Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)
tut mir leid. Damit habe ich aber nichts zu tun. Und nun gehen Sie endlich.«
Du stehst nicht vor Gericht, dachte Ecki unbeeindruckt. »Haben Sie Wackerzapp vertreten? Oder waren Sie nur zusammen im, na ja. Wackerzapp war nach unseren Recherchen ein kleiner Gangster, nichts Großes, ein Kleinkrimineller mit Gespür für den einen oder anderen Profit nebenbei.«
»Was fällt Ihnen ein!«, schrie Carina Bauer Ecki an. »Raus hier. Aber ganz schnell. Ich bin nicht dazu da, Ihre schmutzige Phantasie zu bedienen. Raus, bevor ich mich vergesse!«
Bingo, dachte Frank. Er nickte Ecki mit ernstem Blick zu. »Wir sollten jetzt besser gehen, Ecki. Bemühen Sie sich nicht, Frau Bauer, wir finden alleine raus.«
Erst als sie am Auto waren, schlug Frank seinem Freund auf die Schulter. »Gut gemacht. Ich glaube, dass wir jemanden sehr nervös gemacht haben. Wir werden uns verstärkt um das Leben von Carina Bauer kümmern. Ich möchte wissen, wen sie vertritt. Ich werde mich beim Anwaltsverein umhören. Und bei Gericht. Ich kenne hier am Landgericht und am OLG den einen oder anderen Richter. Frau Bauer ist sicher bekannt.«
»Ich weiß nicht«, zweifelte Ecki, »es kann eine ganz simple Erklärung geben. Teppiche hat sie jedenfalls nicht in ihrer Wohnung liegen.«
»Warum bist du sie dann so angegangen?«
»War nur so ein Gefühl.«
»Wir müssen mit Carolina sprechen. Sie muss uns einen Durchsuchungsbeschluss besorgen. Wackerzapps Foto reicht aus, um Bauers Wohnung auf den Kopf zu stellen. Wir müssen sie im Auge behalten. Mir schmeckt die Sache nicht.«
»Ich spreche mit unserer Staatsanwältin. Carolina wird die Dringlichkeit schon verstehen. Und wir müssen mit Mayr reden. Die Sache beginnt zu stinken. Und zwar ganz gewaltig.«
XXVII.
Silvio Anelli schüttelte den Kopf. »Das ist Ihr Problem. Sie werden zusehends unzuverlässiger, mein lieber Leuchtenberg. Erst dieser Wackerzapp und nun Carina. Was, wenn die Polizei die wahren Hintergründe erfährt? Nach allem, was wir wissen, ist dieser Borsch ein exzellenter Polizist. Er ist dafür bekannt, dass er nicht loslässt, wenn er sich einmal festgebissen hat. Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass Sie noch eine Chance haben. Wenn Carina auffliegt, dann sind auch Sie dran. Und Sie wissen, was das bedeutet. Für uns und für Sie. Bringen Sie Ihren Laden in Ordnung. Und sorgen Sie dafür, dass wir das Geschäft abschließen können. Wir verlieren langsam die Geduld, Leuchtenberg. Ich werde nicht mehr lange meine Hand über Sie halten können. Meine Leute wollen endlich Erfolge sehen.«
Ferdinand Leuchtenberg wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn. Die Hitze war unerträglich. Wie schaffte es der Italiener nur auszusehen, als käme er geradewegs aus einer Klimaanlage?
»Sie müssen handeln, Leuchtenberg, bevor es zu spät ist.«
Als wenn er das nicht längst selbst wüsste.
»Jungs, ich hab was für euch!« Polternd drückte Schrievers die Tür auf und warf einen Blick zurück. »Wir haben was für euch. Los, rein mit dir, Carsten.«
Frank und Ecki sahen sich stumm an. Wenn Schrievers derart gute Laune hatte, konnte das nur eines bedeuten: Sie waren der Aufklärung der Morde ein gutes Stück näher gekommen.
»Setzt euch.« Frank war gespannt.
Krachend ließ sich Schrievers auf einen Stuhl fallen, ohne sich weiter um Jakisch zu kümmern, der sich vergeblich nach einer Sitzgelegenheit umsah.
Zufrieden grinste Schrievers Frank und Ecki an. »Wenn man es genau nimmt, sind Carsten und ich verwandt.«
Frank verstand nicht.
»Warum grinst du denn so debil?« Schrievers nickte Ecki zu und hob eine Augenbraue, um ihm mitzuteilen, dass er Franks Gemütszustand als bedenklich einschätzte.
»Ihr seid was?«
»Verwandt. Da staunste, was?« Schrievers schlug sich zufrieden auf die Schenkel. »Allgäu und Niederrhein, die Vergangenheit bringt unsere Volks- und Ahnenstämme zusammen. Wir haben die gleichen Wurzeln.« Er strahlte Jakisch an, der nicht genau zu wissen schien, wie ihm geschah. »Guckt euch doch Carsten an: Habt ihr schon mal einen waschechten rothaarigen Allgäuer gesehen? Mal ehrlich!«
»Und deshalb kommt ihr extra vorbei?« Ahnentafeln, niederrheinische Pumuckl! Schrievers wird auch immer schrulliger, dachte Frank. Er hatte auf Ergebnisse gehofft, die sie weiterbringen würden.
»Das ist doch eine Sensation. Einer unserer Vorfahren ist sogar in die USA ausgewandert. Andere sind bis nach Südamerika gekommen. Unsere beiden Linien haben sich
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