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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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Luftangriffe auf ihre Städte und Fabriken durchzuführen, »jeden Tag und jede Nacht bei Regen, Sturm und Schnee«, was allen den bitter nötigen Auftrieb verlieh.
    In der Bar war es heiß, und die Luft war stickig vom Zigarettenrauch.
    Â»Komm, lass uns ein bisschen frische Luft schnappen«, schlug Kay vor, und sie, Nancy und ein halbes Dutzend andere traten nach draußen in den noch immer lauen Sommerabend.
    Es war noch nicht ganz dunkel, die Sonne war gerade am Horizont untergegangen und die Helligkeit des Tages einem weichen grauen Zwielicht gewichen. Die Mädchen saßen auf einer niedrigen Steinmauer und nippten an ihren Gläsern, als Nancy eine unverkennbare, hochgewachsene Gestalt auf der Straße näher kommen sah.
    Mac. Wie immer ging ein prickelndes Gefühl durch ihre Adern, als hätte sie gerade ein Glas von Joes Jack Daniels getrunken. Schnell blickte sie zur Seite und tat so, als hätte sie ihn nicht bemerkt.
    Â»â€™n Abend, die Damen!«, grüßte er mit tiefer, ruhiger Stimme. Er trug ebenfalls Zivil – helle Hosen und ein weißes, offenes Hemd, die Ärmel hatte er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt.
    Â»Welch seltener Anblick! Sie sieht man aber nicht oft hier«, sagte Kay. Ihr Tonfall war kokett; Nancy bemerkte, dass sie sich auf der Mauer anders hingesetzt hatte, so dass ihr Rock emporgerutscht war und einen verführerischen Blick auf ihren wohlgeformten Oberschenkel freigab.
    Mac grinste: »Vielleicht sollte ich doch öfter herkommen. Gut – da ich schon mal hier bin –, wie wäre es, wenn ich Ihnen allen einen Drink hole? Es scheint, als ob Ihre Gläser fast leer sind – und das dürfte die letzte Gelegenheit für mich sein, Ihnen einen auszugeben.«
    Â»Ach Gott, Sie wollen uns doch nicht verlassen, oder?«, fragte Kay.
    Er lachte. »Nein, das nicht – jedenfalls noch nicht. Es werden wohl noch ein paar weitere Neulinge mit mir vorliebnehmen müssen. Nein – Sie, meine Damen, werden bald versetzt. Sie haben Ihre Eingewöhnungsphase mehr oder weniger beendet, und nun ist es Zeit für die weitergehende Ausbildung. Um genau zu sein, sind heute Nachmittag die ersten Versetzungsbefehle hier eingegangen.«
    Jetzt waren alle neugierig.
    Â»Für wen denn?«
    Â»Wohin werden wir versetzt?«
    Â»Oh nein – sagen Sie bloß nicht, nach Hamble!« Das war wieder mal typisch Kay. Hamble war ein Überführungszentrum, das ausschließlich mit Pilotinnen besetzt war.
    Â»Wir alle?«
    Mac schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, meine Damen, Sie müssen sich noch bis morgen gedulden, ehe Sie die Einzelheiten erfahren. Im Moment bin ich außer Dienst. Also, wie ist es jetzt mit den Getränken? Mein Angebot steht noch.«
    Â»Gut, wenn Sie uns einen ausgeben, dann nehme ich einen Whisky mit Kaffee«, sagte Miriam.
    Â»Cider, bitte.«
    Â»Cider.«
    Â»Nancy?«
    Er blickte ihr in die Augen. In der perlmuttartigen Dämmerung schien es ihr, als ob sein Blick sie liebkoste. Oh Gott, dachte sie. Ich habe schon zu viel getrunken.
    Â»Bitter Lemon«, sagte sie.
    Â»Nichts Stärkeres? Sind Sie sicher?«
    Â»Ganz sicher. Sie kennen doch die Regel: acht Stunden zwischen Glas heben und Gas geben.«
    Bobbie Morrison lachte. »Hast du etwa vor, morgen früh um fünf loszufliegen, Nancy? Oder bist du schon so angeschickert, dass du nicht mehr neun und acht zusammenzählen kannst?«
    Â»Ach, um Himmels willen! Mir ist einfach nach einem Bitter Lemon, okay?« Sie merkte, wie sie rot wurde.
    Mac notierte sich die Bestellungen auf der Lasche einer Players-Packung. Er rauchte immer Players. In Nancys Augen verkörperten sie das typisch Englische an ihm, und sie war immer fasziniert von dem bärtigen Seemann, der die Packung zierte.
    Â»Brauchen Sie Hilfe beim Tragen?«, bot Kay an.
    Er grinste. »Das schaffe ich schon.« Und verschwand im Pub.
    Â»Was für ein Mann!«, meinte sie mit sehnsüchtiger Stimme.
    Â»Nancy findet das auch, nicht wahr, Nancy?« Wie schaffte Miriam es bloß immer, so gehässig zu klingen?, fragte sich Nancy.
    Â»Er ist ganz in Ordnung.« Nancy war froh, dass sich die Dämmerung so schnell herabsenkte. Sie wollte nicht, dass irgendjemand die Röte bemerkte, die ihre Wangen überzog.
    Â»Ach, komm! Du redest doch ständig von ihm! Mac hier … Mac da … Selbst ein Blinder

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