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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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fragte er ungläubig, als sie vor einer zerkratzten Tür standen.
    Maria kniff die Lippen zusammen. Warum musste er sie zwingen, ihm Einblick in diesen schmerzhaften Teil ihres Lebens zu geben?
    „Antworte mir! Wie kann dein Liebhaber nur von dir verlangen, dass du ihn hier besuchst?“ Die Tür vor ihnen schwang auf, und verärgert über die Störung wandte sich Alex der schattenhaften Gestalt im dunklen Eingang zu. „Was, zur Hölle, wollen Sie?“
    Die Gestalt trat vor ins dämmrige Treppenhaus und blinzelte verwirrt von einem zum anderen. Es war eine Frau. Klein, dunkelhaarig und bis zum Hals in einen verschossenen Bademantel gewickelt.
    „Maria?“
    „ Sí, Mama. Ich bin es.“

5. KAPITEL
    Ich bin es, Mama, hatte Maria gesagt. Und dann sagte niemand mehr irgendetwas.
    Für eine Ewigkeit? Oder waren es nur Sekunden? Alex war sich nicht sicher. Das Einzige, was ihm im Kopf herumging, war die Erkenntnis, dass er einen schweren Fehler gemacht und Maria bloßgestellt hatte!
    Das Ergebnis war unschwer an ihrer Körperhaltung abzulesen. Diese bedrückende Umgebung, und die Frau, die ihrer Tochter nicht im Geringsten entgegenkam, waren private Dinge, in die sie ihm auf keinen Fall hatte Einblick gewähren wollen.
    Na und?, sagte er sich, war das nicht genau seine Absicht gewesen? Maria Santos für die Schmach bezahlen zu lassen, die sie ihm angetan hatte?
    „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie spät es ist, Maria?“, fragte ihre Mutter, die sich als Erste erholt hatte. „Ich war schon halb im Bett.“
    Er spürte, wie Maria neben ihm zusammenzuckte. „Entschuldige, Mama, ich hätte vorher anrufen sollen.“
    „Und wer ist das da? Warum bringst du einen fremden Mann in meine Wohnung?“
    „Ich bitte um Verzeihung, Mrs. Santos“, ergriff Alex das Wort. „Das ist allein mein Fehler. Ich befürchte, wegen der Dringlichkeit der Situation ist mir die vorgerückte Stunde nicht bewusst gewesen.“
    „Und Sie sind …?“
    „Alexandros Karedes. Prinz Alexandros Karedes.“
    Luz Santos’ dünn gezupfte Brauen zogen sich skeptisch zusammen. „Prinz?“
    „Aus dem Königreich Aristo. Vielleicht haben Sie schon davon gehört“, murmelte er in falscher Bescheidenheit, obwohl er sicher war, diese Frau kannte seinen Namen. Es gab kein Magazin und keine Fernsehsendung, wo es um die Schönen und Reichen ging, in denen Plätze wie Monaco, Dubai oder Aristo nicht immer wieder erwähnt wurden.
    „Und Sie kennen meine Tochter?“ „In der Tat. Maria und ich werden sogar die nächsten Wochen miteinander verbringen.“
    Seine Begleiterin maß ihn mit einem Blick, der dazu gedacht war, ihn in Stein zu verwandeln. „Der Prinz meint damit, wir werden zusammenarbeiten“, präzisierte sie.
    „Maria entwirft das Geburtstagsgeschenk für meine Mutter.“
    „Meint er damit diesen Auftrag, den du vorhin am Telefon erwähnt hast?“, vergewisserte sich Luz, und ihre Tochter nickte ergeben.
    „Sí, Mama.“
    Also war es nicht dieser Joaquin gewesen, dem sie versucht hatte, eine Liebeserklärung via Telefon zu machen, stellte Alex zufrieden fest und lächelte automatisch. Das schien Marias Mutter zu besänftigen.
    „Kommt schon rein“, murrte sie. „Wir müssen ja nicht die Nachbarn aufwecken.“
    Die kleine Diele war kaum erleuchtet und führte über zwei Stufen in ein Wohnzimmer, das früher vielleicht mal als elegant hätte bezeichnet werden können. Jetzt wirkte es ziemlich verwohnt, muffig und bedrückend.
    Luz dirigierte ihre Gäste zu einem Zweiersofa aus Kunstleder und nahm selbst in einem schäbigen Fernsehsessel Platz. Da Maria immer noch wie erstarrt schien, ergriff Alex die Initiative und setzte ihre Mutter mit knappen Worten von den Ereignissen des heutigen Tages und den Plänen für die nächsten Wochen in Kenntnis.
    Zunächst sagte Luz gar nichts dazu, dann warf sie in einer theatralischen Geste die Hände in die Luft. „Nun gut, wenn es meinem einzigen Kind nichts auszumachen scheint, ihre schwer kranke Mutter so einfach sich selbst zu überlassen …“
    „Dir geht es ausgezeichnet“, unterbrach Maria sie hastig. „Die Ärzte sagen …“
    „Was wissen die schon!“, wehrte Luz verächtlich ab. „Wir müs sen einfach beten und hoffen, dass alles gut ausgeht …“ Ihre Stimme zitterte gefährlich, und Maria konnte einen Seufzer nicht länger unterdrücken.
    „Mama, können wir darüber nicht ein anderes Mal …“
    „Haben Sie Kinder, Prinz Alexandros?“
    „Ich bin nicht verheiratet, Mrs.

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