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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody DeVine
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reden.«
    »Ein Pädophiler?«
    »Es gab da mal eine Anzeige, aber es kam zu keiner Verurteilung. »
    »Lassen Sie mich raten. Keine Beweise?«
    Cunningham nickte. »Und das Opfer, ein elfjähriges Mädchen, hat ihre Aussage zurück genommen.«
    »Ich hoffe wir finden Chloe bald. Haben die denn eine neue Spur?«
    »Sie haben den Computer mitgenommen und hoffen auf weitere Hinweise.«
    »Meinen Sie nicht, wir sollten uns an die Presse wenden?«, fragte Haines zaghaft. Cunningham funkelte sie an. »Nein. Das würde den Mörder im schlimmsten Fall so nervös machen, dass er sie sucht und noch vor uns findet.«
    »Die Presse bekommt es doch sicher eh bald raus. Wir haben die halbe Stadt nach ihr abgesucht, die Mitschüler und Nachbarn befragt. Es sickert sicherlich bald durch. Besser wir geben denen eine Stellungnahme, als dass sie ihre eigenen Spekulationen veröffentlichen. Wer weiß, was die  schreiben.«
    Cunningham fuhr sich mit beiden Händen durch seine dichten blonden Haare und seufzte laut.
    »Ja, vermutlich haben Sie recht. Aber solange die nicht wissen und drucken, dass Chloe sich in Manchester befindet, ist sie in relativer Sicherheit. Für die Presse muss sie eine Ausreißerin bleiben.«
    »Natürlich, Sir.«
    Er ging in sein Büro und knallte die Tür hinter sich zu. Auf seinem Schreibtisch lagen mehrere Zettel und Notizen, die er kurz überflog. Er stöhnte innerlich, riss die Bürotür auf und rief nach Barton. Der junge DC stand vor der Kaffeemaschine und ließ vor Schreck seinen Becher fallen. Mit hochrotem Gesicht drehte er sich zu Cunningham um, der Barton in sein Büro winkte.
    »Was ist das?«, fragte Cunningham in schroffem Ton und zeigte dabei auf den Schreibtisch. »Äh...also…« Barton fixierte die Zettel, während sein Adamsapfel auf und ab hüpfte.
    »Ich schreib nachher den Bericht. Das ist nur...also der Zwischenstand.«
    »Der Zwischenstand?« Cunninghams Stimme wurde mit jeder Silbe schriller. Mit ausgestrecktem Arm griff er nach einem Blatt Papier und las laut vor. »Befragung Mia Dunn. Keine Hinweise auf Chloes Verbleib.« Er fuchtelte wild mit dem Zettel vor Bartons Gesicht herum. »IST DAS ALLES?«
    »Aäh, also...sie war nicht gerade sehr hilfreich, Sir, außerdem war sie in Eile, weil sie zum Tennis wollte.« Unruhig trat Barton von einem Fuß auf den anderen, den Kopf hielt er gesenkt.
    »Ist Ihnen klar, dass wir ein zehnjähriges Mädchen suchen? Ein Mädchen, das vielleicht in großer Gefahr schwebt, weil sie einen Mord beobachtet haben könnte?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Natürlich?! Danach sieht das hier aber nicht aus!« Er knüllte das Blatt zusammen und warf es gekonnt in den Papierkorb.
    »Sie hatte nichts zu sagen. Außer, dass sie zum Tennis wollte und schon zu spät war und-«
    Cunningham schüttelte den Kopf. »Das ist keine schwere Aufgabe, Josh, ein zehnjähriges Mädchen zu befragen! Von einem DC erwarte ich, dass er so etwas hinbekommt! Sie wollen mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass Sie sich dabei groß angestrengt haben, oder?«
    »Sir, sie ist ein komisches Kind und die Befragung war wirklich nicht so einfach-«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Josh und gehen Sie mir für den Rest des Tages aus dem Weg!« Ohne Barton eines weiteren Blickes zu würdigen stürmte er aus dem Büro. »Megan, Sie werden McGinley alleine befragen«, raunzte er sie im Vorbeigehen an, schnappte sich seinen Mantel und eilte davon.
     
     
     
    Mrs Dunn war alles andere als erfreut einen weiteren Polizeibeamten in ihr Haus zu lassen. Mit den blond toupierten Haaren, einem kirschroten Mund und dem Designerkleid passte sie perfekt in die piekfeine Nachbarschaft, wo sich schmucke Einfamilienhäuser aneinanderreihten und vor fast jeder Einfahrt ein Mercedes oder Bentley parkte. Cunningham mochte den Stadtteil Greenwood schon alleine wegen der protzigen Autos nicht. Leider wohnte die beste Freundin seiner Tochter Amber dort und jedes Mal, wenn er sie von ihrer Freundin abholte, beklagte sie sich und fragte weshalb sie nicht auch einen Pool im Garten haben konnten.
    »Mia wurde doch schon befragt. Wieso muss sie noch einmal befragt werden?« Mrs Dunn lehnte sich lasziv gegen den Türrahmen, zog genüsslich an ihrer Zigarette und blickte Cunningham auf  eine so herablassende Art an, dass er nur mit Mühe ein Lächeln zustande brachte. »Es tut mir sehr leid, Ihnen Umstände zu machen, aber es geht um ein vermisstes zehnjähriges Mädchen. Sie verstehen sicherlich, dass wir in solch einem

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