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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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hatte, regte Natalia immer mehr auf.
    „Bisher habe ich mein Liebesleben so gestaltet, wie ich es für richtig hielt. Ich habe entschieden, was ich tue und mit wem. Unsere Verlobung stellt einen Neuanfang dar. Ab sofort muss ich meine privaten Wünsche mit meiner öffentlichen Rolle als Ehefrau des zukünftigen Königs von San Rinaldi in Einklang bringen. Und das tue ich, weil es meinen moralischen Vorstellungen entspricht. Als Verlobte des Thronfolgers habe ich Verpflichtungen dem Volk von San Rinaldi und der Krone gegenüber. Und ich nehme diese Pflichten und Einschränkungen freiwillig auf mich.“
    „Was in Venedig passiert ist, war also nur ein letztes Mal?“ Kadir schüttelte den Kopf. „Du wolltest deine Freiheit noch einmal genießen, bevor es damit zu Ende ist? War es eine sexuelle Ausschweifung, mit der du für die gesamte Zeit unserer Ehe deine Begierde stillen wolltest? Du denkst ernsthaft, dass ich dir das glaube? Tja, das kann ich beim besten Willen nicht. Aber selbst wenn, wäre das in meinen Augen keine Entschuldigung. Eine Frau, die sich so benommen hat wie du, kann niemals eine gute Ehefrau und Mutter sein.“
    Sein arroganter Tonfall und die letzte Unterstellung verletzten Natalia zutiefst. Jetzt reichte es ihr.
    „Absolut typisch, dass du so denkst und dir ein solches Urteil über mich erlaubst“, hielt sie ihm vor. „Wenn eine Frau ihre Sexualität auslebt, hat es nicht den geringsten Einfluss darauf, ob sie eine gute Ehefrau und Mutter ist. Das wüsstest du, wärst du auch nur im Entferntesten der Mann, für den du dich hältst.“
    Er wollte etwas einwenden, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „König Giorgio hat mir gesagt, dass du San Rinaldi regieren willst, weil du nicht glaubst, so über Hadiya herrschen zu können, wie man von dir erwartet. Laut König Giorgio möchtest du ein moderner Machthaber sein. Angeblich wolltest du sogar von mir lernen, was es bedeutet, auf San Rinaldi zu leben. Offenbar stimmt das alles nicht. Und trotzdem hast du den Nerv, vor mir zu stehen und mich zu beschuldigen, dir etwas vorgemacht zu haben!“
    Trotz der gedämpften Beleuchtung auf dem Korridor sah Natalia, wie wütend Kadir wurde. „Du wagst es, mir so etwas vorzuwerfen?“, fragte er drohend.
    „Ich wage alles, was meinem Land nützt“, entgegnete sie und musste sich zusammennehmen, um nicht laut zu werden. „Das ist schließlich der einzige Grund, aus dem ich dich heirate.“
    „Der einzige Grund?“, fragte er verächtlich und musterte sie mit einem Blick, unter dem sich ihre Wangen röteten und ihr Zorn noch weiter wuchs. „Was ist denn mit dem teuren Kleid, das du trägst, und mit den Diamanten an deinem Hals?“
    „Glaubst du wirklich, dass es mir darauf ankommt?“, entgegnete sie geringschätzig. „Nur zu deiner Information – ich will den Schmuck nicht. Diese Dinge bedeuten mir nichts. Nein, das stimmt nicht ganz. Sie erinnern mich daran, dass die Armen für einen Hungerlohn arbeiten müssen, damit die Reichen sich herausputzen können. Du behauptest, ich würde dich hintergehen? Nun, das Gleiche könnte ich dir vorhalten. Du bist nicht der Mann, mit dem ich vor den Altar treten und mit dem ich Kinder haben wollte.“
    Sie rang nach Atem, als Kadir sie am Arm in eine Ecke zog. Jetzt fiel das Licht der nächsten Wandlampe auf ihr Gesicht. Schutzlos fühlte sie sich seinem Blick ausgeliefert.
    „Du willst mit mir über Kinder reden?“, fragte er gefährlich leise. „Bevor ich auch nur daran denke, mit dir zu schlafen, verlange ich einen Beweis dafür, dass du nicht bereits von einem anderen schwanger bist.“
    „Das ist ausgeschlossen. Schließlich bist du der einzige Mann, mit dem ich seit langer, zugegeben sehr langer Zeit zusammen gewesen bin.“
    „Und das soll ich dir glauben?“
    „Wieso nicht, wenn es nun einmal so ist. Übrigens verlangst du von mir wie selbstverständlich eine Erklärung für mein Verhalten. Du warst daran allerdings genauso beteiligt.“
    Dass sie ihm diese Tatsache ins Gedächtnis rief, missfiel ihm offensichtlich. Mit einem Mal fühlte Natalia sich schrecklich müde und verwundbar. Sie rang mit sich. Am liebsten hätte sie nach seiner Hand gegriffen und ihm versprochen, jetzt völlig ehrlich zu ihm zu sein. Natalia wollte ihm sagen, wie unbeschreiblich stark er auf sie wirkte. Sonst hätte sie sich niemals zu einem so untypischen Verhalten hinreißen lassen. Nur, konnte sie ihm das gestehen? Durfte sie das Risiko eingehen, ihn zu bitten,

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