Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN DONALD
Vom Netzwerk:
dachte und an sonst nichts. Mehr gab es dazu nicht zu sagen.
    Während des Fluges nach Cattina tat sie, als würde sie schlafen. Sobald sie das Castello erreichten, sagte sie bloß: „Danke für den wunderbaren Abend, Max.“
    „Ich muss mich bei dir bedanken“, erwiderte er lächelnd. In seinen grüngoldenen Augen lag dagegen ein ernster Ausdruck.
    „Gute Nacht.“ Entschlossen ging sie zur Treppe. Gerade hatte Rosa den Fuß auf die unterste Stufe gesetzt, da rief er aufgeregt nach ihr. Betroffen drehte Rosa sich um. Ein Diener stand neben Max. „Was ist?“, fragte sie erschrocken. „Großvater?“
    „Nein. Möglicherweise wurde ein weiterer Weingarten befallen.“
    „O nein!“, rief sie aus.
    „Ich weiß, dass du müde bist“, erwiderte er, „aber könntest du dich umziehen und mich begleiten?“
    „Natürlich.“
    Zehn Minuten später lief Rosa in Jeans und Bluse die Treppe herunter. Über dem Arm trug sie eine Jacke, weil es auf dem Land viel kühler war als in der Hauptstadt.
    Max telefonierte gerade. Um das Gespräch nicht unabsichtlich zu belauschen, blieb Rosa in einiger Entfernung stehen und beobachtete ihn verstohlen. Er sah großartig aus. Kate wäre von ihm garantiert hingerissen, und Max hätte sich wahrscheinlich sogar für Rosas hübsche Mitbewohnerin interessiert.
    Als er sie bemerkte, winkte er sie zu sich. „Sind Sie sicher?“, fragte er den Anrufer aufgebracht. „Warum wurde ich nicht verständigt?“ Die Antwort gefiel ihm offensichtlich nicht. „Ich spreche morgen mit Ihnen“, erklärte Max schließlich leise, aber energisch. „Bleiben Sie, wo Sie sind.“
    Er unterbrach die Verbindung und steckte das Handy ein.
    „Der Eigentümer des Weinguts hatte den Mehltau entdeckt. Er behielt es aber für sich. Statt jemanden zu informieren, hat er alle vorhandenen Sprühmittel aus seinen Beständen eingesetzt. Hätte nicht ein Laborassistent auf deine Anweisung hin die Tests durchgeführt – wir hätten erst zu spät davon erfahren.“
    „Wo liegt der Weingarten?“, fragte sie. „In der Nähe bei den anderen betroffenen Gebieten?“
    „Nein, auf der anderen Seite des Tals.“
    „O nein“, flüsterte sie erschrocken.
    „Giovanni trifft sich dort mit uns bei dem Weingut“, sagte er kurz angebunden.
    Während der Fahrt fiel kein Wort. In den Häusern des kleinen Dorfes brannten überall die Lichter. Offenbar wussten die Leute, was geschehen war.
    Polizisten sicherten die Zufahrt zu dem betroffenen Gut. Wie bei den anderen war eine Wanne mit Desinfektionsmittel für die Autoreifen aufgebaut worden. Die Polizisten warfen nur einen kurzen Blick auf Max’ Gesicht und winkten ihn sofort durch.
    Im erleuchteten Innenhof des Gebäudes wartete Giovanni zusammen mit dem Besitzer und dessen Familie. Als Rosa und Max ausstiegen, straffte der weißhaarige Winzer die Schultern.
    „Es tut mir leid, Hoheit“, sagte er mit brüchiger Stimme. „Schieben Sie es auf die Sturheit eines alten Mannes.“
    „Ich mache Ihnen keine Vorwürfe“, erwiderte Max, „aber Sie werden viel verlieren.“ Anschließend stellte er Rosa vor.
    „Hoheit.“ Der alte Mann verbeugte sich tief. „Es ist schön, dass Sie wieder auf der Insel sind. Können Sie meine Weinstöcke retten?“
    „Das bezweifle ich“, antwortete sie aufrichtig, „aber wir verhindern hoffentlich, dass sich der Befall über die ganze Insel ausbreitet.“
    „Der Teufel hat uns diese Plage geschickt“, stieß der Winzer fluchend hervor. Milde fuhr er fort: „Aber vielleicht hat Gott Sie zu uns geschickt, um uns zu helfen.“
    Mit ernster Miene wandte Max sich an alle Anwesenden. „Weiß jemand von einem Weingarten, der noch befallen wurde?“, fragte er laut. Obwohl alle den Kopf schüttelten, fasste er einen jungen Mann genauer ins Auge. „Haben Sie mir nichts zu sagen?“
    „Na ja, einige Weinstöcke bei Papa Vitelli sehen nicht gut aus“, erwiderte der Mann zögernd.
    „Danke.“ Sofort griff Max nach seinem Handy. Nach einem kurzen Telefongespräch richtete er sich wieder an die besorgten Leute, die sich auf dem Hof versammelt hatten. „Sobald auch nur der geringste Verdacht besteht, müssen wir schleunigst verständigt werden. Nur dann können wir die Verbreitung eindämmen und die meisten Weingärten retten. Wenn ihr uns etwas verschweigt, wird der gesamte Anbau zerstört. Nur die Rebstöcke direkt neben den befallenen Pflanzen müssen vernichtet werden. Sonst wird niemand gesunde Reben verlieren. Allen Betroffenen wird

Weitere Kostenlose Bücher