufgeklärt wird, Danny«, erklärte Carmine. »Sie hat die geheime Tür mit Blättern abgedeckt, und das macht sie zu einer Komplizin. Aber wir kommen vom Tunnel aus nicht an den Tatort heran, weil eine Safetür den Zugang versperrt. Ich habe Abe und Corey dagelassen, damit sie den Tunnelausgang bewachen – schick ein paar Männer hoch, um sie abzulösen.« Er umrundete Claire, die von den Handschellen fasziniert zu sein schien und sie mit ihren langen Händen befingerte. »Miss Ponsonby, machen Sie es doch bitte nicht noch schlimmer als Beihilfe zum Mord. Sagen Sie uns, wo sich der Zugang zur Schreckenskammer Ihres Bruders befindet. Wir haben den hundertprozentigen Beweis, dass er das Connecticut-Monster ist.«
    Sie holte schluchzend Atem und schüttelte den Kopf. »Nein, das ist unmöglich! Ich glaube das nicht!«
    »Bringt sie runter in die Stadt«, befahl Marciano zwei Detectives, »aber lasst ihr ihren Hund. Am besten holt sie ihn selbst aus dem Netz. Und sorgt dafür, dass sie anständig behandelt wird.«
    »Danny, du und Patrick, ihr kommt mit mir«, sagte Carmine. »Sonst niemand. Wir wollen keine Polizei überall im Haus, bevor Paul und Luke anfangen, es unter die Lupe zu nehmen. Aber wir müssen die andere Tür finden, ehe Chuck dem armen Mädchen irgendetwas antun kann. Wer ist sie?«
    »Das wissen wir noch nicht«, sagte Marciano kläglich, als er Carmine ins Haus folgte. »Wahrscheinlich ist bei ihr noch niemand aufgestanden, es ist noch nicht mal sechs.« Er versuchte, fröhlich auszusehen. »Wer weiß, vielleicht können wir sie ihren Leuten zurückgeben, bevor sie überhaupt wissen, dass sie verschwunden ist.«
    Warum glaubte er, es wäre in der Küche? Weil das der Raum war, in dem die Ponsonbys zu leben schienen, das Zentrumihres Universums. Das alte Haus selbst war wie ein Museum und das Esszimmer nicht mehr als ein Ort, um die Lautsprecher zu parken, die Stereoanlage und die Plattensammlung.
    »Okay«, sagte er und führte Marciano und Patrick in die alte Küche, »hier fangen wir an. Das Haus wurde 1725 gebaut, also sollten seine Wände brüchig klingen. Stahlstützen klingen

Weitere Kostenlose Bücher