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Ein Killer für Rockford

Ein Killer für Rockford

Titel: Ein Killer für Rockford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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erreichen? Sie sieht aus wie ein Stück aus der Rumpelkammer.«
    »Es ist eine neue Maschine. Und das verdammte Ding kann fünfundvierzig Zentimeter über dem Erdboden fliegen, genau unter dem Radarschirm durch. Es ist das perfekte Flugzeug für diesen Zweck.«
    »Dann kommt Grimes mit dem Mord an meinem Vater davon.«
    »Nein«, sagte Rockford einfach. »Sie werden ihn fangen. Früher oder später kommt er zurück.« Dann, als er zufällig einen Blick in Richtung Süden warf, fügte er hastig hinzu: »Und zwar bald, glaube ich.«
    Entgegen jeder Logik hatte sich Grimes entschlossen, seine Flucht wenigstens zeitweise zurückzustellen, um sich das Vergnügen zu gönnen, Jim Rockford zu töten. Er befand sich in einer ausgezeichneten Position, um genau das zu erreichen. Es gab keine Deckung für Rockford, keinen Platz, wo man sich in diesem Königreich des Sandes und des Unkrauts verstecken konnte. Das Flugzeug wurde größer und größer, während es immer langsamer flog; es kam heran wie ein Schlachtflugzeug.
    »Meine Pistole!« brüllte Rockford, während er den Gashebel durchtrat und der Chevrolet mit quietschenden Reifen losraste.
    Das Mädchen klappte das Handschuhfach auf und fand die Pistole sowie eine Schachtel mit Munition. Sie ließ beides in Rockfords Schoß fallen.
    »Auf den Boden!« befahl er, und zum zweitenmal an diesem Tage krümmte sich Sara auf dem Wagenboden zusammen.
    Der Wagen raste die Startbahn hinunter. Die Maschine flog eine tiefe Schleife, die Räder des Fahrgestells berührten fast das Wagendach. Zwei Kugeln schlugen in die Motorhaube, brachten den Motor aber nicht zum Stehen. Zum Glück für Rockford konnte Grimes nur das rechte vordere Viertel des Schußfeldes ausnutzen, der Rest wurde durch einen Flügel oder Teile des Rumpfes verdeckt. Es gelang ihm nicht nach vorn zu schießen, ohne den Propeller zu treffen. Mehr als drei Schüsse konnte er bei einem Anflug nicht abfeuern, außerdem mußte er ein bewegliches Ziel treffen, während er selbst ziemlich festsaß. Trotzdem, Grimes kam bemerkenswert gut zurecht.
    Die Maschine flog eine scharfe Kurve und kam geradewegs auf Rockford zu. Eine Kugel zerschmetterte die Windschutzscheibe, zwei weitere schlugen in die Motorhaube. Der Motor stotterte, hustete und fiel aus; der Vergaser war unwiderbringlich dahin. Der Wagen kam zum Stehen. Rockford klickte die Sicherheitsgurte aus und öffnete die Tür.
    Der Wagen stand auf der Startbahn, rund fünfhundert Meter vom nächsten Gebäude entfernt. Es gab keine Fluchtmöglichkeit. Er mußte den Kampf dort kämpfen, wo er stand.
    Als das Flugzeug zum drittenmal anflog, holte Rockford tief Luft und feuerte drei Schüsse ab - alle gingen daneben. Er suchte hinter der offenen Wagentür Deckung, während zwei von Grimes' Kugeln ins Wagendach einschlugen. Die Maschine donnerte über seinen Kopf hinweg und drehte in eine weitere Kurve für den nächsten Anflug.
    »Rockford«, brüllte Sara Butler.
    »Was ist?«
    »Ich glaube, ich liebe dich.«
    Rockford sah sie an, als ob sie verrückt geworden wäre.
    »Das ist kein Kinofilm«, sagte er. »Im wirklichen Leben galoppiert die Kavallerie nicht im letzten Augenblick über den Hügel.«
    »Ich dachte, deine Zielgenauigkeit verbessert sich, wenn ich dir etwas Nettes sage«, schrie sie entrüstet.
    »Danke«, sagte er trocken.
    Das Flugzeug kam wieder heran. Trotz der Entfernung und des Durcheinanders hätte Rockford schwören können, daß Grimes' Augen vor Wut blitzten. Rockford hob die Dreihundertsiebenundfünfziger und zielte, indem er den Lauf auf sein linkes Handgelenk legte. Die Maschine war genau über ihm. Rockford feuerte dreimal, und jedes Projektil riß ein Loch in den Motor des kleinen Flugzeugs.
    Die Maschine stieg steil in die Luft und ließ Qualmwolken hinter sich, dann nahm sie eine scharfe Rechtskurve, flog einen Halbkreis und setzte zur Landung an. Es war eine regelrechte Bruchlandung.
    Während ätzender schwarzer Rauch in seine Augen drang, brachte Talbot die Maschine im Blindflug zu schnell herunter. Sie setzte hart auf, das Fahrgestell brach weg, und der Boden des Benzintanks wurde aufgerissen. Der Doppeldecker drehte sich einmal um sich selbst und kam zum Stehen, ungefähr achthundert Meter vom Wagen entfernt. Zwanzig lähmende Sekunden lang drangen Feuer und Rauch aus der Maschine, dann verschwand sie mitten in einem orangefarbenen Feuerball.
    Aus diesem Feuerball tauchte eine menschliche Gestalt auf und rannte, als ob der Teufel hinter ihr

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