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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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Haus war leer. Mac war fort.
    Wenige Wochen später merkte Nancy, dass sie schwanger war. Neun Monate später kam Ellen zur Welt.

Siebter
T eil
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    Gegenwart

I
    Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren sind die Costellos wieder vereint. Alle sitzen sie um den Esstisch in Nancys Haus, ihrem gemeinsamen Zuhause. Ihre Kinder, Ellen und Ritchie, ihre geliebte Enkelin Sarah. Die Einzige, die fehlt, ist Ellens ältere Tochter Belinda, aber Belinda ist für Nancy fast wie eine Fremde, ein Gesicht auf einem Foto, ein Name auf einer Weihnachts- oder Geburtstagskarte. Nancy weiß, dass Belinda Ellen besonders nahesteht; vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass sie nie so viel Zeit in Florida verbracht hat wie Sarah und kein so enges Verhältnis zu Nancy aufgebaut hat. Sie hat sich darin von ihrer Mutter leiten lassen. Nancy bedauert es zwar, dass sie nie die Chance hatte, Belinda wirklich kennenzulernen, aber daran lässt sich nichts mehr ändern. Wenigstens sind alle, die ihr nahestehen, nun hier versammelt.
    Eigentlich sollte es ein Grund zum Feiern sein, denkt Nancy. Eigentlich sollte ich stolz und glücklich sein. Stattdessen überwiegt ein Gefühl der Beklommenheit. Meine Gedanken kreisen nur darum, dass ich ihnen endlich die Wahrheit sagen und die Dinge richtigstellen muss, solange es noch möglich ist – und die Zeit, die mir bleibt, ist kürzer, als ich gehofft habe. Ich bin es ihnen schuldig, vor allem Ellen. Aber wie wird Ellen es aufnehmen, wenn sie erfährt, dass ihr ganzes Leben auf einer Lüge basiert hat? Dass ihr Vater nicht Joe war, den sie verehrt und bewundert hat, sondern ein Fremder. Dass sie nicht der Mensch ist, für den sie sich immer gehalten hat. Die Grundfesten ihrer Welt werden ins Wanken geraten, und sie wird sich selbst wieder neu zusammensetzen müssen, Stück für Stück.
    Nancy hält es durchaus für möglich, dass Ellen sich dann vollständig von ihr abwenden wird. Schon Ellens Vermutung, dass John das Ergebnis einer verbotenen Beziehung war und ihr und Ritchie als Bruder aufgezwungen wurde, hatte schließlich ausgereicht, um sich von ihrer Mutter zu entfremden. Die Offenbarung der Wahrheit wird Ellen sicherlich weder verstehen noch vergeben können. Vermutlich wird Ellen jede Form von Untreue und Betrug missbilligen, so wie sie veranlagt ist. Für Ellen gibt es nur Schwarz oder Weiß – keinerlei Grautöne. Wie wird sie erst empfinden, wenn sie die Wahrheit erfährt?
    Nancys einziger Trost ist die Tatsache, dass dieselbe Sicherheit, die Ellen so unbeugsam in moralischen Fragen macht, ihr zugleich ein starkes Selbstbewusstsein verleiht. Ellen ist von Natur aus unabhängig, bodenständig und selbstsicher. Nancy betet darum, dass diese Eigenschaften ihrer Tochter helfen werden, die Wahrheit zu verkraften; dennoch schaudert ihr jedes Mal, wenn sie sich vorzustellen versucht, wie schockiert und verzweifelt Ellen sein wird. Ellen hat auch etwas Verletzliches an sich, auch wenn sie es gut zu verbergen weiß.
    Aber Nancy ist bewusst, dass es nun kein Zurück mehr gibt; nicht, seit sie Ellen angerufen und sie gebeten hat, nach Florida zu kommen. Vielleicht war dieser Punkt sogar schon erreicht, als sie Sarah gebeten hat, nach Mac zu suchen. Es ist Zeit für die Wahrheit; sie hat genug von Täuschungen und Halbwahrheiten, und viel Zeit bleibt ihr nicht mehr. Aber sie freut sich nicht darauf. Nein, sie freut sich ganz und gar nicht darauf.
    Nach ihrem Gespräch mit Sarah hat Nancy Ellen selbst angerufen, entschuldigend, aber dennoch bestimmt.
    Â»Ich muss unbedingt mit dir reden, Ellen. Ich weiß, es ist viel verlangt, und ich würde zu dir kommen, wenn ich es könnte, aber das schaffe ich nicht mehr. Außerdem möchte ich mit dir und Ritchie gemeinsam reden. Wenn du es dir nur zeitlich einrichten kannst, dann bezahle ich dir auch gern den Flug.«
    Â»Das ist nicht nötig, Mum.« Ellen klang ein wenig beleidigt; das Letzte, was Nancy beabsichtigt hatte.
    Â»Das würde ich aber gern«, sagte sie.
    Â»Das wirst du auf keinen Fall tun.«
    Â»Aber du kommst?«
    Â»Lass mich erst mal mit Bob reden. Ich rufe dich dann zurück.«
    Â»Es ist sehr wichtig, Ellen.«
    Â»Ich rufe dich so schnell wie möglich zurück, das verspreche ich dir.«
    Â»Na gut.« Nancy legte den Hörer auf die Gabel. Ihre Hand zitterte ein bisschen, und das nicht bloß wegen der

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