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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody DeVine
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von Chloe?«, fragte er und zeigte auf die Maske.
    Miss Miller kniff die Augen zusammen und ließ ihren Blick über den Korridor wandern. »Sie hat glaube ich an der Collage dort drüben mitgearbeitet. Aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr, was von ihr ausgeschnitten und geklebt worden ist.«
    »Und in den Pausen ist sie immer alleine? «
    »Nein, manchmal stellt sie sich zu zwei anderen Mädchen. Olivia Burton und Mia Dunn. Aber wirklich miteinander reden sehe ich sie kaum. Sie hört den beiden eher zu und geht dann zum Unterrichtsbeginn wieder in den Klassenraum.
    »Ist das nicht sehr ungewöhnlich? «
    »Doch. Ich habe mehrmals ihre Mutter angerufen, aber die hat mich immer sofort abgewürgt. Chloe ist nicht einfach nur schüchtern, sie wirkt extrem verängstigt auf mich. Und vor ein paar Wochen wurde es noch schlimmer.«
    Cunningahm hob eine Augenbraue.
    »Es war in der Kunststunde. Jedes Kind sollte ein Bild von einem Traum malen. Wir hatten kurz zuvor über gute Träume und böse Albträume geredet.
    Chloe saß da und rührte sich nicht, starrte einfach nur auf das leere Blatt. Als ich sie ansprach, reagierte sie nicht und als ich ihren Ellenbogen berührte, schrie sie auf und sprang von ihrem Stuhl auf, als wäre sie von einer Tarantel gestochen worden. Ich war mindestens genauso erschrocken, kann ich Ihnen sagen.«
    »Hat sie erzählt, was sie so in Panik versetzt hat?«
    Miss Miller schüttelte den Kopf. »Nein, sie rannte nach draußen und kam erst zur Englischstunde zurück. Ich habe den Vorfall mit der Schulrektorin besprochen, weil ich gerne mit den Eltern über eine eventuelle psychologische Behandlung reden wollte. Doch Mrs Hedding war der Meinung, dass es eine übliche Phase bei Kindern in diesem Alter wäre und ich nicht überreagieren sollte. Sie meinte zudem, Chloe würde über eine blühende Fantasie verfügen und hätte deswegen solche Ängste.«
    »Wie meint sie das?«
    »Das habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Chloe wirkt zwar sehr verträumt und in sich gekehrt, aber ich habe sie nie irgendwelche wilden Geschichten erzählen hören. Ich glaube Mrs Hedding hat das einfach nur gesagt, um mich abzuwürgen.«
    »Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, dann melden Sie sich bitte, ja?« Er holte eine Visitenkarte aus seinem Mantel und reichte sie ihr.
    »Natürlich. Haben Sie schon mit ihrem Onkel geredet? «
    Cunningham, der sich bereits zum Gehen gewandt hatte, drehte sich um. »Ihren Onkel?»
    »Ja, er kam sie vor Kurzem während der Unterrichtszeiten abholen. Chloe war schlecht geworden, da hat die Schulsekretärin ihre Mutter angerufen. Doch statt der Mutter hob wohl Chloes Onkel ab …ich habe den Namen vergessen, tut mir leid, aber ich habe ihn ja auch nur kurz gesehen. «
     
    Cunningham hatte sich kaum hinter das Lenkrad von Bartons Wagen gesetzt, als sein Handy klingelte. »Evanna hat ausgesagt, dass sie durch die Straßen gelaufen ist. Sie kann sich nicht mehr erinnern wo genau, daher wird es schwierig Zeugen zu finden. Ich habe ihre Klamotten, die sie an dem Abend getragen hat, ins Labor gebracht, da der rechte Ärmel einige Blutflecken aufwies.«
    »Wir sind uns schon einig darüber, dass der Mörder mehr als nur ein paar Blutflecken abbekommen haben muss, oder?«
    »Fangen Sie nicht auch noch an. Ich hatte deswegen schon eine Auseinandersetzung mit Paul aus dem Labor. Ich befolge doch lediglich die Vorschriften.«
    »Seit wann?«
    »Haha. Ich hatte gehofft, sie rückt mit der Sprache raus, wenn ich etwas Druck mache. Irgendwas verheimlicht sie.«
    »Hatten Sie Erfolg?«
    Haines räusperte sich.
    »Sie ist hysterisch geworden und ihre Eltern mussten einen Krankenwagen rufen. Sie haben sie zurück in die Klinik gebracht«
    Cunningham seufzte laut. »Wenn Sie unschuldig ist, wird das unschöne Konsequenzen für uns haben.«
    »Ich weiß. Ach, ich habe dem Busfahrer Chloes Foto gezeigt. Er sagte, die einzigen Kinder die gestern Morgen in Huxton eingestiegen sind, waren zwei Jungs.«
    »Vielleicht ist sie mit dem Fahrrad gefahren oder gelaufen.«
    Irgendjemand brüllte im Hintergrund. »Ich fürchte, ich muss mir meinen Anschiss von Flint abholen«, sagte Haines.
    »Die Eltern des Mädchens werden uns vermutlich verklagen«
    »Mag sein. Sie sollen übrigens diesen Dr. Hyperaktiv zurückrufen. Ich hab seine Nummer aufgeschrieben, warten Sie…«
     
     
    Cunningham fuhr über einen Umweg zurück zum Revier. An der Brick Road bog er nach rechts, entlang an wundervoll erhaltenen

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