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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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hat.«
    Es war ein schwarzer Taucheranzug der Sorte, die nicht für große Tiefen gedacht sind – dünn und leicht. Ponsonby hatte die bunten Streifen und Bänder entfernt und den Glanz abgestumpft. Ein Paar Gummischuhe ohne Hacken mit weichen Sohlen stand pedantisch nebeneinander auf dem Boden, und ein Paar schwarze Gummihandschuhe lag ordentlich gefaltet auf einem Hocker.
    »Geschmeidig«, meinte Carmine und bog eine Sohle mit seinen behandschuhten Händen. »Er mag ein gescheiterter Wissenschaftler sein, aber als Mörder ist Ponsonby phänomenal.« Er stellte den Schuh auf dieselbe Stelle zurück.
    Dann gingen sie zurück in den Hauptraum, wo Paul und Luke bereits mit dem Fotografieren begonnen hatten; sie würden Tage brauchen, um alle Daten zu liefern, die Patrick haben wollte.
    »Die Köpfe sind alles, was wir brauchen, um ihn des vierzehnfachen Mordes anzuklagen«, sagte Carmine und schloss den Vorhang. »Irgendwie komisch, dass er sie so auffallend ausgestellt hat, aber es ist ihm wohl nicht in den Sinn gekommen, dass jemand diesen Ort finden würde. Wenn dieser Staat die Todesstrafe ernst nehmen würde, käme Ponsonby auf den elektrischen Stuhl. Aber so wie’s aussieht, bekommt er vierzehnMal lebenslänglich. Unser Gespenst wird im Gefängnis sterben und jeden einzelnen Tag von seinen Mitgefangenen vergewaltigt werden.«
    »Das ist ein guter Gedanke, aber du weißt, dass der Gefängnisdirektor ihn isolieren wird.«
    »Ja, schade, aber wahr. Ich will nur, dass er leidet, Patsy. Was ist der Tod anderes als ewiger Schlaf? Und was ist Isolationshaft anderes als die Chance, Bücher zu lesen?«

Kapitel achtundzwanzig
    Donnerstag, den 3. März 1966
     
    Aus Gründen, über die er nicht weiter nachdenken wollte, sah sich Wesley le Clerc im Haus seiner Tante nie als Ali el Kadi. Also war es Wesley le Clerc, der sich um sechs Uhr aus dem Bett quälte; Tante Celeste bestand darauf. Nachdem er seine Matte ausgebreitet und gebetet hatte, ging er ins Badezimmer, um zu duschen.
    Mohammeds Kundgebung war vorbereitet, und Mohammed hatte sowieso gesagt, er solle ein vorbildlicher Angestellter bei Parsons Surgical Supplies sein und gleichzeitig ein Spion im Hug. An Wesleys Arbeitsplatz war er von den Halsted-Mosquito-Arterienklemmen zu den Instrumenten für Mikrochirurgie befördert worden, und sein Vorgesetzter hatte von einer speziellen Ausbildung für Wesley gesprochen und sogar davon, eigene Instrumente zu entwickeln. Da die Regierung Druck auf den Arbeitsmarkt ausübte, um gleiche Chancen für alle durchzusetzen, war ein begabter Schwarzer nicht nur als exzellenter Angestellter wertvoll, sondern auch für die Statistik, um sich den Kongress vom Leibe zu halten. Doch nichts davon war für den frustrierten Wesley von Bedeutung, der darauf brannte,
jetzt
für seine Leute zum Schlag auszuholen und nicht irgendwann in ferner Zukunft, wenn er eine Bescheinigung hatte, das Juraexamen bestanden zu haben, dessen Papier nur dazu gut war, sich damit den Arsch abzuwischen.
    Otis war gerade im Begriff, das Haus Richtung Hug zu verlassen, als Wesley in die Küche kam. Tante Celeste manikürte ihre Fingernägel, die lang, rot und spitz waren. Das Radioplärrte. Sie schaltete es aus und stand auf, um Wesleys Frühstück zu machen: Orangensaft, Cornflakes und Vollkorntoast.
    »Sie haben das Monster von Connecticut gefasst«, erzählte sie und strich die Butter auf dem Toast glatt.
    Wesleys Löffel fiel in die Frühstücksflocken, Milch spritzte über den Tisch. »Sie haben was?«, fragte er und wischte die Milch auf.
    »Sie haben das Monster von Connecticut vor fünfzehn Minuten gefasst. Es ist überall in den Nachrichten.«
    »Wer ist er, ein Hugger?«
    »Das haben sie nicht gesagt.«
    Er schaltete das Radio an. »Also werde ich jetzt etwas darüber hören?«
    »Das nehme ich an.« Sie widmete sich wieder ihren Fingernägeln.
    Wesley lauschte dem Bericht mit angehaltenem Atem und konnte kaum fassen, was er da hörte. Obwohl die Identität des Täters noch nicht preisgegeben wurde, wusste der Sender, dass es ein älterer Berufsmediziner war und dass es eine Komplizin gab. Die beiden würden um neun Uhr für die Verlesung der Anklage und die Festlegung der Kaution im Holloman District Court vor Richter Douglas Thwaites erscheinen.
    »Wes?«
    »Ja, Tante?«
    »Geht es dir gut? Du wirst mir hier nicht ohnmächtig, hörst du? Ein schlechtes Herz in der Familie reicht.«
    »Nein, Tante. Mir geht’s gut.« Er gab ihr einen Kuss auf die

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