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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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unsere Familie als wir!«
    Â»Noch weniger ist ja auch kaum möglich«, erwiderte ich spitz. »Bist du dir sicher, Mum, dass John wirklich Macs Sohn ist?«
    Â»Ich habe keine Lust mehr, schon wieder über dieses Thema zu reden«, fuhr Mum mich an. »Was du tust, ist deine Sache, Sarah. Du wirst wahrscheinlich sowieso wieder machen, was du willst, genau wie immer. Aber ich fliege ganz bestimmt nicht nach Florida, bloß weil der Sohn dieses Mannes meint, ich solle das tun – auch wenn es ihm offenbar gelungen ist, dich hinzuschicken.«
    Â»Ich fliege, weil ich es möchte, und nicht, weil er mich geschickt hätte«, sagte ich kurz angebunden. »Und ich finde wirklich, du solltest mitkommen.« Aber mir war klar, dass ich auf taube Ohren stieß.
    Allerdings hätte ich erwartet, dass sie es sich anders überlegt, nachdem ich ihr von Monicas Anruf und ihren Sorgen um Nancy erzählt hatte. Diesmal tat Mum einen Besuch auch keineswegs pauschal ab. Aber sie sagte, dass sie auf keinen Fall alles stehen und liegen lassen könne, um nach Florida zu reisen; sie hätte zu viele Verpflichtungen. Wenn ich ihr noch ein oder zwei Wochen Zeit ließe, dann vielleicht.
    Â»Nein, Mum. Ich fliege, sobald ich kann. Grandma braucht jetzt Hilfe, nicht in einer Woche oder in einem Monat.«
    Â»Gut, dann bestell ihr liebe Grüße von mir«, sagte Mum, und es klang tatsächlich, als meinte sie es ernst.
    Ich landete in Miami und nahm einen Anschlussflug nach Fort Myers. Monica wartet dort auf mich, in Grandmas Auto.
    Â»Oh, Sarah, dem Himmel sei Dank, dass du da bist!«, sagt sie, als ich mich auf den Beifahrersitz schiebe.
    Â»Wie geht es Grandma?«, erkundige ich mich.
    Â»Nicht so gut. All das hat sie sehr mitgenommen.«
    All das … Ich vermute, dass Monica den Einbruch meint. Aber mir ist klar, dass da noch mehr sein muss. Nancy ist bestimmt auch wegen Mac aus der Fassung. Ich hatte meinen Plan aufgeben müssen, ihr persönlich zu sagen, was ich herausgefunden hatte. Um ehrlich zu sein, war mir immer schon klar gewesen, dass das eine ziemlich unrealistische Option war, und natürlich hatte sie bei meinem Anruf als Erstes gefragt, ob ich mit meiner Suche Erfolg gehabt hätte. Mir war das Herz schwer geworden wie ein Stein.
    Â»Tja. Ja und nein. Ich habe seinen Sohn ausfindig gemacht.«
    Â»Seinen Sohn ?«
    Â»Ja. Er ist Arzt. Er heißt Chris.«
    Â»Und Mac …?« Während ich noch nach den richtigen Worten suchte, sprach sie in die Stille hinein: »Er ist tot, nicht wahr?«
    Â»Ja, leider, Grandma.«
    Daraufhin herrschte kurz Schweigen. Ich konnte mir vorstellen, wie sie um Fassung rang. Schließlich sagte sie, sehr sachlich und nüchtern: »Ich dachte mir schon, dass er möglicherweise gestorben ist. Wann …?«
    Â»Vor ein paar Jahren, Grandma. Ich habe mir vorgenommen, dich so bald wie möglich wieder zu besuchen, damit ich dir alles ausführlich erzählen kann.«
    Â»Das wäre schön, Sarah. Hast du ihm Macs Fliegerkreuz gegeben?«
    Dieses Thema wollte ich nicht am Telefon erörtern. »Ich werde alles für die Reise nach Florida vorbereiten. Dann können wir uns weiter darüber unterhalten.«
    Â»Bitte, mach das! Und vielen Dank, Sarah.« Ihre Stimme klang tonlos. Da wusste ich, dass auch sie innerlich einen kleinen Tod gestorben war. Sie mochte zwar mit dieser Nachricht gerechnet haben, doch bis zu diesem Moment hatte sie immer noch hoffen können. Nun war auch diese letzte kleine Kerze erloschen, und ich kann nur vermuten, dass es sie schwer getroffen hatte.
    Monica weiß von alldem natürlich nichts – zumindest nehme ich das an –, und ich werde bestimmt nicht diejenige sein, die es ihr erzählt.
    Eine Beech Baron rollt über die Startbahn, sie scheint um einiges neuer zu sein als Grandmas. Als sie abhebt, starrt Monica ihr so gebannt hinterher, dass sie fast von der Fahrbahn abkommt.
    Â»Wings West«, murmelt sie. »Das ist ein Flugzeug von Wings West. Weiß mit rubinrotem Streifen. Chic, was?«
    Â»Wings West?« Ich wundere mich über ihr Interesse.
    Â»Noch so eine Geschichte. Aber davon soll Nancy dir besser selbst erzählen.«
    Â»Wovon erzählen?«
    Â»Also gut. Sie haben ein Angebot für Varna Aviation abgegeben. Nancy will mit ihnen verhandeln, und Ritchie ist ziemlich sauer. Er wollte die Wings-West-Leute gleich

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