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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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nicht hervor.
    Heinz Bongarts deutete in seinen Rücken. »Das Schilf ist ein idealer Ort zum Warten. Schön ist es hier, nicht? Ich liebe die Netteseen.«
    Carina Bauer fasste ihre Tasche fester. »Machen wir es kurz. Was wollen Sie?«
    »Du kannst mich ruhig duzen. Ich hoffe, die Fotos haben dir gefallen?«
    »Wie viel?« Die Anwältin versuchte die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Sie drehte sich so, dass sie jederzeit flüchten konnte. Mit einem Blick hatte sie Bongarts’ Kondition abgeschätzt. Sie würde ihm vermutlich entkommen können.
    Sie hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, aber er war nicht sonderlich verändert. Der Mann vor ihr war nicht sehr groß, sein runder Kopf saß nahezu ansatzlos auf einem massigen Körper. Das Haar war fettig. Bongarts hatte sicher mehr als zehn Kilo Übergewicht. Über seinem gewölbten Bauch hatte er ein enges schwarzes T-Shirt achtlos in seine unförmige Jeans geschoben, die von einem schmalen schwarzen Gürtel gehalten wurde.
    »Wie viel?« Bongarts grinste. »Immer gleich die harte Anwältin, was? Keine Gefühle zeigen, was?« Er strich sich über sein schütteres Haar. »Über Geld reden wir später. Dazu ist später noch Zeit genug.«
    »Ich habe aber keine Zeit. Also, wie viel?«
    Heinz Bongarts trat einen Schritt auf sie zu, Carina Bauer wich erschrocken einen Schritt zurück und stand nun unmittelbar an der Wegkante. Direkt hinter ihr begann der See.
    »Entspann dich mal.« Bongarts hustete heiser. »Sorry, zu viele Zigaretten. Also, ganz ruhig. Geld ist jetzt nicht so wichtig. Lass mich dich ansehen. Du bist in natura noch viel schöner als auf den Bildern. Hatte ich fast vergessen.«
    Carina Bauer drehte sich bei dem Gedanken, dass Bongarts sie nackt gesehen hatte, der Magen um.
    »Ich habe nicht so viel Geld verfügbar. Ich werde das erst regeln müssen.«
    »Jetzt hör endlich auf, von Geld zu sprechen.«
    Sein barscher Ton machte ihr Angst. Ihre Hände schwitzten. Sie spürte, dass auch ihr Rücken feucht wurde. Sie presste die Lippen fest aufeinander.
    »Schöne Frau, lass uns ein Stück gehen.« Bongarts’ Stimme hatte einen schmeichelnden Klang angenommen.
    Carina Bauer war unfähig, sich auch nur einen Meter zu bewegen.
    Er griff nach ihrer Hand, die sie aber noch rechtzeitig zurückzog.
    »Sei mal nicht so garstig. Los, gib mir deine Hand. Was sollen die Leute denken, wenn sie uns hier so sehen.« Er beobachtete ihr Gesicht. »Ich weiß genau, was du jetzt denkst. Aber du wirst es nicht wagen zu schreien.« Heinz Bongarts hatte urplötzlich ein kurzes Messer in der Hand.
    Sie zuckte zusammen.
    »Siehst du, ich wusste es.« Bongarts schien ihre Angst zu amüsieren. »Guter Trick, nicht? Möchtest du ihn noch einmal sehen?«
    Carina Bauer schüttelte stumm den Kopf. Warum kam denn niemand? Wie hatte sie so blöd sein können, alleine hierherzukommen? Sie hätte Leuchtenberg mitnehmen sollen.
    »Wenn Sie jetzt kein Geld wollen, was wollen Sie dann von mir?«
    »Es ist schön, dich so unbeholfen zu sehen. Du schaust wie ein kleines Mädchen. Rainer hat mir erzählt, dass du so hübsch und intelligent gucken kannst. Weiß ich doch, hab ich mir damals gedacht. Aber dein Gesicht jetzt mag ich viel lieber. Und, na ja, das auf den Bildern natürlich.«
    Carina Bauer war versucht, noch einen Schritt zurückzuweichen, aber sie spürte die weite Wasserfläche unmittelbar in ihrem Rücken.
    »Rainer?«, presste sie mühsam hervor. Selbst der feste Griff um den Bügel ihrer Handtasche gab ihr keinen Halt.
    »Willst du mehr über ihn wissen?« Sein Lachen klang keckernd wie das Rufen der Blesshühner. »Du kennst ihn besser als ich. Zumindest in gewissen Situationen.«
    Sein Blick rann an ihr herunter wie ranziges Fett.
    Sie blieb stumm.
    »Hör zu, du kleine geile Schlampe, ich werde dich ficken. Aber nicht, wie du denkst. Die Bilder interessieren mich nicht, auch nicht deine Titten. Du wirst mich an deinen Geschäften beteiligen. Das ist der größte Fick, meine Kleine: dein Geld.«
    Sie hatte nicht die Kraft, sich zu bewegen. Sie begriff seine Worte nicht gleich, aber sie spürte mit jeder Faser ihres Körpers, dass Bongarts sie geradewegs in einen Albtraum zerrte.
    »Mein Geld?«
    Heinz Bongarts hob seine Hand und berührte mit den Fingerspitzen ihre Wange. Sie spürte den Stahl des Messers und hörte das kratzende Geräusch, mit dem es über ihre andere Wange strich. Eine falsche Bewegung konnte tödlich sein.
    »Du hast mich schon verstanden,

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