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Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Titel: Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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geklaut! Das habe ich für dich gemacht! Aber wenn ich hier als weiser Kater mal einen Tipp geben darf: Die anderen müssen dich respektieren, sonst wird das mit der Freundschaft nichts. Und je kleiner du dich machst, um den anderen zu gefallen, desto weniger Respekt werden sie vor dir haben.«
    Genau. Respekt. Seeehr wichtig! Ich mag zwar von Freundschaft nicht so viel Ahnung haben wie ein Mensch, aber mit Respekt kenne ich mich als Katze aus. Der ist unter Katzen entscheidend – siehe meine Erfahrungen mit den Hofkatzen. Schon bei dem Gedanken an Odette und ihre Freunde bekomme ich sofort richtig, richtig schlechte Laune. Aber damit muss ich mich später beschäftigen. Ich kann mich nicht um mehrere Probleme gleichzeitig kümmern. Und nun ist erst mal Vadim dran. Ich räuspere mich.
    »Okay, mal abgesehen von diesem Freundschaftsding – Pauli und Tom haben eine tolle Idee, wie wir Vadim drankriegen könnten!«
    »Ja?« Kira klingt interessiert.
    »Ja. Wir stellen Vadim eine Falle. Einer von uns ruft ihn mit verstellter Stimme an und bestellt viele Zigaretten. Daraufhin wird Vadim ein gutes Geschäft wittern und welche besorgen. Und dann lassen wir ihn auffliegen.«
    Kira legt den Kopf schief und mustert mich.
    »Nicht schlecht, Winston. Nicht schlecht!«
    »Wir brauchen nur noch zwei Sachen, die du besorgen musst: eine Telefonnummer von Vadim und seinen Wohnungsschlüssel. Pauli und Tom waren sich sicher, dass ich beides haben müsste. Ich habe dazu erst mal nichts gesagt, aber hoffe, das wird kein Problem.«
    »Nein, das ist leicht zu besorgen. Die Telefonnummer kenne ich auswendig und den Schlüssel besorge ich, wenn du mit meiner Mama kuschelst. Dann ist sie genug abgelenkt. Dass ein Schlüssel von ihrem Bund fehlt, wird sie garantiert nicht so schnell merken.«
    »Super! Also, wenn deine Mutter ihr Telefonat beendet hat, legen wir los. Du als Agent, ich als liebe Tochter!« Kira kichert schon wieder.
    »Was ist daran so lustig?«, will ich von ihr wissen.
    »Och, ich stelle mir gerade nur vor, wie du meiner Mama die Ohren abschleckst.«

Zigaretten, Ziegen und Chinesen.
Und gute Werbung.
    »Hallo, spreche ich mit Vadim?«
    Tom hat ein Taschentuch über den Telefonhörer gestülpt und redet nun mit einer Stimme, die vermuten lässt, dass er schwer erkältet ist. Ich bin beeindruckt. Er klingt mit einem Mal viel älter. Hoffentlich lässt sich Vadim davon täuschen.
    »Wer will das wissen?«, kommt eine dunkle Stimme aus dem Lautsprecher des Telefons.
    »Das tut nichts zur Sache. Sagen wir einfach, ich heiße Joe«, erklärt Tom, ganz so, wie wir es vorher besprochen haben. »Und ich habe gehört, dass du eins a Ware im Angebot hast.«
    »Soso. Hast du gehört. Was willst du?«
    »Kannst du mir fünfhundert Stangen West besorgen?« Tom klingt wirklich wie die Gangster, die ich schon im Fernsehen gesehen habe. Toll! Auch wenn ich nicht genau weiß, was Lucky Strike West eigentlich bedeutet. Ist wohl eine bestimmte Zigarettenmarke, es scheint da Unterschiede zu geben. Pauli und Tom waren sich jedenfalls sicher, dass echte Profis immer eine Marke angeben, wenn sie Schmuggelzigaretten bestellen. Allerdings hüllt sich Vadim am anderen Ende der Leitung nun erst mal in Schweigen. Hm, war West vielleicht doch nicht die richtige Sorte?
    »Ich hab nur die Ziege.« Ziege? Hä? Wir wollen doch keine Tiere kaufen, sondern Zigaretten. Selbst wenn das Schmuggeln von Ziegen auch verboten sein sollte – das passt nicht zu unserem Plan. Denn die bewahrt Vadim doch bestimmt nicht in seiner Wohnung, sondern auf der nächsten Wiese auf. Vadims Antwort gefällt mir also gar nicht. In diesem Moment mischt sich Kira ein. Ich habe sie mit zu unserem Geheimtreffen in Toms Haus genommen. Tom und Pauli haben sich zwar gewundert, aber sicher ist sicher. Schließlich ist Kira die Einzige, die Vadim kennt. Und das macht sich in diesem Moment bezahlt.
    »Richtig, die Ziege!«, denkt Kira. »Vadim hatte immer Zigarettenpackungen mit einer Ziege drauf. Die hießen Dim Sin oder so. Hatte ich noch nie vorher gesehen. Wahrscheinlich handelt er mit denen.«
    Schnell wiederhole ich laut, was mir Kira gerade gesteckt hat. Pauli stöhnt auf.
    »Mensch«, flüstert sie, »das hättest du auch mal eher sagen können!« Tom nickt zustimmend, reagiert aber sofort.
    »Tja, Vadim, die Ziege, na klar! Ich dachte halt, dass du noch besseren Stoff als die Ziege im Angebot hast. Aber notfalls nehme ich auch die.«
    Miau , ist Tom cool! So eine Antwort wäre

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