Ein Kleid von Dior, Freund mit Rolls-Royce, Mrs. Harris fliegt nach Moskau
Organisation da drüben in Battersea solch eine Show leisten kann!»
Trotz seiner Sorge war Bayswater schockiert. «Ach, mein lieber Mr. Schreiber», sagte er, «so etwas würde es hier nie geben! Eine oder zwei Reden im Bezirk, ein bißchen Stimmenwerbung von Haus zu Haus, vielleicht eine Versammlung in der Stadthalle und ein Whistturnier, das ist ungefähr alles.»
«Ein Whistturnier!» sagte Schreiber verblüfft. «Sie meinen, Sie setzen sich alle zusammen und spielen Karten?»
«Nein, nein, Sir. Ganz so ist es nicht...»
Aber Joel Schreiber schüttelte von neuem den Kopf und sagte zu dem Marquis: «Da hört doch alles auf!» Dann wandte er sich wieder Bayswater zu. «Mieten Sie jemals so etwas wie die Albert Hall oder Earls Court für Versammlungen?»
«Das möchte ich nicht hoffen, Sir.»
«Oder gibt es hier Umzüge mit Tieren oder einen Wagenkorso? Die Demokraten in Amerika zum Beispiel haben einen Esel und die Republikaner einen Elefanten als ; so ziehen in den Umzügen Esel oder Elefanten mit.»
«Das würde hier als sehr geschmacklos angesehen werden, Sir.»
«Oder Himmelsschreiber oder ein Flugzeug, das ein Band mit einem Wahlslogan hinter sich herzieht?»
«Ich bezweifle, daß die Polizei das erlauben würde.»
«Sie küssen wohl nicht einmal Babys?»
Bayswater machte ein erleichtertes Gesicht, weil er endlich auch etwas zu bieten hatte. «O doch, Sir. Wir küssen regelmäßig Babys. Ein sehr widerlicher Brauch.» Und dann, als erinnere er sich an eine von der langen Liste der Extravaganzen, die zur amerikanischen Politik zu gehören schienen, fügte er hinzu: «Die Kandidaten treten auch im Fernsehen auf, wenn sie können. Aber das ist eben der wunde Punkt.»
«Was für ein wunder Punkt?»
«Nun, wissen Sie, Sir, sie werden Ada nicht im Fernsehen auftreten lassen, obwohl ich sicher bin, daß sie das prächtig könnte.» Und dann erklärte er die weiteren Beschränkungen, die britischen Politikern auferlegt waren; jede Partei bekam soundsoviel Sendezeit zugebilligt, und der Parteivorstand entschied, wer auf dem Bildschirm erscheinen sollte, und so weiter.
«Das gilt für die BBC», sagte Schreiber. «Aber wie ist es mit dem Werbefernsehen, wenn jemand Zeit kaufen möchte, sagen wir eine ganze Stunde, und sie bezahlt?»
«Ach, das wäre nicht erlaubt, Sir. Und außerdem würde die Beschränkung der Ausgaben es unmöglich machen.»
Aber Schreiber war jetzt bei einem Thema, von dem er viel verstand, und war nicht bereit, es damit bewenden zu lassen.
«Aber wie wäre es, wenn man sie zu einer Sendung einlüde, als Gast oder so?»
Bayswater verstand, worauf er hinauswollte, und kam in Schwung. «Das würde wohl gehen, Sir, wenn sie keine politische Rede hält.»
«Sie braucht keine politische Rede zu halten», sagte Schreiber. «Man stellt ihr Fragen, und sie muß darauf antworten.» Er wandte sich seiner Frau zu. «Momma, bei wie vielen Shows hier haben wir was zu sagen?»
Mrs. Schreiber begann an ihren Fingern abzuzählen. «Nun, da wäre »
Bayswater fiel schnell ein: «Ach, die würde ihr gefallen. Die sieht sie sich immer an.»
«...», fuhr Mrs. Schreiber fort, «und .»
«Warte», unterbrach Schreiber begeistert, «die wäre großartig für sie. Millionen Frauen sehen sie, und die würde sie gleich in die Tasche stecken.»
«...dann haben wir da noch , ein Männer-gegen-Frauen-Quiz, und noch ein paar andere, die mir gerade nicht einfallen.»
«Also», sagte Schreiber, «Ada tritt im Fernsehen auf. Und was tun wir als nächstes? Marquis, Sie verstehen mehr von Politik als wir. Haben Sie einen Vorschlag?»
«Ich frage mich», sagte Bayswater, «ob Euer Exzellenz nicht vielleicht eine Erklärung vor der Presse abgeben könnten, in der Sie Mrs. Harris’ Kandidatur unterstützen. Das würde bestimmt gewaltigen Eindruck bei den Leuten machen, von denen man normalerweise nicht erwarten könnte, daß sie sie wählen.»
«Das ist eine großartige Idee», sagte Joel Schreiber heiter. «Wie wäre es damit, Marquis? Mein Büro hier könnte die Pressekonferenz arrangieren.»
«Meine lieben Freunde», erwiderte der Marquis, «ich bedaure, aber das ist unmöglich.»
Alle drei starrten ihn verblüfft an.
«Ich bin Diplomat», fuhr der Marquis freundlich, aber energisch fort, «bin französischer Botschafter in den Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn ich solch eine Erklärung abgäbe,
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