Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
Vom Netzwerk:
malte drei dicke Fragezeichen hinter ihren Namen. Und das Wort »Auftragsmorde«. Das strich er nach kurzem Zögern aber wieder durch.
    »Ihr könnt mich ja für verrückt halten«, Schrievers schlug sich erneut auf die Schenkel, »aber ich frage mich die ganze Zeit, warum ihr diesem Anwalt nicht mal einen Besuch abstattet. Schließlich vertritt er Bauer zumindest in Immobilienangelegenheiten. Fühlt dem doch mal auf den Zahn. Vielleicht hat er interessante Details zu erzählen. Könnte zumindest nicht schaden.« Er sah Ecki an. »Und du kannst dich noch mal um die Motorradszene kümmern und um Dürselens Geschäfte. Und frag Marie Schneiders, ob Büschgens Carina Bauer kannte. Ich würde mich nicht wundern, wenn sich auch Büschgens und dieser Anwalt der Bauer kannten. – Hat sich Mayr eigentlich schon bei euch gemeldet?«
    Frank schüttelte den Kopf.
    Das Telefon klingelte, und Ecki hob ab. Er hörte schweigend zu und legte dann auf. »Eine gute und eine schlechte Nachricht. Das war der Kollege vom LKA . Sie haben in der Wohnung von Kurzius Faserspuren gefunden, die mit den schon identifizierten identisch sind. Jetzt ist nur noch die Frage, zu welcher Person gehören sie? Bislang ist lediglich klar, dass die Faserwerte nicht gespeichert sind. Wir haben es also mit einem oder einer Unbekannten zu tun. Sagt der Kollege. Wir haben es demnach mit einem dreifachen Mörder zu tun. Was ist so wichtig, dass drei Menschen deswegen sterben müssen? Wenn ich Büschgens noch dazuzähle, und das tue ich hiermit, sind es sogar vier Tote.«
    Frank nickte. »Wir werden auch die Bauer nicht aus den Augen lassen.« Er malte neben ihren Namen mehrere Ausrufezeichen und schrieb noch einmal das Wort »Auftragsmorde«.
    Die Fotos von diversen Motorradtreffen brachten sie auch bei der erneuten Analyse nicht weiter. Die Mitglieder der MK waren trotzdem mit ihren Listen noch einmal losgezogen und hatten die identifizierten Personen ein zweites Mal befragt. Alle kannten Büschgens, das ja, alle wussten, dass er mit Marie Schneiders liiert war, und alle wussten, dass er ins Allgäu ziehen wollte. Aber niemand wusste etwas über Samantha Kurzius und Julia Dürselen. Oder wollte etwas über die toten Frauen wissen.
    Marie Schneiders war zunächst erstaunt, dann wütend über den pietätlosen Verdacht, zum Schluss nur noch amüsiert, als Ecki ihr seine Vermutungen bezüglich Büschgens und Carina Bauer darlegte. Ernst sei ihr treu gewesen, das habe sie nie in Zweifel gezogen. Er habe diese Anwältin weder privat gekannt noch beruflich mit ihr zu tun gehabt. Auch einen Rainer Wackerzapp habe sie weder gekannt noch wüsste sie, dass Wackerzapp und ihr Freund sich kannten. Wobei sie in diesem Fall nicht ganz ausschließen wollte, dass sich die Männer bei einem der Motorradtreffen einmal über den Weg gelaufen sein könnten. Nachdem sie mehr über Wackerzapp und seinen kleinkriminellen Werdegang erfahren hatte, schloss sie auch das aus.
    »Ernst hat sich immer gegen Angriffe von außen wehren können. Sei es als Politiker oder als Geschäftsmann, weil er immer darauf geachtet hat, sauber zu bleiben. Geschäftlich ist er immer nur bis an den Rand des Erlaubten gegangen.«
    Ecki hatte nur genickt und zum Himmel hinaufgeschaut. Dunkle Wolken ballten sich über der Altstadt und über dem Rhein. Ein Gewitter kündigte sich an.
    Robert Mayr hatte es sich in »seinem« Herrgottswinkel im Kreuz gemütlich gemacht. Seit geraumer Zeit schon hatte er das Zimmer im Gasthof geräumt und war zu seinem Dienstalltag in Kempten zurückgekehrt. Seit er mit den Morden in Moosbach beschäftigt war und regelmäßig in dem kleinen Dorf oberhalb von Sulzberg zu tun hatte, war ihm sein Büro an der Hirnbeinstraße zunehmend klein und muffig erschienen, obwohl das Gebäude zumindest von außen durchaus ansehnlich war. Die Kollegen von der Verkehrsinspektion in ihrem faden Zweckbau an der Rottachstraße hätten mehr Grund zum Klagen gehabt.
    Hirnbeinstraße! Welch eine Adresse für ein Dezernat, das sich mit Tötungsdelikten beschäftigt. So hatte auch Martina gefrotzelt, als sie ihn vor fünf Jahren das erste Mal vom Dienst abgeholt hatte. Und wie viel Hirn denn hinter der Fassade schon stecken geblieben sei, von den anderen und vor allem von ihm, Robert. Gelacht hatte er damals über die Stichelei. Erst mit der Zeit hatte er gemerkt, was Martina wirklich hinter der Frage versteckt hatte. Die Erkenntnis war für ihn nicht sonderlich schmeichelhaft gewesen. Immerhin

Weitere Kostenlose Bücher