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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Geringsten, was Sie von mir wollen.« Ihre Stimme hatte ihren verbindlichen Ton verloren und stattdessen an Schärfe gewonnen; genauso gut hätte Carina Bauer nun in ihrer Anwaltsrobe vor ihnen sitzen können.
    »Keine Frage. Sie haben natürlich recht. Ich frage mich nur gerade, in welchem Bereich Sie sich wohler fühlen, im zivilen oder Strafrecht?«
    Carina Bauers Körperhaltung entspannte sich ein wenig. »Da habe ich keine Prioritäten. Mir ist allein die Sache wichtig und das Interesse meiner Mandanten, die, da gebe ich Ihnen recht, in der Tat sicherlich aus einem gewissen Umfeld stammen.«
    »Sie kennen Rainer Wackerzapp?«
    Carina Bauer ließ nicht erkennen, ob die unvermittelte Frage sie irritierte. Sie hob lediglich eine Augenbraue. »Rainer wie?«
    »Rainer Wackerzapp.«
    Sie runzelte die Stirn und dachte nach. Dabei legte sie eine Hand an die Schläfe.
    »Er ist tot.«
    Carina Bauer sah die beiden Ermittler mit großen Augen an, schwieg aber.
    »Er wurde ermordet.«
    »Warum kommen Sie damit zu mir?« Sie legte ihre Hände in ihrem Schoß zusammen.
    »Wir haben seine Leiche in einer Tonne gefunden, die auf einem See schwamm.« Ecki hatte Carina Bauer fest im Blick. Ihm entging nicht, dass ihre Augen zwischen ihm und Frank hin- und herflogen. Ihr Gesicht unter ihrem braunen Teint war dunkler geworden.
    »Rainer ist – tot?«
    »Sie kennen ihn also?«
    Sie schwieg und sah auf ihre Hände.
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    Es dauerte eine Weile, bevor Carina Bauer aufsah. Sie schien einen Entschluss gefasst zu haben.
    »Meine Herren. Ja, ich kenne, das heißt, ich kannte Rainer, Herrn Wackerzapp, nur flüchtig.«
    »Flüchtig? Und dann lassen Sie ihn Ihren Wagen fahren? Das finde ich schon merkwürdig, Frau Bauer, dass Sie flüchtigen Bekannten Ihr Auto überlassen.« Dein neutrales Lächeln sieht doch ein wenig zu aufgesetzt aus, meine Liebe, dachte Frank. Er wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
    »Ich bin Ihnen keine Rechenschaft darüber schuldig, wer mit meinem Auto fahren darf.«
    »Ist er ein Mandant von Ihnen?«
    Carina Bauer hatte schon zu einem Nicken angesetzt, besann sich dann aber. »Ich gebe prinzipiell keine Auskunft über meine Mandanten.«
    Ecki nickte. »Sind Sie mit ihm verwandt? Ist er Ihr Bruder oder Ihr Cousin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Hören Sie, was wollen Sie von mir? Ich kann Ihnen zum Tod von Herrn Wackerzapp nichts sagen. Das bedauere ich sehr. Wenn Sie mich nun entschuldigen? Wie gesagt, ich wollte gerade das Haus verlassen.«
    »So einfach ist das nicht, Frau Bauer. Sie sind derzeit für uns die einzige Verbindung zu dem Toten. Sie können jetzt nicht gehen. Wir haben noch eine ganze Reihe von Fragen.«
    Carina Bauer stand auf. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen in der Sache weiterhelfen kann.«
    »Hatten Sie ein Verhältnis mit Herrn Wackerzapp?« Frank hatte die Frage so drastisch formuliert, dass Carina Bauer sich wieder setzte.
    »Wie komme ich dazu, Ihnen aus meinem Privatleben zu erzählen? Ich glaube nicht, dass das für Sie von Interesse ist.«
    »Es gibt ein Foto von Herrn Wackerzapp.«
    Carina Bauer zog die Augenbrauen hoch.
    »Am Steuer Ihres Autos. Wackerzapp ist vor einiger Zeit von einer stationären Radaranlage geblitzt worden. Hier in Düsseldorf. Möchten Sie die Aufnahme sehen? Und wir haben in der Wohnung von Herrn Wackerzapp ein Foto von Ihnen gefunden. Im Wäscheschrank. Möchten Sie auch das sehen?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »Also, in welchem Verhältnis standen Sie zu Herrn Wackerzapp, Frau Bauer?«
    Sie schwieg.
    Zeit schinden bringt nichts, dachte Frank. Er beobachtete ihre Körperhaltung, die mit jedem Augenblick steifer wurde. Schließlich verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    »Ich will Ihnen das nicht vorenthalten: Sie sind verdächtig. Und Sie machen sich mit jedem Augenblick, den Sie länger schweigen, verdächtiger. Wann haben Sie Wackerzapp zuletzt gesehen? Welche Beziehung haben Sie zum Breyeller See? Haben Sie sich dort getroffen? Oder haben Sie sich nur in seiner Wohnung getroffen? Oder nur hier?«
    Ruckartig nahm Carina Bauer die Arme herunter. Ihre Stimme hatte wieder ihren festen unbeirrten Klang. »Was erlauben Sie sich? Wie können Sie es wagen, mich mit diesen haltlosen Verdächtigungen zu behelligen? Ich werde mich über Sie beschweren. Ich hatte ein Verhältnis mit Herrn Wackerzapp, aber nur kurz. Sonst hätte mein Foto wohl auch nicht in seinem Schrank gelegen. Sind Sie jetzt zufrieden? Sein Tod

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