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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Wenn Leuchtenberg Carina liebt.« Ecki runzelte die Stirn und pickte mit der Fingerspitze Krümel aus der leeren Tüte.
    »Vielleicht ist das wie im Zauberlehrling: die Geister, die ich rief. Oder? Leuchtenberg könnte doch die Kontrolle über diesen Bongarts verloren haben. Er hat den Psychopathen für seine Zwecke benutzt und muss nun hilflos zusehen, wie der aus dem Ruder läuft.« Frank hatte ein Nussstückchen zwischen den Zähnen sitzen.
    »Immer vorausgesetzt, Bongarts ist kein Phantom. Bisher existiert er doch lediglich in Leuchtenbergs Aussage.« Ecki knüllte die Tüte zu einem Papierball und warf sie in den Papierkorb.
    »So wie ich es mag. Blutig.« Bongarts schmatzte und schnitt erneut ein großes Stück von seinem Steak.
    Carina Bauer konnte nicht einmal hinsehen. Allein die Geräusche, die Bongarts beim Essen machte, ließen sie würgen.
    »Gleich morgen gehen wir einkaufen. Dann grillen wir beide schön auf der Terrasse.« Bongarts sah von seinem Teller auf. »Warum isst du denn nichts? Los, essen.« Er deutete mit seinem Messer auf ihren Teller.
    Carina Bauer konnte nicht. Nicht in Gegenwart dieses Scheusals. Sollte er sie doch schlagen, dachte sie.
    Seit Stunden war sie mit Bongarts alleine. Und seit Stunden wusste sie keinen Ausweg. Sie saß wie festgeschraubt auf ihrem Platz. Sie hatte keinen Plan. Sie konnte überhaupt nicht denken. Ihr Kopf war leer. Sie wollte am liebsten einfach aufhören zu existieren. Aber er ließ sie nicht.
    »Wenn du nichts essen willst, dann ruf an.« Bongarts spießte mit seiner Gabel Carinas Steak auf und zog es auf seinen Teller.
    Carina Bauer rührte sich nicht.
    »Ruf an, verdammt.« Er schob ihr mit der Gabel das Mobiltelefon zu, das auf dem Tisch lag, neben dem großen Messer, das ihr Leben bedrohte.
    Carina versuchte, die Hand nach dem Telefon auszustrecken, aber ihre Muskeln gehorchten ihr nicht.
    »Wenn ich aufstehen muss, bist du tot.«
    Und wenn schon, dachte sie.
    »Reiz mich nicht, du Schlampe. Ruf gefälligst an! Ich will wissen, wann der Typ zahlt.« Bongarts schlug mit der Hand auf den Tisch.
    Carina Bauer zuckte zusammen.
    »Ruf an, oder ich fick dich hier auf dem Tisch.« Bongarts stieß den Teller von sich.
    In Zeitlupe hob sie die Hände, die bisher schlaff in ihrem Schoß gelegen hatten. Sie begann vor Anstrengung zu schwitzen. Ihre Finger krochen quälend langsam über die Tischplatte, bis ihre Spitzen das Telefon berührten.
    Was sollte sie tun? Ihre Gedanken rasten. Was machten ihre Hände auf dem Tisch? Waren es ihre Finger, die sie sah, die sich auf das flache Telefon legten und es zu ihr zogen? Nein, das konnte nicht sein. Wer war sie? Wo war sie? Wie spät war es? Wer stand dort in der Tür? Sie schloss und öffnete die Augen. Niemand war in der Küche, außer diesem Mann in dem fleckigen T-Shirt, auf das ein grausam grinsender Totenkopf und der Name einer Band aufgedruckt waren.
    »Ruf – endlich – an!« Jedes Wort begleitete ein Schlag auf den Tisch.
    Carina Bauer riss das Telefon an sich, das ihr durch den Schwung aus den Händen glitt und zu Boden fiel.
    »Du bist zum Ficken zu blöd!«, schrie der Mann, der aufsprang und dabei seinen Stuhl umwarf. »Zum Ficken zu blöd!«
    Carina Bauer stöhnte, als sie sich hinunterbeugte und das Telefon vom Boden aufhob. Mit fliegenden Fingern drückte sie die Tasten und presste das Gehäuse an ihr Ohr. Die Bewegung gab ihr ein wenig Schutz.
    Bongarts setzte sich wieder. »Geht doch«, höhnte er. Mit der Gabel zog er seinen Teller zu sich und stocherte in den Pommes frites herum. »Kalt.«
    Carina Bauer sah durch ihn hindurch, während sie auf die Verbindung wartete. Das Freizeichen klang wie eine helle Botschaft aus einer anderen Welt. Es dauerte lange, bis am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde.
    »Ja? Bitte?«
    Eine zurückhaltende und ernste Frauenstimme.
    Carina Bauer kostete es größte Anstrengung, ihre Worte klar zu artikulieren.
    »Kann ich bitte Ihren Mann sprechen?«
    »Wer sind Sie?«
    Carina Bauer fuhr sich über die Stirn. Sie war verwirrt. Wer war sie?
    »Ich – ich bin eine Geschäftspartnerin Ihres Mannes.« Ja, ja, das war gut. So hatte sie sich immer genannt.
    »Und Ihr Name? Wie ist Ihr Name?« Die Frauenstimme klang ein wenig irritiert und besorgt.
    Wie hieß sie in diesem Fall? Denk nach, Carina, wer bist du diesmal? »Ich heiße –, ich meine, mein Name ist –« Ihr Blick fiel auf den billigen Druck, der an der Wand zur Terrasse war. Er zeigte eine Bergkette und

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