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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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als eine neue Erfahrung, aus der du lernen kannst. Das nächste Mal werden die Dinge besser für dich laufen.«
    Er schüttelte sich. »Wenn es nach mir ginge, Desdemona, dann gäbe es kein nächstes Mal. Die Gespenster sind da und wieder weg.«
    Sie sagte nichts mehr, sondern wunderte sich nur.

Kapitel neunundzwanzig
    Freitag, den 11. März 1966
     
    Patrick, Paul und Luke brauchten über zwei Wochen, um Ponsonbys Hinrichtungsstätte zu untersuchen, vom Operationstisch bis zum Badezimmer. Der Abschlussbericht von Patrick und seinem kriminaltechnischen Team zeigte sehr deutlich, wie gut es gewesen war, dass sie den nackten Charles Ponsonby gefunden hatten, der sich über das entführte Mädchen beugte, das an das Folterbett gebunden war.
    »Der Ort war sauberer als ein OP-Saal. Seine Fingerabdrücke waren überall, ja, aber es ist sein Raum unterhalb seines Hauses, warum also nicht? Aber was Blut, Körperflüssigkeiten, Fetzen von Fleisch oder menschliches Haar angeht – nichts! Und was Claire betrifft, keine Fingerabdrücke, noch nicht mal an dem Hebel hinter dem AGA.«
    Sie hatten Ponsonbys Reinigungstechniken rekonstruiert, überrascht von der Menge an Arbeit und der Besessenheit. Als Mann der Medizin wusste er, dass Hitze Blut und Gewebe fixierte, weswegen der Schlauch und der Hochdruckreiniger, den er zuerst benutzte, mit kaltem Wasser gespeist wurden. Die Talisman-Nische wurde von einer stählernen Schiebetür abgeriegelt. Als alle Oberflächen wieder trocken waren, reinigte er sie mit Dampf. Am Ende wischte er alles mit Äther ab. Seine chirurgischen Instrumente, der Fleischerhaken, die Winde und die Penisköcher wurden in einer blutlösenden Flüssigkeit eingeweicht, bevor sie der restlichen Reinigung unterzogen wurden. Danach wurden sie noch per Dampf sterilisiert.
    Als die Räume nichts erbrachten, widmeten sie sich denAbflüssen mit einem Kompressor-Sauger, der Wasser heraussaugte, welches keine organischen Materialien enthielt. Zurückschwemmen funktionierte auch nicht, was die Ingenieure zu dem Schluss kommen ließ, dass das Abwasser nicht in eine Sickergrube floss. Ponsonby hatte sein Abwasser in einen unterirdischen Wasserlauf geleitet, von denen es in der Umgebung viele gab. Die einzige letzte Hoffnung war, sich zu seinen Leitungen durchzugraben und ihnen zu folgen.
    In dem Moment, als die Ingenieure des Bezirks begannen, ihren Garten umzugraben, verklagte Claire Ponsonby sie wegen Zerstörung ihres Eigentums und bat das Gericht hochachtungsvoll um die Erlaubnis, einer blinden Frau zu gewähren, in besagtem Eigentum zu wohnen ohne die ständige und extrem anstrengende Drangsalierung durch die Polizei von Holloman und ihren Partnern. Angesichts der Tatsache, dass Charles Ponsonby als das Monster von Connecticut überführt worden war und nichts, was in der Ponsonby Lane 6 passierte, notwendig war, um weitere Beweise dafür zu liefern, hatte Miss Ponsonby jetzt genug.
    »Der Brunnen ist endlos, und die Pumpe saugt mit drei PS«, sagte der leitende Ingenieur verärgert. »Es gibt ein zwanzig Morgen großes Wildgehege und ein fünf Morgen großes Grundstück um das Haus. Der Grundwasserspiegel ist hoch und der örtliche Verbrauch niedrig. Sie haben keine organischen Materialien gefunden, weil dieser Bastard nach jedem Mord Abertausende von Litern nachgespült haben muss. Die Reste liegen auf dem Grund des Long Island Sound. Und Scheiße, was soll’s? Er ist tot. Schließen Sie den Fall, Lieutenant, bevor diese Schlampe sie persönlich verklagt.«
    »Es ist ein vollkommenes Rätsel, Patsy«, sagte Carmine zu seinem Cousin.
    »Erzähl mir was Neues.«
    »Ganz offensichtlich war Chuck drahtig und stark, aber er kam mir nie wie ein Athlet vor, und seine Kollegen im Hug sagen, er konnte noch nicht einmal einen Wasserhahn wechseln. Dennoch ist alles, was wir gefunden haben, fabelhaft konstruiert worden und besteht aus teuren Materialien. Wer zum Teufel hat den Terrazzoboden gelegt und bekennt sich nicht dazu, jetzt, wo das Geheimnis gelüftet ist? Genauso mit den Leitungen? Niemand hat seit dem Krieg einen vermissten Installateur gemeldet!« Carmine knirschte mit den Zähnen. »Die Familie hatte kein Geld. Claire und Chuck haben es sich so gutgehen lassen, dass sie jeden Cent, den Chuck verdient hat, ausgegeben haben müssen. Und trotzdem stecken zweihundert Riesen an Lohn und Material da unten in der Erde. Und niemand, verdammt, gibt zu, ihnen die Laken oder den Kunststoff für die Köpfe verkauft zu

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