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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Anfang des 19.   Jahrhunderts getrennt.«
    »Deswegen seid ihr also verwandt?« Frank sah von einem zum anderen.
    »Ich hatte von Anfang an so ein Gefühl. Blut ist eben dicker als Wasser.« Schrievers nickte ernst.
    Carsten Jakisch schien die Situation ein wenig peinlich zu sein. Sein Räuspern klang verlegen. »Deswegen sind wir nicht hier. Wir haben nur mal ein bisschen Ahnenforschung betrieben. Wir sind gekommen, um ein paar Neuigkeiten auszutauschen.«
    Frank nickte. »Wir sind gespannt. Soll ich dir einen Stuhl holen?«
    Carsten Jakisch schüttelte den Kopf. »Es gibt eine Verbindung zwischen den Toten und Wackerzapp. Wir waren bei Linder in einer anderen Sache, ähm, also, die hatte mit der Ahnenforschung zu tun, ja, und Linder hat uns gebeten, euch schon mal vorab zu informieren. Faserspuren aus der Wohnung von Julia Dürselen sind identisch mit Faserspuren, die in der Wohnung von Wackerzapp gefunden wurden. Das LKA hofft, den entsprechenden Nachweis auch im Fall Kurzius noch liefern können.«
    »Warum sagt Linder uns das nicht persönlich?« Ecki wunderte sich einmal mehr über seinen Kollegen aus der KTU , der sich lieber in seinem Labor verkroch, als sich unter Menschen zu begeben.
    »Seine Jüngste ist heute Morgen überraschend ins Krankenhaus gebracht worden. Er war sozusagen schon halb aus dem Haus, als wir kamen.«
    »Verstehe. Was Ernstes?« Ecki konnte Linders Sorgen gut verstehen, immerhin war er selbst Vater zweier halbwüchsiger Kinder.
    Schrievers hob die Schultern. »Keine Ahnung, Torsten sah jedenfalls nicht sonderlich entspannt aus.«
    Frank hatte indes kein Ohr für die Probleme seines Kollegen. Er musste seine Gedanken sortieren, bevor er den Faden verlor. Er hatte das Gefühl, dass er nicht mehr weit weg war vom Kern der Ermittlungen.
    »Wenn ich das richtig deute, gibt es also eine Verbindung zwischen Wackerzapp und Dürselen. Außerdem war Bauer mit Wackerzapp liiert. Dann gibt es womöglich auch eine Verbindung zwischen Bauer und Dürselen. Ist doch logisch korrekt so, oder?«
    Frank hatte die Namen auf seinem Block notiert und verband sie durch dicke Striche miteinander, an die er allerdings Fragezeichen malte. »Außerdem ist klar, dass Kurzius und Schneiders sich kannten. Schneiders ist so weit sauber. Vielleicht kannte Bauer aber auch Kurzius. Wäre denkbar, weil sich die beiden Prostituierten kannten. Kurzius ist in Moosbach erschossen worden. Bauer hat Verbindungen ins Allgäu. Über die Motorradszene gab es Kontakte zu unserem toten Immobilienmakler. Und was hat das alles zu bedeuten?«
    »Hat Carina Bauer die beiden Prostituierten getötet?«, meinte Jakisch zögernd und legte den Kopf schief, während er Frank erwartungsvoll ansah.
    »Und wie passt dann Ernst Büschgens in dein Puzzle?« Frank runzelte die Stirn.
    »Vielleicht hatte er neben Marie Schneiders noch eine Beziehung zu Carina Bauer. Und die ist ihm auf seine Besuche bei den Nutten gekommen. Eifersucht ist doch ein starkes Mordmotiv.«
    »Das ist mir, ehrlich gesagt, zu kompliziert.« Ecki seufzte. »Und gleichzeitig zu platt. Dann hätte sie ja auch gleich die Schneiders töten können. Nein, das passt nicht zu Carina Bauer. Sie ist Anwältin, hat einen kühlen Kopf, die ist berechnend und mit allen juristischen Wassern gewaschen. Die lässt sich nicht leicht von Emotionen leiten. Wenn das nicht ohnehin ihr ureigener Charakter ist, dann hat sie sich das spätestens im Zuge ihrer Arbeit angeeignet. Erfolg ist in ihrem Job das Ergebnis von Fakten, Abwägungen und logischen Argumentationsketten. Und ein paar Nebelkerzen. So ein Mensch tötet nicht aus Eifersucht. Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Frank sah seinen Freund an. Ecki hatte recht. Falls Carina Bauer Dreh- und Angelpunkt in diesen Fällen war, hatte sie ein völlig anderes Motiv zu den Taten getrieben. Vielleicht hatte sie ja auch die Prostituierten auf ihrer Lohnliste stehen gehabt. Das war schon vorgekommen, dass ein kluger Kopf hinter der Vermittlung von Callgirls gesteckt hatte. Aber diese Überlegung behielt Frank für sich, sie schien ihm selbst zu vage und abwegig. Was hätte sie mit dem Prostituiertenring bezwecken wollen? Erpressung? Wenn ja, von wem? Oder hatte sie mit ihrem Frischfleischangebot einfach nur reich werden wollen?
    Nein, dachte Frank, das entsprach nicht seinem Bild von Carina Bauer. Wobei er sich auch eingestehen musste, dass er noch kein klares Bild von ihr hatte. Auf jeden Fall würden sie sie weiter im Blick haben müssen. Er

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