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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Schätzelein. Ich kenne deine Geschäfte, und ich keine deine Geschäftspartner.« Seine Augen waren jetzt ganz nah. »Dabei kann von ›Partner‹ ja eigentlich nicht die Rede sein. Die haben alle nie anders gekonnt als zu zahlen. Und auch jetzt können sie nicht anders. Sie tun mir fast ein wenig leid, sie haben sich in dich verliebt, und du hast sie ausgesaugt wie die Kreuzspinne ihre Beute. Du bist die Spinnenfrau im Netz. Wenn sie das erkannten, war es längst zu spät.«
    Carina Bauer schluckte. Bongarts wusste eine Menge. Wackerzapp musste ihm alles anvertraut haben.
    »Du gehörst jetzt mir. Du wirst für mich arbeiten. Du wirst diese Staatsdiener vor meinen Augen aussaugen. Und du wirst dafür sorgen, dass mich deine Auftraggeber an dem köstlichen Saft beteiligen.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Das war so einfach. Wackerzapp hat mich für einen Idioten gehalten, einen einfältigen Spinner, der alles tut und alles glaubt, was der ›große Meister‹ verlangt. Ich habe die Rolle gut gespielt, oder? Sag ruhig, dass ich die Rolle gut gespielt habe. Er hat nichts gemerkt und noch weniger begriffen. Stundenlang hat er mir seine dummen Geschichten erzählt, damit angegeben, wie clever er ist. Nächtelang habe ich mit ihm zusammengesessen und ihm zugehört. Er hat sich an seinen eigenen Worten besoffen, und als er endgültig zu war, weg in seinem Phantasialand, habe ich alle Informationen aufgesammelt und zu dem wirklichen Bild zusammengesetzt. Es war so einfach. Er hat sich selbst ans Messer geliefert, mein ach so cooler Motorradkumpel und Blondinenstecher. Der Dumme war am Ende er, nicht Heinz Bongarts. Denn einen Heinz Bongarts darf man niemals unterschätzen. Merk dir das.«
    Carina Bauer spürte die Drohung hinter jedem einzelnen Wort. Dazu das Messer, das gefährlich nahe an ihre Kehle gerutscht war. Sie musste hier weg.
    »Welche Auftraggeber meinen Sie eigentlich?«
    Das Schaben auf ihrer Haut wurde härter.
    »Verarsch mich nicht, Kleines. Sonst –«
    »Hören Sie, ich, die Geschäfte sind noch nicht so weit, wie Sie denken.« Sie machte eine Pause. Sie musste Zeit gewinnen.
    »Weiter. Red nur weiter.«
    Das Messer rutschte noch ein Stückchen tiefer.
    »Sie haben recht, ich habe versucht, die Verkaufsverhandlungen in Sachen Landesarchiv, nun, ich meine, in eine Richtung zu lenken, die unseren Interessen entgegenkommt. Wir haben auch entsprechende Maßnahmen ergriffen, auch das ist korrekt.« Carina Bauer wurde so förmlich wie bei einer Einlassung vor Gericht, das war ihre einzige Chance, diese Situation durchzustehen und aus ihrer Angst nicht auch noch Wahnsinn werden zu lassen. Hoffentlich wusste er nicht auch noch von den übrigen Geschäften.
    »Unser Zielobjekt hat zwar den enormen Druck verspürt, den wir durch unsere Maßnahmen –«
    Er unterbrach sie. »Red nicht so geschwollen. Ich weiß ohnehin alles.«
    »– durch unsere Maßnahmen wie abgehörte Telefongespräche, Fotodokumente ausüben konnten. Wir warten aber noch auf seine Entscheidung.«
    »Das interessiert mich nicht. Ich will sofort Ergebnisse.«
    »Hören Sie, lassen Sie mich gehen. Ich – bitte! Sie tun mir weh.« Sie presste jetzt ihre Handtasche an ihre Brust, als könnte das dünne Leder sie schützen.
    »Du bleibst schön hier, mein Püppchen. Wir sind noch nicht fertig.«
    »Dann nehmen Sie bitte das Messer weg.«
    »Das macht dir wohl Angst, was? Ja, das ist schon was ganz anderes, ein kleiner Schnitt hier und ein kleiner Schnitt da, und du vergisst mich nicht. Oder der rote Saft läuft gleich ganz aus dir raus. Mein Messer ist mein fast bester Freund. Einen Stich ins Herz kannst du nicht mit deinen albernen Erpressungen vergleichen. Deine Kunden zahlen, haben ein bisschen Angst vielleicht. Was ist das schon? Du weißt gar nicht, was richtige Gewalt ist. Aber ich verspreche dir, du wirst sie kennenlernen. Ein kleiner Schritt neben dem Weg, den du ab jetzt für mich gehst, und du bist tot.«
    Das Einzige, was Carina Bauer wirklich wahrnahm, war der Gestank von Bongarts’ ungewaschenem Körper.
    »Ich werde tun, was Sie von mir verlangen, aber lassen Sie mich jetzt gehen. Bitte.«
    Heinz Bongarts nahm das Messer von ihrem Hals und ließ es blitzschnell verschwinden.
    »Du entkommst mir nicht. Egal, was du tust. Vergiss das nicht. Sonst bist du tot. Dann nützen dir dein kleiner Arsch und deine Titten auch nichts mehr.« Bongarts trat einen Schritt zurück. »Obwohl, ich könnte sie dir einzeln abschneiden. Ganz

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