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Ein Kampf um Rom

Ein Kampf um Rom

Titel: Ein Kampf um Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Dahn
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nieder.
    »Heute nacht kommt Pomponius!« flüsterte er ihr zu. Dann rief er laut: »Auch das wird zugestanden.«
    »Das dritte«, hob Thulun wieder an, »wirst du so gern gewähren, als wir es empfangen. Wir drei Balten haben nicht gelernt,
     in der Hofburg die Häupter zu bücken: das Dach ist uns zu niedrig hier. Amaler und Balten leben am besten weit voneinander
     wie Adler und Falk. Und das Reich bedarf unsres Arms an seinen Marken. Die Nachbarn wähnen, das Land sei verwaiset, seit dein
     großer Vater ins Grab stieg. Avaren, Gepiden, Sclavenen springen ungescheut über unsre Grenzen. Diese drei Völker zu züchtigen,
     rüstest du drei Heere, je zu dreißig Tausendschaften, und wir drei Balten führen sie als deine Feldherrn nach Osten und nach
     Norden.«
    »Die ganze Waffenmacht obendrein in ihre Hände – nicht übel!« dachte Cethegus. »Bewilligt«, rief er lächelnd.
    »Und was bleibt mir«, fragte Amalaswintha, »wenn ich all das euch dahingegeben?«
    »Die goldne Krone auf der weißen Stirn«, sagte Herzog Ibba.
    »Du kannst ja schreiben wie ein Grieche«, begann Thulun aufs neue. »Wohlan, man lernt solche Künste nicht umsonst. Hier dies
     Pergament soll enthalten – mein Sklave hat es aufgezeichnet   –, was wir fordern.«
    Er reichte es Witichis zur Prüfung: »Ist es so? Gut, das wirst du unterschreiben, Fürstin. Gut, wir sind fertig. Jetzt sprich
     du, Hildebad, mit jenem Römer.«
    Doch vor ihn trat Teja, die Rechte am Schwert, zitternd vor Haß: »Präfect von Rom«, sagte er, »Blut ist geflossen, edles,
     teures, gotisches Blut. Es weiht ihn ein, den grimmen Kampf, der bald entbrennen wird. Blut, das du büßen« – der Zorn erstickte
     seine Stimme.
    »Pah«, rief, ihn zurückschiebend, Hildebad,– denn er war der baumlange Gote – »macht nicht soviel Aufhebens davon! Mein goldner
     Bruder kann leicht etwas missen von überflüssigem Blut. Und der andre hat mehr verloren, als er missen kann. Da, du schwarzer
     Teufel«, rief er Cethegus zu und hielt ihm ein breites Schwert dicht vor die Augen, »kennst du das?«
    »Pomponius’ Schwert!« rief dieser erbleichend und einen Schritt zurückweichend. Amalaswintha und Cassiodor fragten erschrocken:
     »Pomponius?«
    »Aha«, lachte Hildebad, »nicht wahr, das ist schlimm? Ja, aus der Wasserfahrt kann nichts werden.«
    »Wo ist Pomponius, mein Nauarch?« rief Amalaswintha heftig.
    »Bei den Haifischen, Frau Königin, in tiefer See.«
    »Ha, Tod und Vernichtung!« rief Cethegus, jetzt fortgerissen vor Zorn, »wie geht das zu?«
    »Lustig genug. Sieh, mein Bruder Totila – du kennst ihn ja, nicht wahr? – lag im Hafen von Ancona mit zwei kleinen Schiffen.
     Dein Freund Pomponius, der machte ihm seit einigen Tagen ein so übermütiges Gesicht und ließ so dicke Worte fallen, daß es
     selbst meinem arglosen Blonden auffiel. Plötzlich ister eines Morgens mit seinen drei Triremen aus dem Hafen entwischt. Totila schöpft Verdacht, setzt alle Leinwand auf, fliegt
     ihm nach, holt ihn ein auf der Höhe von Pisaurum, stellt ihn, geht zu ihm an Bord mit mir und ein paar andern und fragt ihn,
     wohin, aus.«
    »Er hatte kein Recht dazu, Pomponius wird ihm keine Antwort gegeben haben.«
    »Doch, Vortrefflicher, er gab ihm eine. Wie der sah, daß wir zu sieben allein auf seinem Schiff, da lachte er und rief: ›Wohin
     ich segle? Nach Ravenna, du Milchbart, und rette die Regentin aus euren Klauen nach Rom.‹ Und dabei winkte er seinen Leuten.
     Da warfen aber auch wir die Schilde vor, und hui, flogen die Schwerter aus den Scheiden. Das war ein harter Stand, zehn gegen
     vierzig. Aber es währte zum Glück nicht lang, da hörten unsre Bursche im nächsten Schiff das Eisen klirren, und flugs waren
     sie mit ihren Booten heran und erkletterten wie die Katzen die Wandung. Jetzt waren wir die mehreren, aber der Nauarch – gib
     dem Teufel sein Recht! – gab sich nicht, focht wie ein Rasender und stieß meinem Bruder das Schwert durch den Schild in den
     linken Arm, daß es hoch aufspritzte. Da aber ward mein Bruder auch zornig und rannte ihm den Speer in den Leib, daß er fiel
     wie ein Schlachtstier. ›Grüßt mir den Präfecten‹, sprach er sterbend, ›gebt ihm das Schwert, sein Geschenk, zurück und sagt
     ihm, es kann keiner wider den Tod: sonst hätte ich Wort gehalten.‹ Ich hab’s ihm gelobt, es zu bestätigen. Er war ein tapfrer
     Mann. Hier ist das Schwert.«
    Schweigend nahm es Cethegus.
    »Die Schiffe ergaben sich, und mein Bruder

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