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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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auch sonst potente Herren ein diskretes Liebesnest in Rottach ausgepolstert.
    »Kennen Sie diesen Makler?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das geht mich doch alles –«
    Robert Mayr unterbrach sie. »Ich weiß schon: nix an.« Er war versucht, sich ebenfalls zu bekreuzigen. »Trotzdem: Ist Ihnen nichts im Gedächtnis geblieben? Haben Sie die Herren und ihre ›Begleitung‹ vielleicht mal im Dorf gesehen?«
    »Die?« Die Bäuerin lachte meckernd. »Nur in ihren Autos. Hier gibt es ja auch kein Wirtshaus mehr.« Sie deutete mit dem Besen auf das Gebäude gegenüber. »I bin ganz froh, dann saufen die Mannsbilder auch nicht so viel.«
    »Und die Frauen?«
    Die Frau sah Mayr argwöhnisch an. »Was meinen’S jetzt damit? Ich trinke doch nicht. Gott bewahre. Vielleicht mal einen Melissengeist, aber nur zur Kur.« Sie bekreuzigte sich.
    »Nein. Ich meine die Frauen der ›feinen Herren‹.«
    »Hin und wieder hab ich mal eine getroffen beim Einkaufen. Aber hier gibt’s ja nix, da muss man schon fahren. In Sulzberg, da hab ich sie gesehen. Junge Dinger, lackierte Fingernägel, kurze Röcke.« Sie schüttelte den Kopf. »Und was die eingekauft haben. Ich sag Ihnen. Käse, Wein, Bier, kein Gemüse. Gesund haben die net grad gelebt.«
    »Sie haben ›haben‹ gesagt?«
    »Seit drei Wochen habe ich niemanden mehr gesehen. Keine Autos, keine Frauen.«
    Dafür, dass die Bäuerin kein Interesse an fremden Leuten hatte, wusste sie scheinbar eine ganze Menge. »Seit drei Wochen?«
    »Wenn ich’s Ihnen sag. Und jetzt muss ich weiter tun. Ich hab ja nicht den ganzen Tag Zeit. Pfüat Eahna.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte gehen.
    »Moment, hätten Sie vielleicht noch ein Glas Milch für mich? Ich bin sehr durstig.«
    Die Frau strich sich mit der Hand über den Kittel und sah Mayr schräg von der Seite an. »Milch? Ein Glas? Kommen’S mit. Aber ich bin kein Wohlfahrtsinstitut. Haben’S a Geld dabei?«
    Eine Stunde später wusste Robert Mayr mehr, als er erwartet hatte. Natürlich hatte sich seine »Gastgeberin« an den Immobilienmakler aus Kempten erinnert, schließlich wurde ja nicht alle Tage ein Hof verkauft. Und sie hatte auch die Familie Dürselen gekannt, aus München-Gladbach, wie sie Mönchengladbach aussprach. Unauffällige und nette Leute seien es gewesen. Die Tochter ein liebes Mädchen. Oft seien sie hergekommen, hatten die Ferienwohnung sogar gekauft, hatten schon fast zum Dorf gehört, bis sie dann nicht mehr gekommen seien. Warum, habe sie nie erfahren, und es sei ihr letztlich auch egal gewesen. Urlauber kommen und gehen halt. Es gebe nette und andere, aber Hauptsache, die Gäste brachten das Geld mit. Sie selbst habe nie vermietet, das sei auf ihrem Hof nicht gegangen. Hin und wieder habe sie bei den Nachbarn ausgeholfen, wenn’s pressierte, da habe sie auch Kontakt zu »de Leit« gehabt, aber sie sei immer froh gewesen, wenn niemand Fremdes im Dorf gewesen war. Schließlich habe man seine Ruhe haben wollen im Dorf. Nur ganz wenige Feriengäste seien in der Kirche gewesen, sonntags, da habe sie sich schon ihre Gedanken über die Leute gemacht. Wie man nur so gottlos sein könne?
    Robert Mayr hatte Mühe, ihren Redefluss zu unterbrechen. Vielleicht lag die Redseligkeit der Bäuerin auch daran, dass er mittlerweile schon das dritte Glas Milch bei ihr bestellt hatte.
    Das, was der Kriminalhauptkommissar noch wissen musste, bevor er sein Milchgeld bezahlte, war der Verbleib der früheren Besitzer des Hofes. Die liegen auf dem Kirchhof, hatte er abschließend und reichlich lapidar zur Antwort bekommen. Keine Kinder, keine direkten Erben. Sie hätte den Hof kaufen wollen, aber ihr Mann habe nicht gewollt, rief sie Mayr noch nach.
    Nun saß Robert Mayr wieder auf seiner Bürobank am See und dachte nach. Die Familie Dürselen war also bekannt gewesen in Rottach. Ihre Ferienwohnung mittlerweile allerdings weiterverkauft. Und aus dem ehrenwerten Anwesen war möglicherweise ein privater Puff geworden.
    Er hatte sich den Weg hinauf gespart. Das konnte warten, gerade bei der Hitze. Er hatte keine Eile, die Ermittlungen schienen sich ohnehin auf das Rheinland zu konzentrieren. So war es recht, da blieb ihm mehr Zeit für sich und Martina. Sie würden im August heiraten, am liebsten am Tag des Seefestes, hatte er Martina vorgeschlagen. Daraufhin hatte sie seinen Kopf in ihre Hände genommen und ihn geküsst und nix weiter gesagt.
    Er musste endlich mit Maurus Mayer reden. Der Pater sollte das Nötige

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