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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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die wir auch gehen. So habe ich ihn auch kennengelernt, bei einem Pint im Dorfpub.« Mac öffnete die Tür auf seiner Seite des Flugzeugs.
    Â»Bleiben wir denn hier?«, fragte Nancy.
    Â»Nein, ich lasse nur ein bisschen frische Luft rein.« Er öffnete sein Gurtzeug. »Wo wir schon mal hier sind, können wir uns auch ein bisschen über Ihre Zukunft unterhalten. Dieser Ort ist doch ein passendes Plätzchen dafür, finden Sie nicht?«
    Er sagte es ohne ein Lächeln. Ein passendes Plätzchen  … Der Schauplatz ihrer Blamage.
    Â»Ich habe doch hergefunden!«, verteidigte sie sich ein wenig zu vehement.
    Â»Keine besondere Heldentat, wenn man bedenkt, dass wir schon fast darüber waren.« Immer noch keine Spur von Lob. »Ihre Navigation lässt immer noch ein wenig zu wünschen übrig, Nancy.«
    Ihre Stimmung sank auf den Nullpunkt. Sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    Â»Sie werden mich durchfallen lassen, nicht wahr?«
    Â»Warum glauben Sie, dass ich Sie durchfallen lasse?« In seinen haselnussbraunen Augen schien eine Art Belustigung zu leuchten. Wie immer sprang sie sofort darauf an.
    Â»Weil ich eine Null im Navigieren bin und weil ich auch die anderen Sachen nicht gut genug gemacht habe. Warum sagen Sie es mir nicht einfach direkt, statt mich noch länger hinzuhalten? Dieses Katz- und Mausspiel gefällt Ihnen, nicht wahr? Sie haben es schon von Anfang an gemacht. Ich bin eine gute Pilotin, aber Sie geben mir das Gefühl, eine Versagerin zu sein. Ich kann nicht mein Bestes geben, wenn ich genau weiß, dass Sie da sitzen und nur an mir herummäkeln. Es ist einfach nicht fair!«
    Â»Sind Sie fertig?«, fragte er.
    Â»Nein, bin ich nicht.« Jetzt kannte sie kein Halten mehr. »Ich bin neulich hier gelandet, weil es mir das Vernünftigste erschien – die Art von notwendiger Entscheidung, über die Sie immer reden. Aber ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Wir sind uns unter ungünstigen Vorzeichen begegnet, und das werden Sie mich niemals vergessen lassen. Für Sie werde ich immer das Mädchen bleiben, in dessen Flugzeug es wie in einem französischen Bordell riecht. Und das ist einfach nicht fair. Wenn ich eine Chance bekommen hätte, hätte ich eine Bereicherung für die ATA werden können. Aber diese Chance wollen Sie mir nicht geben. Sie wollen mich lieber demütigen!« Allmählich ging ihr die Luft aus, und sie warf ihr Klemmbrett auf den Boden vor ihre Füße. »Selbst schuld, kann ich da nur sagen!«
    Einen Moment lang sagte Mac kein Wort. Dann meinte er: »Nur zu Ihrer Information, ich hatte keineswegs vor, Sie durchfallen zu lassen. Ich wollte vorschlagen, dass wir Sie auf einer Fairchild testen.«
    Eine Fairchild. Eines der Flugzeuge, die eingesetzt wurden, um Piloten zwischen den Flugplätzen hin und her zu transportieren. Kay und Miriam waren darauf schon geprüft worden und hatten bestanden; gestern hatte Miriam ihre erste richtige Aufgabe übernommen: Sie war als Passagier mit einer Gruppe erfahrener Piloten losgeflogen und hatte die leere Fairchild allein zurückgebracht. Kay wartete mit Spannung darauf, dass sie auch bald an die Reihe kam. Mac war im Begriff gewesen, sie ebenfalls auf einer Fairchild zu prüfen. Und sie hatte es vergeigt.
    Niedergeschlagen hob sie ihr Klemmbrett wieder auf. »Na, das war’s dann wohl.«
    Â»Wollen Sie es nicht versuchen?«
    Nancy traute ihren Ohren nicht. »Auf der Fairchild?«
    Â»Ja, so war es gedacht.«
    Â»Oh, mein Gott – ja, aber …«
    Â»Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir Ihnen die Zügel schießen lassen. Dann fliegen Sie am besten.« Er blickte ihr ernst in die Augen. »Hören Sie nur auf, gegen mich anzukämpfen, Nancy!«
    Etwas in ihr machte einen Satz – es hatte allerdings weder mit ihrer Erleichterung darüber zu tun, dass sie nicht rausgeworfen wurde, noch mit ihrer Freude, eine Fairchild fliegen zu dürfen. Vielmehr hatte es mit der unwiderstehlichen Anziehung zu tun, die sie in seiner Gegenwart spürte. Es traf sie mit der Wucht eines auskeilenden Wildpferdes und nahm ihr den Atem. Und einen Augenblick lang hätte sie fast geglaubt, dass er es ebenfalls spürte. Hören Sie nur auf, gegen mich anzukämpfen, Nancy …
    Â»Dann werde ich das mal für morgen organisieren«, sagte er. »Und jetzt lassen Sie uns diesen

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