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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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hätte, hätte er die Firma wahrscheinlich für sehr viel weniger Geld bekommen, so wie sich die Dinge entwickeln. Doch aus irgendeinem Grund will er nicht warten.« Sie zögerte. »Und auch ich kann nicht länger warten.«
    Â»Ach, Grandma, fang doch nicht wieder damit an! Du hast doch noch viele Jahre vor dir.«
    Nancy blickte Sarah von der Seite an. Das war noch ein Thema, über das sie mit Sarah reden sollte. Aber sie wollte es nicht, noch nicht. Sie musste erst selbst mit der Tatsache klarkommen, dass ihr sehr viel weniger Zeit blieb, als sie erwartet hatte, und sich mit der Erkenntnis einrichten, dass es von nun an nur noch bergab ging.
    Â»Komm, Sarah«, sagte sie stattdessen. »Fahren wir nach Varna zurück.«
    Sie mühte sich ab, ihren Sicherheitsgurt zu befestigen; Sarah beugte sich hinüber und half ihr.
    Â»Wohin, Grandma? Nach Hause oder zu deinem Anwalt?«
    Nancy hob entschlossen das Kinn. »Zuerst zu meinem Anwalt. Lass uns alles Nötige in die Wege leiten, ehe Ritchie die Chance hat, für neue Unruhe zu sorgen.« Sie lächelte dünn. »Falls er das nicht schon längst getan hat – und es nur deshalb so still um ihn geworden ist.«
    Als Nancy Ritchie allerdings erzählte, was sie getan hatte, war sie freudig überrascht, ja dankbar über seine Reaktion.
    Â»Das war’s dann wohl.« Er schien sich damit abgefunden zu haben und klang beinahe ein wenig erleichtert.
    Â»Ich habe dafür gesorgt, dass du weiterhin dort arbeiten kannst, Ritchie, jedenfalls so lange du willst. Und das muss noch nicht mal lange sein, wenn wir das Kapital gut investieren. Und wenn du dir nicht noch mal wieder einfallen lässt zu heiraten.«
    Er warf ihr einen schiefen Blick zu.
    Â»Ich weiß … du versöhnst dich gerade wieder mit Mary-Lyn. Monica hat es mir erzählt. Sie ist allerdings eine ziemlich anspruchsvolle Frau, Ritchie.«
    Â»Als ob ich das nicht selbst wüsste. Aber der Unterhalt, den ich ihr jetzt zahlen muss, ist auch nicht gerade gering.«
    Â»Das ist allerdings kein guter Grund, dich wieder mit ihr einzulassen.«
    Â»Billige mir doch ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand zu, Mum!«
    Â»Also?«
    Â»Um die Wahrheit zu sagen, wir verstehen uns gut.«
    Â»Und warum habt ihr euch dann getrennt?«
    Â»Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Wahrscheinlich habe ich zu viel gearbeitet. Und Mary-Lyn hat sich in der Rolle der Strohwitwe nicht wohlgefühlt.«
    Â»Aber jetzt wirst du mehr Zeit mit ihr verbringen können, wenn du willst.«
    Â»Ja, klar.«
    Nancy war überaus erleichtert, dass es keinen Riesenkrach mit Ritchie gab, wunderte sich aber trotzdem ein wenig über seinen Sinneswandel. Vielleicht war es so, wie sie vermutet hatte, und er war zu der Einsicht gelangt, dass es Wichtigeres im Leben gab als den Kampf um eine angeschlagene Firma. Aber etwas war trotzdem komisch an seinem Verhalten, auch wenn sie nicht genau benennen konnte, was. Er war immer so verdammt entschlossen gewesen, sich zu beweisen; so schnell klein beizugeben entsprach überhaupt nicht seiner Natur.
    Doch vielleicht bildete sie sich das auch bloß ein. Sei einfach dankbar, dass du dir um eine Sache weniger Gedanken machen musst!, sagte sie sich. Denn mit Ellens und Bobs bevorstehender Ankunft hatte sie schon genug um die Ohren.
    Wie geplant holte Sarah ihre Eltern in Fort Myers ab; glücklicherweise hatte Ritchie einen neuen eifrigen Schüler, der unbedingt jeden Tag nach seiner Arbeit bei der Stadtverwaltung eine Flugstunde nehmen wollte, um seine Lizenz so schnell wie möglich zu bekommen.
    Während sie auf ihre Eltern wartete, zerbrach Sarah sich den Kopf darüber, was Nancy wohl Ellen erzählen wollte und warum sie darauf bestanden hatte, es ihr und Ritchie gemeinsam mitzuteilen. Irgendwie hing es vermutlich mit den Andeutungen zusammen, die Chris ihr gegenüber gemacht hatte, aber Nancy hatte jede weitere Erklärung verweigert. »Deine Mutter und Ritchie müssen es als Erste erfahren«, war alles, was sie sagte. Und: »Ich hoffe bloß, sie nimmt es nicht zu schwer.«
    Sarah hoffte das ebenfalls von ganzem Herzen. Sie wünschte sich, dass der Bruch zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter durch den Besuch wieder gekittet wurde. Aber es war nicht zu übersehen, dass Nancy sich Sorgen machte. Sie war ein wenig verschlossen und gedankenverloren und verhielt sich nervöser,

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