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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Minuten ihre Finger um den Pfannwender gekrallt. Sie kannte jetzt jede einzelne Faser der Steaks auswendig. Was hatte Bongarts gesagt? Egal, es war nicht mehr wichtig.
    Heinz-Jürgen Schrievers verzog das Gesicht. Dass Jakisch ins Allgäu geschickt worden war, passte ihm überhaupt nicht.
    »Wir waren gerade dabei, die Archivbestände neu zu ordnen, euer Fall war dafür der beste Anlass. Jetzt sitze ich hier allein mitten im Chaos«, moserte er.
    »Dann beantragst du bei Laumen eben eine Aushilfe.« Frank hörte nur mit einem Ohr hin.
    »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich jeden in mein Archiv lasse. Du lässt doch auch nicht jeden an deinen Verstärker.«
    »Schon gar nicht Laumen«, konnte Ecki sich nicht verkneifen zu bestätigen.
    »Im Ernst, was gibt es Neues, außer dass du alleine nicht mehr klarkommst?« Frank sah von dem schmalen Zwischenbericht auf, den er über Staatsanwältin Carolina Guttat von der Wuppertaler Behörde bekommen hatte. Danach steckte Bauer bis zum Hals in einem Sumpf aus Korruption und Erpressung.
    »Ich habe herausgefunden, dass Carina Bauer vor rund zehn Jahren in eine ziemlich üble Geschichte verstrickt war. Man hat ihr am Ende nichts nachweisen können, aber sie soll einen Mandanten vertreten und sich dabei von dem Typen schmieren lassen haben. Der Name ist merkwürdigerweise nicht genannt. Krieg ich aber auch noch raus. Angeblich hat sie Beweismaterial beiseitegeschafft. Und was meinst du, wer ihr aus der Patsche geholfen hat?«
    Schrievers sah an Franks Gesichtsausdruck, dass er das Richtige dachte.
    »Genau. Leuchtenberg.« Der Archivar nickte. »Steht alles in einem Dossier, das ich damals zu mehreren Fällen von Drogenhandel angelegt habe.«
    Ecki nickte lächelnd. »Dein Näschen ist halt unschlagbar, Heini, äh, Heinz-Jürgen.«
    »Das hat nix mit Näschen zu tun, sondern mit meinem Ordnungssystem. Eure PC s hätten die Infos niemals ausgespuckt.«
    »Wissen deine Ordner denn auch was Neues über Wackerzapp?«
    »Nur das schon Bekannte. Ein kleiner Krimineller, der gern auf dicke Hose gemacht hat. Sein Name taucht immer wieder mal auf, aber er ist dann auch schnell wieder aus dem Fokus geraten. Wie gesagt, ein ganz kleiner Fisch.«
    »Bis er der Bauer begegnet ist.«
    »Und die Hormone für den Rest gesorgt haben. Seid ihr euch sicher, dass Bauer ihn nicht in die Tonne gedrückt hat?«
    »Die Nummer werden wir ihr nicht nachweisen können. Es gibt keinen Anhaltspunkt.«
    »Wenn Leuchtenberg ihr schon einmal geholfen hat, könnte er das ja auch in diesem Fall getan haben.«
    »Mit einem Mord? – Nee.« Frank schüttelte den Kopf und schlug die Akte zu. »Leuchtenberg mag ein schmieriger Anwalt sein. Okay. Aber er ist kein Mörder. Dazu hat er nicht das Zeug.« Er tippte auf den Aktendeckel. »Die Kollegen sind dem anonymen Informanten offenbar ganz dicht auf den Fersen.«
    »Gut, gut. Na ja, jedenfalls scheint Leuchtenberg in seiner Affenliebe an Carina Bauer festzuhalten. Da wächst ein Mann schon mal über sich hinaus, wenn er auf solch eine Frau trifft.« Ecki öffnete seine Schreibtischschublade. Er hatte Schrievers’ Schnuppern bemerkt, das auffällig unauffällig sein sollte.
    »Nussecke?« Er zog eine schwere Papiertüte hervor.
    »Bevor ich mich schlagen lasse.« Schrievers hielt die Hand auf.
    Ecki riss die Tüte auf und verteilte großzügig das süße Gebäck. Hatte er es doch gewusst.
    »Mich wundert, dass du nichts über diesen Bongarts im Archiv hast.« Frank biss in seine Nussecke.
    »Wenn es ihn überhaupt gibt, dann hat er sich in der Vergangenheit entweder geschickt genug angestellt, oder er war bisher sauber. Soll’s ja auch geben«, murmelte Schrievers zwischen zwei Bissen.
    Frank leckte sich Schokolade von einem Finger. »Mal angenommen, nur mal angenommen, dieser Bongarts existiert wirklich: Dann suchen wir in der Tat einen Serientäter. Allerdings bleibt die Frage, handelt er auf eigene Rechnung, oder hat er einen Auftraggeber?«
    »Wenn man Leuchtenberg glauben soll, ist er auf eigene Rechnung unterwegs.«
    »Niemand wird von heute auf morgen zum Serientäter. Diese Typen haben immer eine Vorgeschichte. Irgendwas muss bei ihnen ›knack‹ gemacht und all das freigesetzt haben, das sich in ihnen aufgestaut hat.«
    »Dann steht er auf der Lohnliste von Leuchtenberg?«
    Schrievers sah nachdenklich auf den Rest Nussecke in seiner Hand. »Das wäre eine Erklärung.«
    »Warum sollte er dann Carina Bauer umbringen wollen? Das macht doch keinen Sinn.

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