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Ein königlicher Skandal

Ein königlicher Skandal

Titel: Ein königlicher Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN DONALD
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ans Fenster und blickte auf die Stadt und das Tal hinaus. Rosa musterte seine hohe kraftvolle Gestalt. Egal, wie sehr sie sich anstrengte, in seiner Nähe erwachten in ihr Wünsche und Sehnsüchte, die niemals gestillt werden konnten.
    Nach einer Weile drehte er sich wieder um. „San Rinaldi scheint von uns immer neue Opfer zu verlangen“, sagte er ernst. „Nun gut, morgen kannst du machen, was du für richtig hältst. Heute bleibst du im Bett.“
    Rosa hielt sich tatsächlich daran und arbeitete die benötigten Listen so klar und deutlich aus, wie sie nur konnte.
    Am Abend saß Max in seinem Büro und sah sich das Ergebnis von Rosas Arbeit an. Anschließend reichte er die Papiere an Giovanni weiter. „Was halten Sie davon?“
    Giovanni überflog die Listen. „Ausgezeichnet. Die Prinzessin geht mit sehr gutem Sachverstand vor. Sie hat jedes Missverständnis ausgeschlossen. Bestimmt übersieht keiner unserer Helfer auch nur die kleinsten Anzeichen von Gefahr, wenn er sich an diese Anweisungen hält.“
    „Ich lasse die Listen vervielfältigen und an alle Haushalte verteilen.“
    Der ältere Mann nickte und legte die Papiere auf den Schreibtisch. Nach kurzem Zögern sagte Giovanni wie nebenbei: „Sie ist zu einer bezaubernden Frau herangewachsen.“
    „Stimmt.“ Max stand auf. „Und sie ist auch sehr starrsinnig. Morgen will sie unbedingt aufstehen.“
    Daraufhin lächelte Giovanni, sein Blick wirkte jedoch besorgt. „Sie nennen es starrsinnig, aber die meisten Leute würden von Charakterstärke sprechen. Übrigens hat man Ihnen auch schon Ähnliches vorgeworfen.“
    „Dann liegt es wohl in der Familie“, erwiderte Max und zuckte mit den Schultern. „Also, ich schlage vor, dass wir heute zeitig schlafen gehen. Morgen wird sicher ein langer und anstrengender Tag.“
    „Sehen Sie nur, ein wunderschöner Morgen“, rief die Krankenschwester, als sie die Vorhänge zurückzog. „Haben Sie gut geschlafen? Wie fühlen Sie sich heute?“
    „Viel besser“, versicherte Rosa. „Und vor allem gut genug, um aufzustehen.“
    Obwohl die andere Frau nicht einverstanden war, ließ sie sich überreden und half Rosa beim Anziehen. Besorgt meinte die Krankenschwester, dass ein BH vielleicht wehtun würde.
    „Sie brauchen sowieso keinen“, fügte sie hinzu und zog Rosa eine weiche Seidenbluse an. „Sie haben eine so schlanke und elegante Figur wie ein Model.“
    Jahrelang hatte Rosa ihre Schwester um deren üppigere Formen beneidet. Jetzt lächelte sie nur ironisch und verzog dann schmerzerfüllt das Gesicht, während sie in die Hose schlüpfte. „Als Teenager hätte es mich getröstet zu wissen, was die Zukunft für mich bereithält.“
    Die Krankenschwester lachte leise. „Ach, dann hätten Sie sich wegen etwas anderem Sorgen gemacht. So geht es allen jungen Mädchen.“
    Ob sich auch alle jungen Mädchen in einen Mann verliebten, der für sie tabu war? Damit Max sie endlich beachtete, hatte Rosa sich verzweifelt gewünscht, so schön wie Isabella zu sein.
    Heute spielte das alles keine Rolle mehr. Die Gesetze im Palast errichteten zwischen ihnen eine unüberwindliche Hürde – jene Regeln, an die Rosa als Jugendliche kaum gedacht hatte. Bis zum Tod ihrer Eltern hätte sie Max heiraten können. Zwar wäre der Skandal nicht ausgeblieben und beide wären von der Thronfolge ausgeschlossen worden – aber wenigstens war es damals möglich.
    Inzwischen lagen die Dinge völlig anders. Max war zu gewissenhaft, um alles zu riskieren.
    Auch Rosa verspürte Gewissensbisse. Selbst wenn er ihre Liebe erwiderte, durfte sie dem Land nicht den König nehmen. Max könnte San Rinaldi erfolgreich ins einundzwanzigste Jahrhundert führen.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, während sie die Schuhe anzog. Die Bewegungen taten ihr immer noch weh. Als jemand an die Tür pochte, bekam Rosa Herzklopfen.
    Sobald sie Max sah, wurde sie noch aufgeregter. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte sie beim Anblick seiner Miene.
    „Nur dass du aufgestanden bist“, erwiderte er und kam näher. „Bist du wirklich bereit?“
    „Ja.“ Es klang zumindest glaubhaft. Leider entlarvte sie sich, indem sie schon beim ersten Schritt zusammenzuckte.
    „Geh wieder ins Bett“, befahl Max heftig.
    „Nein!“
    Sekundenlang blickten sie einander an, bis Max einlenkte. „Meinetwegen kannst du deinen Kopf durchsetzen, aber ich trage dich nach unten.“
    „Nein“, wiederholte sie, auch wenn die Vorstellung sie reizte. „Ich bin zu schwer für

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