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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN DONALD
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auf den Beinen halten können. Sie werden die Prellungen übrigens so lange spüren, bis nichts mehr zu sehen ist und sie völlig verblasst sind.“
    „Ich muss heute aufstehen“, widersprach Rosa entschieden. „Schließlich habe ich Arbeit zu erledigen.“
    „Sie wird im Bett bleiben“, sagte Max zum Arzt in einem Ton, der keinen Zweifel an seiner Durchsetzungskraft ließ.
    Rosa wartete einfach, bis die beiden das Zimmer verlassen hatten. Dann schlug sie die Bettdecke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Sämtliche Muskeln protestierten sofort heftig. Obwohl ihr Schweiß auf der Stirn ausbrach, biss Rosa die Zähne zusammen. Am Kopfteil des Bettes hielt sie sich fest und stemmte sich langsam hoch.
    „Was machen Sie denn da?“, rief die Krankenschwester und eilte erschrocken zu ihr. „Hoheit, es bringt nichts, wenn Sie sich zum Aufstehen zwingen. Was wird der Prinz dazu sagen?“
    „Sicher eine ganze Menge“, erwiderte Rosa und schwankte leicht. Dennoch fühlte sie sich besser, weil sie wenigstens nicht mehr im Bett lag. Und was Max anging – er war doch froh, wenn sie so bald wie möglich aus seinem Leben verschwand.
    „Ich muss es ihm melden“, erklärte die Krankenschwester betroffen und wollte zur Tür gehen.
    „Nein!“, rief Rosa vehement. Die Mühe hätte sie sich jedoch sparen können.
    „Leg dich sofort wieder hin!“, befahl Max von der Tür her. Da sie ihn nur trotzig ansah, ging er zu ihr, hob sie behutsam hoch und legte sie vorsichtig zurück aufs Bett. „Und jetzt ruhst du dich aus.“ Der drohende Unterton passte perfekt zu seinem eindringlichen Blick.
    Taktvoll zog sich die Krankenschwester zurück.
    „Weißt du schon, wie du die Weinstöcke behandeln musst?“, fragte Rosa, bevor er sich abwenden konnte.
    Er stand noch über sie gebeugt da. Seine Nähe war so verführerisch, Rosa glaubte fast, in den Tiefen seiner dunkelgrünen Augen zu versinken. Sie erinnerte sich nur allzu deutlich, wie sie seine Wange gestreichelt hatte.
    „Nein, ich weiß es nicht. Aber niemand erwartet von dir, dass du etwas unternimmst, solange du Schmerzen hast.“ Vielleicht sah er ihr an, woran sie dachte und was für verbotene Empfindungen er bei ihr auslöste. Jedenfalls richtete er sich hastig auf und wich einen Schritt vom Bett zurück.
    „Du würdest die Schmerzen ignorieren und an die Arbeit zurückkehren“, entgegnete sie ärgerlich.
    „Das ist etwas anderes“, behauptete er.
    „Ach, so denkst du also über die Gleichberechtigung“, erwiderte sie herausfordernd.
    „Männer sind eben stärker als Frauen.“ Abwehrend hob er die Hand, als sie zum Widerspruch ansetzte. „Ja, ich weiß“, fuhr er lächelnd fort, „Wissenschaftler haben bewiesen, dass Frauen manchmal mehr aushalten. Aber es ist nicht nötig, dass du leidest. Ich habe mit den Mitarbeitern des Labors gesprochen. Sie sind sicher, dass sie wissen, worauf sie achten müssen. Du kannst ihnen helfen, indem du eine Checkliste für die Reben erstellst und eine andere für die Tests, die sie bei einem Verdachtsfall durchführen müssen. Beide Listen kannst du ja so detailliert wie möglich machen.“
    Rosa gab nur sehr ungern nach. Weil ihr jedoch tatsächlich jeder Muskel wehtat, lenkte sie ein. Dann arbeitete sie eben an den Listen und blieb im Bett. „In Ordnung“, sagte sie bloß.
    Aus zusammengekniffenen Augen sah er sie an. „Kann ich mich darauf verlassen, dass du liegen bleibst?“
    Eigentlich wollte sie sich seiner autoritären Art widersetzen. Trotzdem schwieg Rosa. Er hatte schon genug Sorgen. Im Moment konnte sie ihm nur helfen, wenn sie ihre Arbeit vom Krankenzimmer aus erledigte.
    „Ja, ich verspreche es“, sagte sie schließlich leise. „Wenigstens heute.“ Dass er mit dieser Einschränkung sichtlich unzufrieden war, kümmerte Rosa nicht. „Morgen werde ich ja sehen, wie ich mich fühle. Im Bett zu liegen lässt die Prellungen nicht schneller verschwinden. Außerdem muss ich die Kontrollen in den Weingärten überwachen.“
    „Du hast den Leuten doch gezeigt, wie das gemacht wird“, hielt er ihr vor und schüttelte den Kopf. „Ich wusste gar nicht, wie hartnäckig du bist.“
    „Die Leute müssen überwacht werden“, korrigierte sie ihn und lächelte. „Und was Hartnäckigkeit angeht … Was meinst du wohl, warum meine Eltern mein Interesse an Naturwissenschaften irgendwann ernst genommen haben?
    Sie hatten eigentlich völlig andere Pläne für mich, vor allem meine Mutter.“
    Nachdenklich trat Max

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