Ein kleines Stück vom Himmel nur

Telefon mit ins Arbeitszimmer und blickte über seine Schulter hinweg auf den Bildschirm.
    Â»Da gibt es einen, der Freitagmorgen von Heathrow geht«, meinte Bob.
    Â»Hast du gehört, Mom. Freitag?«
    Â»Ja, das klingt doch gut.«
    Â»Okay, dann buchen wir dort Plätze. Ich rufe dich noch mal an und sage dir die genauen Daten.«
    Wir.
    Â»Bob kommt auch mit?«, fragte Nancy verwundert.
    Â»Ja. Er ist doch jetzt in Rente und hat Zeit. Natürlich nur, wenn du einverstanden bist.«
    Â»Aber natürlich. Ich freue mich, ihn mal wiederzusehen.« Noch jemand, der meine Beichte hören wird, dachte Nancy. Aber immerhin eine Unterstützung für Ellen. Das würde sie brauchen. »Wenn ihr einen Anschlussflug nach Fort Myers bucht, können wir euch dort abholen. Oder, falls Ritchie Zeit hat, könnte er auch nach Miami rüberfliegen und euch abholen.«
    Ellens Magen krampfte sich zusammen.
    Â»Nein, lass mal. Mach es nicht unnötig kompliziert. Wir kommen schon allein nach Fort Myers.«
    Â»Okay. Dann sehen wir uns am Freitag.« Eine winzige Pause. »Danke, Ellen.«
    Â»Ach, Mom, sei doch nicht albern!«
    Nancy fand, dass Beschäftigung die beste Möglichkeit war, um die Nerven zu beruhigen, und es gab zweifellos noch jede Menge zu tun. Sarah hatte bisher immer im alten Kinderzimmer ihrer Mutter geschlafen, jetzt bot sie an, in das kleine Gästezimmer umzuziehen. Also mussten zwei Betten frisch bezogen, zwei Zimmer gereinigt und aufgeräumt werden. Nini, das philippinische Dienstmädchen, das zweimal in der Woche für ein paar Stunden kam, erledigte zwar den Großteil der Arbeit, aber Nancy hielt es für nötig, sie genauer als sonst zu überwachen. Sie wollte sichergehen, dass alles perfekt war, wenn Ellen zum ersten Mal nach langer Zeit wiederkehrte.
    Dann gab es noch das Übernahmeangebot, um das sie sich kümmern musste. Sarah hatte sie nach Fort Myers gefahren, wo sie sich mit Roscoe Feldman, dem Chef von Wings West, getroffen hatte, und danach hatte Nancy noch ihre Anwälte in Varna aufgesucht. Matthew Pitt kümmerte sich schon seit Jahren um all ihre Angelegenheiten und war nicht nur ihr Rechtsbeistand, sondern auch ein Freund geworden. Sie vertraute ihm bedingungslos und wusste, dass sie ihm ihre Angelegenheiten ruhig überlassen konnte. Aber diese Sache war ihr zu wichtig, um sie gänzlich an jemand anderen zu delegieren. Sie wollte gern persönlich den Mann kennenlernen, dem sie die Firma anvertrauen wollte, die sie und Joe gemeinsam aufgebaut hatten, und sie wollte sicherstellen, dass im Falle einer Übernahme für Ritchies Zukunft gesorgt war. Eine satte Einmalzahlung, die man investieren konnte, und ein regelmäßiges Gehalt, das ihm bis zu seiner Rente garantiert war. Auf weniger wollte sie sich nicht einlassen.
    Es war allerdings nicht leicht gewesen, ihre Forderungen durchzusetzen.
    Â»Wissen Sie, wenn ich die Sache einfach aussitzen würde, stünden die Chancen wahrscheinlich gut, dass Varna Aviation pleite gehen würde und ich die Firma für ’n Appel und ’n Ei aufkaufen könnte, und dann gäbe es auch keine weiteren Verpflichtungen für mich«, hatte Feldman gesagt, als sie ihm ihre Bedingungen unterbreitet hatte.
    Â»Und warum machen Sie das dann nicht einfach?«, hatte Nancy bissig erwidert, fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
    Â»Wahrscheinlich gefällt’s mir besser, die Firma zu übernehmen, solange sie noch läuft. Aber Ihr Sohn … Na ja … Was das angeht, habe ich doch meine Zweifel.«
    Nancy erwiderte entschlossen seinen Blick. »Ich würde doch denken, dass ein erfahrener Pilot wie Ritchie ein Gewinn für Sie ist, vor allem, wenn er bestens vertraut mit den Vorgängen bei Varna ist.«
    Â»Nicht, wenn er schon ein Alter erreicht hat, in dem er ein Topgehalt erwartet. Und auch nicht, wenn er einen solchen Ruf mitbringt wie Ihr Sohn, wenn Sie mir meine Offenheit verzeihen.«
    Nancy kochte. »Ritchie fliegt praktisch schon von Kindesbeinen an – und das unfallfrei!«
    Roscoe wickelte ein Kaugummi aus, schob es sich in den Mund und kaute darauf herum, während er Nancy kritisch anblickte.
    Â»Seine Fähigkeiten als Pilot stelle ich auch gar nicht in Frage, sondern sein Urteilsvermögen. Soweit ich sehen kann, ist es mit Varna Aviation bergab gegangen, seit er die Firma führt. Unter der Leitung